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Verliebt, verlobt - verrueckt

Verliebt, verlobt - verrueckt

Titel: Verliebt, verlobt - verrueckt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie Fried , Peter Probst
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» immer lässt du deine dreckigen Socken rumliegen« sollten fünf Komplimente der Marke » du bist übrigens der/die Größte, Schönste, Tollste, Klügste und Beste« folgen. (Anmerkung von AF : Männer werden nie finden, dass ihre Frauen mit Lob übertreiben. Wir Frauen hingegen sind Komplimenten gegenüber oft misstrauisch, da müssen sich die Männer also wirklich anstrengen, glaubwürdig zu sein!)
    Insgesamt finden wir beide, dass diese Formel keine schlechte Faustregel ist. Kritik hat ein deutlich höheres spezifisches Gewicht als Lob, deshalb sollte man sparsam damit umgehen. Und auf Dauer wäre es schon gut, wenn uns für eine negative Eigenschaft des Partners mindestens fünf positive einfallen würden. Denn wenn der Partner uns mehr nervt, wenn er da ist, als er uns fehlt, wenn er weg ist, dann stimmt etwas nicht.
    10 ) Hilfe suchen. Wenn alles nichts hilft, sollte man sich unbedingt helfen lassen! Wir glauben, dass es in vielen Fällen gar nicht so schwierig wäre, eine in Schieflage geratene Beziehung wieder geradezurücken– wir selbst haben das vor Jahren erlebt. Wir hatten eine Krise, und unsere Gespräche drehten sich auf ermüdende Weise im Kreis. Schließlich nahmen wir die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch, der uns durch erstaunlich simple Vorschläge in die Lage versetzte, uns gegenseitig besser zu verstehen und wieder konstruktiv miteinander zu sprechen.
    Wenn der Körper schmerzhafte Fehlhaltungen entwickelt, geht man zur Krankengymnastik und lässt sich Übungen zeigen, mit denen man ihn wieder in die richtige Haltung bringen kann. Nichts anderes macht der Paartherapeut: Er hilft einem, zu erkennen, wo die Ursachen für die (Ver)-Spannungen liegen, und wie man sie wieder lösen kann. Es geschieht nichts Geheimnisvolles, der Therapeut » macht« auch nichts mit einem, er gibt nur Hilfestellung und bringt einen durch gezielte Fragen und Hinweise zu neuen Erkenntnissen. Die eigentliche therapeutische Arbeit leistet der Patient selbst.
    Diese Methode setzt allerdings voraus, dass der Patient prinzipiell gesund ist, es sich also nur um eine Fehlfunktion, nicht aber um eine schwerwiegende Erkrankung handelt.
    Es gibt eben vieles, was Einfluss auf den Erhalt und die Qualität der eigenen Ehe hat, und das meiste davon kann man selbst beeinflussen. Eine funktionierende Ehe ist weit mehr als Glückssache, manchmal artet sie sogar regelrecht in Arbeit aus. Unzählige Bücher wurden darüber geschrieben, und eine große Anzahl der bereits erwähnten Berater und Therapeuten leben von Menschen, die bereit sind, diese Arbeit auf sich zu nehmen. Trotzdem bleibt vieles im Bereich des Unerklärlichen. Nennen wir es Schicksal, Biochemie oder Magie. Warum zwei Menschen zusammenfinden und ein Leben lang gut miteinander auskommen, ja sogar glücklich sind, lässt sich nie ganz und gar erklären.
    Vor Jahren sprachen wir mit einem Paar, beide über neunzig, die zu diesem Zeitpunkt achtundsechzig Jahre verheiratet waren. Wir fragten sie nach dem Geheimnis ihrer Ehe. Der Mann lächelte. » Ich frage mich nicht, was meine Frau tun kann, um mich glücklich zu machen, sondern was ich tun kann, um sie glücklich zu machen. Meine Frau macht es genauso.«
    So einfach kann es sein.

» Richtig verheiratet ist ein Mann erst dann, wenn er jedes Wort versteht, das seine Frau nicht gesagt hat.«
    Alfred Hitchcock
    Bernds Krise
    Für meinen Freund Bernd fühle ich mich schon ewig verantwortlich. Wie es dazu kam, weiß ich nicht mehr, manchmal fliegen einem solche Aufgaben ja zu und man merkt zu spät, dass man sich besser dagegen gewehrt hätte. Bernd wirkt auf den ersten Blick nicht sehr schutzbedürftig. Als stellvertretender Filialleiter einer Sparkasse im Münchner Westen, Vater zweier wohlgeratener Töchter (gute Schulnoten, sportlich, blond) und Besitzer einer Doppelhaushälfte ist er dort angekommen, wo er seit seinem sechzehnten Lebensjahr hin wollte. Vor elf Jahren hatte Bernd erklärt, ich müsse für ihn entscheiden, ob er Lydia heiraten solle. Ich habe » Ja« gesagt.
    Lydia ist eine temperamentvolle Frau und Bernd neigt zu einer gewissen Teigigkeit. Er trifft ungern Entscheidungen, ist aber gern dabei, wenn andere ihm sagen, wo’s lang geht. Lydia hatte sich in Bernd verliebt, weil sie sich nach einer katastrophalen Ehe mit einem polymorph perversen Schauspieler vor

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