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Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Verliebt verlobt verhaftet - Roman

Titel: Verliebt verlobt verhaftet - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Brandt Andrea Brandl
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Frühjahrsmodellen betrachtete, hörte Savannah Valeen leise etwas murmeln, das sich verdächtig nach »modische Katastrophe« anhörte.
    Die Türglocke ertönte, als die Frau den Laden betrat, und Savannah sah aus dem Augenwinkel zu, wie Valeen sofort den Rückzug antrat, um im nächsten Moment wie eine Staubwolke im Hinterzimmer zu verschwinden.
    Toll, wieder eine Blindgängerin.
    Savannah lächelte der Frau zu, die zurücklächelte und »Guten Morgen« sagte. Ein winziger Hoffnungsschimmer keimte in Savannah auf. Vielleicht konnte sie ihr ja doch ohne größeren Aufwand etwas verkaufen? Doch in diesem Moment griff die Frau nach einem Paar roter Stiefel neben der Eingangstür und schnappte entsetzt nach Luft, als ihr Blick auf das Preisschild fiel.
    »O mein Gott«, stieß sie hervor. »Kosten die ernsthaft 485 Dollar?«
    »Ja«, antwortete Savannah, der in diesem Augenblick klar war, dass sie der Frau nichts würde verkaufen können - weder mühelos noch mit großem Aufwand.
    Die Frau schüttelte den Kopf, doch ihr kurz geschnittenes graues Haar rührte sich kaum. Behutsam stellte sie die Stiefel
zurück, als fürchte sie, sie könnten kaputtgehen und sie müsste sie bezahlen. In einem Anfall von Sarkasmus überlegte Savannah, sie zu beruhigen, sie brauche sich keine Sorgen zu machen, da jeder Schaden, den sie anrichtete, Savannah vom Gehalt abgezogen werde.
    »Da gehe ich lieber zu Payless, wo ich ein ähnliches Paar für 30 Dollar kriege. Ich verstehe das nicht. Wie schaffen Sie es nur, im Geschäft zu bleiben?«, fragte die Frau und schüttelte erneut den Kopf.
    Savannah hielt es für eine rhetorische Frage, beantwortete sie aber trotzdem. »Wir führen hier nur die edelsten Designer und Schuhe aus den besten Materialien der Welt. Diese Stiefel da werden aus Italien importiert. Sie sind Handarbeit.« Natürlich beantwortete dies die Frage nicht, deshalb fügte Savannah hinzu: »Unsere Kundinnen rechnen damit, dass sie für diese Qualität mehr bezahlen müssen.«
    Die Frau lachte und trat den Rückzug an. »Ich nicht«, meinte sie. »Wenn Schuhe so teuer sind, hätte ich Angst, sie zu tragen.«
    »Tja. Äh. Dann einen schönen Tag noch«, sagte Savannah, als die Frau die Tür erreicht hatte. Wenn Valeen erwartete, dass sie über irgendeinen Zauber verfügte, mit dessen Hilfe sie eine Frau wie diese hier dazu brachte, ihren gesamten Wochennettolohn für ein Paar Stiefel hinzublättern, würde sie eine herbe Enttäuschung erleben. Vierhundertfünfundachtzig Dollar war ein völlig lächerlicher Betrag für ein Paar Schuhe. Ja, natürlich war die Qualität dieser Stiefel erstklassig, aber inwiefern spielte das eine Rolle? Hielt ein Fünfhundert-Dollar-Schuhpaar so viel länger als eines für hundert Dollar? Wie viel besser konnte eine Fünfhundert-Dollar-pro-Paar-Kuh denn sein?

    Als erneut die Türglocke läutete und eine Rothaarige, die für jeden Victoria’s-Secret-Katalog eine Zierde gewesen wäre, hereinkam, lag auf der Hand, dass es sich um eine kauffreudige Kundin handeln musste, denn augenblicklich erschien Valeen wieder auf der Bildfläche.
    Doch bevor ihre Chefin sich auf ihren großen Verkauf an diesem Tag stürzen konnte, beschloss Savannah, dass sie sich lange genug mit den Verlierern herumgeschlagen hatte. Sie brauchte eine anständige Provision, um den Verlust des Vortags wieder auszugleichen, außerdem war sie es allmählich leid, ständig nur Kunden zu bedienen, die ohnehin nichts haben wollten. Wenn Valeen aus ihrem Versteck gekommen war, bedeutete dies, dass sie ein dickes Geschäft witterte.
    Also trat Savannah auf die Rothaarige zu und setzte ein unterwürfiges Lächeln auf. »Guten Morgen. Dieses Blau steht Ihnen wirklich gut. Es bringt Ihre Augenfarbe toll zur Geltung.«
    Die Kundin lächelte und - oh, welche Freude! - erwiderte: »Oh, danke. Wie süß von Ihnen!«
    Savannah bemühte sich um eine bescheidene Miene. »Ich sage nur die Wahrheit. Okay, kann ich Ihnen irgendwie helfen?«, erkundigte sie sich, sorgsam darauf bedacht, die Betonung auf dem Wort ich nicht allzu auffällig klingen zu lassen. Es war klüger, Valeen nicht auf die Füße zu treten. Savannah wandte sich lächelnd ihrer Chefin zu, um zu zeigen, dass alles in bester Ordnung war, und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass diese sich in der »Schluss! Sofort aufhören«-Geste wiederholt mit der Hand über die Kehle fuhr.
    Wie unhöflich! Dies war Savannahs erste Gelegenheit, in Reichweite eines anständigen Geschäfts zu

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