Verliebt verlobt Versace Roman
alles nicht. Ich musste unbedingt mit Tyler Schluss machen und herausfinden, wohin mich dies hier führte. Und ich schaute den leeren Bildschirm an und beschloss, aufrichtig zu sein. Zu Tyler, zu Alex, zu Mary und zu mir.
Angelas Abenteuer: Letzte Ausfahrt Brooklyn
So, jetzt habe ich über zwei Wochen für euch geschrieben. Kommt es euch viel länger vor? Ich habe das Gefühl, schon immer hier zu sein.
Seit ich London verlassen habe, sind dies die verrücktesten zwei Wochen meines Lebens gewesen. Ich hatte ganz vergessen, wie viele coole und interessante Leute es da draußen gibt, die einem das Leben unglaublich interessant gestalten können, wenn man sie nur lässt. Mir boten sich ganz erstaunliche Möglichkeiten, und nun, unter uns, ich habe ein paar Leute kennen gelernt, die mein Leben womöglich für immer verändern werden.
Obwohl ich, als ich hierherkam, von meinem geliebten London absolut begeistert war, fasse ich einfach nicht, was für ein unglaublicher Ort New York tatsächlich ist.
Nachdem ich hinter die außerplanmäßigen Tennisstunden meines Ex’ gekommen war, drehte sich bei mir nur noch alles um das Schreckliche und Entsetzliche, was er mir angetan hatte. Und ich nehme ihn auch jetzt nicht in Schutz, er ist immer noch ein absoluter Mistkerl, aber, und das ist mir erst heute klar geworden, hätte er nicht getan, was er getan hat, und hätte ich die beiden nicht im Auto ertappt, ich nicht die Hochzeit meiner besten Freundin versaut (und jedes Mal, wenn ich darauf zu sprechen komme, fühlt sich das schlimmer an), würde ich euch das nicht alles schreiben. Ich säße nicht in Brooklyn über diesem Blog im Wohnzimmer eines wunderbaren Mannes, der mit einem Lächeln im Gesicht auf seinem Sofa schläft. Ein Mann, den ich nie kennen gelernt hätte, wenn dieser verlogene Scheißkerl nicht gewesen wäre.
Also sage ich danke, Mr. Ex, du verhasster kleiner Mistkerl, und meine das auch so. Ich hoffe, du hast deinen Spaß zu Hause in England.
Ich lerne nun auch wieder, wie man Spaß hat, und es ist ein gutes Gefühl.
Ich schrieb für Mary noch eine begleitende E-Mail. Es tat gut, es auszusprechen, aber es tat auch weh, es zuzugeben. Wenigstens etwas ergab langsam einen Sinn, und ich musste mich von der Vergangenheit lösen, ehe ich zur Zukunft voranschreiten konnte.
Zweiundzwanzig
Obwohl Jenny sich noch vor einer Woche strikt geweigert hatte, für einen Abend nach Brooklyn zu fahren, fand ich bei meiner Rückkehr am Freitagmorgen von ihr die Nachricht, sie werde übers Wochenende bei Jeff sein. Soweit ich wusste, war sie nur sporadisch in unserer Wohnung gewesen, seit wir am Montag bei Scottie’s zum Abendessen gewesen waren, aber es war seltsam, wie vertraut mir die Wohnung inzwischen war, egal ob sie nun da war oder nicht. Jenny hatte ganz schnell ein paar der Fotos von uns, die auf Ginas Abschiedsparty entstanden waren, in ihre Wechselrahmenmontagen integriert, und da wir einen schon fast unheimlich ähnlichen Geschmack bei Filmen und Fernsehsendungen hatten (richtiger: tolle Schauspieler), lagen meine Lieblings-DVDs haufenweise herum. Ich hatte mir auch ein paar Bücher meiner Lieblingsautoren im Antiquariat The Strand besorgt. Und so gab es eigentlich nichts, was mir aus meiner Wohnung in London fehlte. Wirklich gar nichts.
Während ich den Rest meines geeisten Kaffees hinunterkippte, loggte ich mich ein, um meine E-Mails zu lesen. Mir blieben noch genau zwei Stunden vor meinem Treffen mit Mary, und in dieser Zeit musste ich duschen, mir eine Garderobe auswählen, die signalisierte »bitte nicht feuern«, und musste mir meine erste »Es liegt nicht an dir, sondern an mir«-Rede für das heutige Abendessen mit Tyler zurechtlegen. Während ich mich durch die zahlreichen
Spams meines Gmail-Kontos klickte, spielte ich das Szenario gedanklich durch. Ich war mir sicher, dass er damit klarkäme und wir Freunde bleiben würden, und das fände ich großartig. Ganz ausgezeichnet. Und ich würde mich auf gar keinen Fall fürchterlich englisch benehmen, wenn er nicht damit klarkam, und versehentlich doch noch mal mit ihm schlafen. Nein. Das würde nicht passieren. Ich redete mir selbst gerade gut zu, dass ein einziger höflicher Abschiedskuss doch erlaubt sein müsste, da entdeckte ich eine E-Mail von The Look . Aber sie kam weder von Mary oder Cissy, sie kam von einer Sara Stevens.
Liebe Angela,
Sie haben hoffentlich nichts dagegen, wenn ich Ihnen eine E-Mail schreibe, aber dies war die einzige
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