Verliebt verlobt Versace Roman
an und biss mir auf die Unterlippe. Stand ich tatsächlich so sehr unter Druck, dass ich ganz vergessen hatte, was echte Romantik war? »Entschuldige, ich dachte, du wolltest …«
»Entschuldige dich nicht.« Alex strich mir das Haar aus dem Gesicht und küsste mich zärtlich. Seine Haut schimmerte im Licht, das durchs Fenster einfiel, und seine Augen suchten die meinen. »Und hör auf, so viel zu denken.«
Er nahm meine Hand und führte mich hinüber zum Bett, wo er mich hinlegen ließ, um dann mein Gesicht, meine Kehle und meine Schultern mit Küssen zu übersäen. Ich verlangte so sehr nach ihm, jede Sekunde, die er nicht in mir war, glaubte ich explodieren zu müssen. Seine Küsse wanderten über mein Schlüsselbein, meinen BH hinunter zu meinem Magen.
»Ich dachte, du wolltest es langsam angehen lassen?«, fragte ich, doch die Worte blieben mir im Hals stecken, als seine Lippen meine Schenkel erreichten.
»Dann hätte ich mich deutlicher ausdrücken müssen«, sagte er und schob die Seide meiner Unterwäsche beiseite. »Ich meinte, langsam für mich. Aber ich denke, dass das auch bei dir ganz gut ankommt.«
»Schön, dass das jetzt klar ist«, flüsterte ich, schloss meine Augen und ließ mich gehen.
Wenn Tyler lehrreich für mich gewesen war, dann war Alex eine Offenbarung. Von dem Moment an, als wir aufs Bett zurückrollten, durch all die langen schweißnassen Stunden bis zur Morgendämmerung, führte er meinen ganzen Körper durch sämtliche Gangarten, brachte mich fast zum Höhepunkt, um mich dann wieder zurückzureißen. Als ich in einem Wust von Laken und verschlungenen Gliedmaßen aufwachte, lag ich verkehrt herum am Bettende und war so erschöpft, dass ich nicht wusste, ob ich kam oder ging. Aber ich war mir absolut sicher, dass ich in den vergangenen Stunden gekommen war wie nie zuvor. Ich streckte ein Bein aus, tastete mit meinen Zehen den Fußboden ab und versuchte einen Weg aus Alex’ schraubstockartiger Umklammerung zu finden, ohne ihn aufzuwecken. Das war unmöglich. Als er spürte, dass ich mich regte, öffnete er halb sein Auge. Und ohne Worte, ohne jegliche verbale Kommunikation zog er mich an sich, und wir machten genau da weiter, wo wir aufgehört hatten.
Neunzehn
Es war Montagmorgen, aber, welch Segen, Alex musste nirgendwohin und konnte mit mir im Bett bleiben. Er brauchte keine Haushälterin hereinzulassen, hatte keine Einkäufe zu erledigen und musste todsicher nicht ins Büro. Wir verbrachten den Vormittag halb dösend und wachten nur auf, um die Hand auszustrecken und zu überprüfen, ob der andere noch da war, noch wartete. Schließlich war
ich gezwungen, das Badezimmer aufzusuchen, schlich mich von Alex weg und watschelte durch die Wohnung. Während ich auf der Toilette saß, war ich mir sehr wohl bewusst, was für ein dummes Grinsen ich im Gesicht hatte. Ich wusste nicht, was ich mit mir anstellen sollte. Verglichen mit dem einzigen Sex, den ich je erfahren hatte, war Tyler im Bett eine Wucht gewesen. Er war praktisch ein Gott. Er wusste ganz genau, welche Knöpfe er drücken musste und in welcher Reihenfolge, aber vor allem wusste er ganz genau, wann er sie zu drücken hatte. Aber Alex … Es war so unglaublich intensiv gewesen. Ich fühlte mich wund und ungeschützt, als hätte man mich komplett auseinandergenommen und dann wieder in neuer und verbesserter Form zusammengesetzt. Einfach unglaublich. Nach einer kurzen Mundspülung, einem Spritzer Wasser ins Gesicht und Entfernen der Wimperntusche lief ich auf Zehenspitzen zurück ins Wohnzimmer und kontrollierte dabei mein Mobiltelefon. Eine Nachricht von Jenny mit der Frage, ob es mir gut ging, eine Nachricht von Erin, die mir mitteilte, sie habe den Blog gelesen (den Blog! Ich hatte ganz vergessen, dass der bereits draußen war), und eine Nachricht von Tyler, der mich bat, am morgigen Abend mit ihm essen zu gehen. Ich verweilte kurz im Wohnzimmer und hockte mich auf eine Sofalehne. Ich dachte nach, hatte aber Alex’ Schlafzimmertür im Auge. Wollte ich morgen Abend essen gehen? Ich mochte Tyler, er war ein wunderbarer Mann, aber Alex war etwas ganz anderes. Ich antwortete rasch, eine kurze Zusage. Ob so oder so, ich würde mich mit Tyler treffen müssen, ob zu einem Rendezvous oder um Schluss zu machen. Aber ich durfte den Blog nicht aus den Augen verlieren. Der würde gut werden. Ich textete Antworten an Jenny und Erin und eilte dann zurück ins Schlafzimmer, in Alex’ Arme.
Ein paar genüssliche Stunden später
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