Verliebt verlobt Versace Roman
Alex das steife Schweigen und wandte sich dabei an mich und Jenny, während er die schlappen Spaghetti um seine Gabel wickelte. Mir fiel auf, dass kein Teller zum anderen passte. Das Apartment
war so protzig wie das von Tyler, aber es sah ganz danach aus, als hätte Jeff sich in letzter Zeit nicht besonders um den Haushalt kümmern können. Vermutlich hatte er was anderes im Kopf gehabt. Wofür vermutlich andere Teile seiner Anatomie gefragt waren.
Jennys Antwort auf Alex war ein leises Stöhnen, da Jeffs Hand unter dem Tisch verschwand, also übernahm ich selbst einen Antwortversuch, um Alex von dem unglaublich unangemessenen Verhalten auf der gegenüberliegenden Tischseite abzulenken.
»Es war okay, ich habe geschrieben.« Das war keine Lüge, geschrieben hatte ich. »Und was hast du so gemacht?«
»Ich habe auch geschrieben«, er nickte und starrte stur geradeaus. »Und es ist gut geworden, ich denke, es ist was Gutes dabei rausgekommen.«
Ich lächelte und nickte höflich und versuchte mir etwas anderes einfallen zu lassen als: »Jetzt bringt um Himmels willen eure Hände wieder auf den Tisch, das ist ja unhygienisch«, aber unsere Gastgeber kamen mir zuvor, ließen ihr Besteck fallen und gaben mehr oder weniger jeglichen Vorwand, etwas zu essen, auf, ehe sie sich dem Hauptgang zuwandten: einander. Ich hätte Jenny umbringen können.
»Also Jeff«, begann Alex, tapfer bemüht, sich seine Aufmerksamkeit zu sichern. »Dein Essen schmeckt absolut beschissen. Was soll das noch mal sein?«
»Pasta«, sagte Jeff, den Jenny mit einer Schultermassage ablenkte. Ich konnte mir nicht vorstellen, welche anstrengende Tätigkeit er unternommen haben mochte, um eine Massage zu benötigen, das Kochen war es auf jeden Fall nicht. »Es ist nur Pasta.«
»Sie ist köstlich.« Jenny versuchte mit einer Gabel voll matschiger Pasta eine Art erotisches Manöver, das aber nicht
gut aufgenommen wurde. Anders als ihre Nudeln, die ihr direkt in den Schoß fielen.
»Also gut«, Alex warf mir ein knappes Lächeln zu. »Das ist vollkommen ausreichend dafür, dass deine Freundin mir alles vollgekotzt hat.«
»Ich wüsste gern, was es zum Nachtisch gibt«, fragte Jenny und erhob sich tatsächlich von ihrem Platz, um sich auf Jeffs Schoß zu setzen. Mein Gott, war sie schamlos.
»Ich habe Eiskrem«, antwortete Jeff schwer atmend. »Deine Lieblingssorte.«
»Mir ist eigentlich nicht nach Eiskrem zumute«, sagte Alex, schob seinen Stuhl zurück und erhob sich, um zu gehen. »Aber ich habe eine ausgezeichnete mehrere Tage alte Pizza, die nur danach schreit, gegessen zu werden. Kann ich dich für ein Stück Peperoni begeistern, Angela?«
»Ja, ja, das kannst du«, sagte ich und folgte ihm. »Danke Jeff, Jenny.«
»Ihr geht schon?« Jenny fing an, was von zum Kaffee bleiben zu brabbeln, aber was immer Jeff ihr ins Ohr flüsterte, führte zu Entzückensschreien und endete in einem kurzen, harten »Tschüß«.
»Du liebe Zeit, was sollte das denn?«, lachte Alex und schlug seine Wohnungstür hinter sich zu. »Hat deine Freundin gern Publikum oder was?«
»Ich würde gern ›nein‹ sagen, aber das kann ich eigentlich nur hoffen«, sagte ich und blieb unschlüssig vor dem Sofa stehen. Es schienen keine Flecken von Erbrochenem darauf zu sein, also setzte ich mich vorsichtig hin.
»Bier?« Er öffnete seinen großen Kühlschrank und balancierte eine Pizzaschachtel und einen Sechserpack auf einem Arm.
»Danke.« Ich nahm eine Flasche und schwieg, unsicher, welcher nächste Schritt von mir erwartet wurde. Sein Apartment war das genaue Gegenteil von Tylers, jeder Zentimeter davon war von ihm durchdrungen. Auf jeder nur zur Verfügung stehenden Fläche lagen CDs, Notizbücher waren über den Couchtisch verteilt, und ich befand mich nie mehr als einen Meter von einem angekauten Kugelschreiber oder Bleistift entfernt.
»Ich weiß nicht, vermutlich ist es cool, dass sie so aufeinander abfahren.« Er setzte sich und öffnete die Pizzaschachtel. Nicht doch, es war tatsächlich mindestens einen Tag alte Peperoni-Pizza. »Als Jeff mich zum Abendessen einlud, bin ich allerdings davon ausgegangen, dass es tatsächlich ein Abendessen sein sollte.«
»Ich auch«, bestätigte ich und nahm gegen meine Vorbehalte ein Stück Pizza. Es schmeckte tatsächlich wirklich gut. »Und wenn es auch sonst nichts gebracht hat, so hat es jedenfalls mein Vertrauen in meine Fähigkeiten als Gastgeberin gestärkt, sollte ich mich je dafür revanchieren müssen. Im
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