Verliebt, verlobt - verrueckt
hat denn wem den Heiratsantrag gemacht?
H: Ach, das war wunderbar! Randi war damals als Au-pair in der Schweiz bei einem calvinistischen Pfarrer und hat dort im Radio meine Reportagen von den olympischen Winterspielen in Squaw Valley gehört. Als ich zurück war, trafen wir uns in Genf. Und bei einem Spaziergang durch den Kurpark sagte ich zu ihr: » Du, ich will dich gern heiraten!« Und sie sagte: » Wann willst du mich denn heiraten?« Und ich überlegte und sagte: » Na, vielleicht nächstes Jahr?« Und sie sagte: » Wieso nächstes Jahr, wenn duâs heut schon weiÃt?«
R: Ich habe dann schon mal die Aussteuer gekauft, die Bettwäsche und so. Und dann dachte ich mir: Wenn ich jetzt so mit einem Mann zusammen bin und heirate, dann müsste ich ja vielleicht auch ein breiteres Bett kaufen. Und dann haben wir eins machen lassen, zwei Meter zwanzig lang und zwei Meter zwanzig breit. Damit ich Freiheit habe, hab ich mir gedacht.
H: Und ich habe mir überlegt, ob wir nicht getrennte Schlafzimmer haben könnten. Ich wollte gern eine gewisse Distanz.
R: Am Ende haben wir nie getrennte Schlafzimmer gehabt. Das gabâs überhaupt nicht.
Harry war als prominenter Fernsehjournalist sicher umschwärmt von Frauen. Warst du manchmal eifersüchtig, Rand i?
R: Ich habe eigentlich immer groÃes Vertrauen zu Harry gehabt. AuÃerdem: Die Bild -Zeitung war mein bester Babysitter, die haben ja immer alles gewusst und geschrieben. Ich dachte, wenn was ist, dann erfahre ich das schon!
H: Einmal, in Cali in Kolumbien, schickte mein Gastgeber mir eine Prostituierte aufs Zimmer. Ich dachte, das lasse ich lieber, sonst steht morgen in der Zeitung: » Harry auf Abwegen.«
Abgesehen von der Gefahr, in der Zeitung zu stehenâ g ab es ande re Gründe, treu zu sein, Harry?
R: Das hat er mir nie verraten!
H: Du bist ja auch eifersüchtig, obwohl du es bestreitest.
R: Das ist keine Eifersucht. Ich finde es nur nicht fair, wenn Frauen â die vielleicht sogar selbst verheiratet sindâ verheiratete Männer anmachen. Auf solche Frauen war ich dann manchmal ein bisschen sauer.
Aber letztlich warst du dir immer sicher, dass es keine bessere Frau für Harry gibt als dich?
R: Natürlich habe ich gesehen, dass Ehen von Journalistenkollegen kaputtgegangen sind. Aber ich habe ihm da einfach vertraut. Ich war ja auch immer sehr beschäftigt, wenn Harry weg war. Begleitet habe ich ihn selten. Eigentlich habe ich zwei Leben gelebtâ eines mit ihm, und eines ohne ihn.
Bist du eifersüchtig, Harry?
H: Einmal war ich eifersüchtig, wegen so eines Architekten. Da hatten wir eine Party und er war mit Randi in der Sauna. Aber nicht nackt â¦
R: â¦wir planten damals den Einbau einer Sauna, und ich zeigte ihm das nur und wollte seinen Rat.
H: Dem bin ich dann mit dem Auto hinterhergefahren. Da ha be ic h das erste Mal gedacht, vielleicht kann ich ihr nicht trauen .
Aber es war dann gar nichts?
R: Wir haben uns halt immer mal gesehen, mit Freunden, bei Einladungen. Er war schon ein Verehrer von mir.
H: Und dieser Engländer?
R: Ach, der aus Ibiza! Das war ein toller Typ, nach dem waren alle verrückt! Na, und ich bin dann schon so eine, ich will es dann wissen, ob der mich anschaut! Aber da war nichts, es war ja auch seine Frau dabei. Also, vielleicht habe ich ein bisschen mit ihm geschmust, oder nicht einmal. Aber Harry hat so was immer gemerkt, der hat da unheimliche Antennen.
H: Aber einmal in Seefeld, da habe ich mit einer sehr schönen Frau getanzt, und Randi ist wütend in unser Zimmer. Da musst e d ie Hotelbesitzerin schlichten, weil Randi so unversöhnlich war.
Wenn es stimmt, dass Eifersucht nur dort ist, wo Leidenschaft ist, dann führt ihr jedenfalls eine leidenschaftliche Ehe! Gab es nie die Situation, dass einer gehen wollte?
R: Er hat schon mal die Tür geknallt, in einem Streit.
H: Aber ich kam nie an den Punkt, an dem ich mir gedacht hätte: Jetzt reichtâs. Und Randi konnte nicht schlafen gehen, wenn ein Streit nicht beigelegt war.
Wer von euch gibt eher nach?
R: Ich. Frauen geben doch immer eher nach.
H: Da bin ich der gegenteiligen Meinung. Die Randi gibt nicht so schnell nach. Also, ich gebe eher nach. Weil sie ja auch von zehn Mal neun Mal recht hat.
R: Und dann ist noch etwas wichtig: die Sprache. Wie man miteinander redet.
H: Wir haben beide immer auf unsere Ausdrucksweise geachtet. Ich mag keine Frauen,
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