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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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im Kleid vom vergangenen Abend, und sie hatte ihr Haar zu einem hohen Pferdeschwanz aufgebunden. Wenigstens betrachtete sie mich mitfühlend, obgleich sie aussah, als würde sie sich gleich vor Lachen nicht mehr halten können. »Du hast vermutlich mal gehört, dass man nichts durcheinander trinken soll. Diese Perfect Tens, die du im Grand getrunken hast, vertragen sich nicht sehr gut mit Margaritas.«
    »Ich dachte, die wären alkoholfrei«, sagte ich und klatschte
mir Feuchtigkeitscreme ins Gesicht und schlüpfte in den Waffelpikeemantel. Er gab mir das Gefühl, als hätten sich Dutzende kleine Wolken an meinem Körper festgesetzt, die ihn zurück ins Bett trugen. »Waren sie aber wohl nicht.«
    »Kann man nicht sagen«, sagte Jenny. »Hör zu, ich muss zurück in meine Wohnung, um mich von Gina zu verabschieden, aber wir treffen uns um sieben Uhr an der Rezeption - ist das okay für dich?«
    Ich nickte. »Entschuldigst du mich bitte bei ihr und wegen gestern Abend und so?«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte Jenny, als sie in ihre Stilettos schlüpfte, als wären es Slipper. Eine Fertigkeit, die ich mir noch aneignen musste. »Ganz im Ernst, wir haben einen tollen Abend verbracht. Und ich war froh, eine Ausrede zum Gehen zu haben, als du ohnmächtig wurdest. Meine Schlafenszeit war längst überschritten.«
    »Ich wurde ohnmächtig?« Ich konnte es nicht glauben. Selbst beim jährlichen Drink the Bar Dry oder nach fünf Kannen Sangria im Urlaub, ja selbst nach acht Gläsern Sambuca auf Louisas Junggesellinnenabschied hatte ich mich nie so betrunken, dass ich in Ohnmacht fiel. Übergeben ja, auch mal ein Paar Schuhe verloren, okay, aber ohnmächtig geworden - niemals.
    »Ist ja gut, Angie«, sagte Jenny, schon in der Tür. »Sieh es als deine Feuertaufe. Wir werden heute Abend ausgehen, wenn du mitkommen möchtest. Nur zum Abendessen. O ja, und Erin sagte, sie wolle mit dir zu Mittag essen, wenn du dich wieder wie ein Mensch fühlst. Sie ist genau die Richtige, um dir vor deiner heißen Verabredung Ratschläge mit auf den Weg zu geben.«

    Nachdem Jenny gegangen war und ich mich noch ein paar Mal übergeben hatte, riss ich mich zusammen, damit ich das Hotel verlassen konnte. Es war wieder ein schöner Tag im Union Square Park. Die Sonne schien genauso wie am Sonntag. Binnen dreier kurzer Tage war der Glanz von »neu« und »anders« verblichen, hatte jedoch für mich noch viel Aufregenderes zurückgelassen. Der Ort war mir vertraut. Ich fühlte mich wie zu Hause. Ich war schon durch dieses Tor gegangen, ich hatte diese Subway-Station benutzt, und ich war volle Pulle von dieser Bank davongerannt. Ich ergriff meine (noch immer schöne) Marc-Jacobs-Tasche, legte etwas MAC-Lipgloss auf, ein wenig Wimperntusche und jede Menge Rouge. Selbst mit einem der schlimmsten Kater, den ich je erlebt hatte, sah ich immer noch tausendmal besser aus als vor meiner Verwandlung. Jenny Lopez war eine Heilige.
     
    Das Manatus war ein reizendes Restaurant, das sich in Greenwich Village im oberen Teil der Bleecker Street zwischen eine Rund-um-die-Uhr-Apotheke und ein Designer-Wäschegeschäft schmiegte. Ich liebte New York. Vor dem Hotel hatte ich mir gegen Jennys ausdrückliche Anweisung, mit der Subway zu fahren, ein Taxi herbei gewunken. Die Gefahr, kotzend im Zug zu stehen, war mir dann doch zu groß, und ich hielt lieber meinen Kopf in den Fahrtwind. Zum Glück erkannte ich Erin vom Fenster aus. Klein, das lange blonde Haar zum Pferdeschwanz hochgebunden, wirklich hübsch. Kein Wunder, dass sie Jennys Verabredungsguru war, ich konnte nur nicht glauben, dass sie nicht bereits vergeben war.
    »Hey!« Sie stand auf und begrüßte mich mit einem Wangenkuss, nachdem ich mir meinen Weg vorbei an den Tischen
und Kinderwagen gebahnt hatte. »Ich war schon in Sorge, du würdest mich nicht wiedererkennen.«
    »Man vergisst doch niemanden, mit dem man ›Baby One More Time‹ im Duett gesungen hat«, sagte ich und setzte mich rasch hin und trank einen großen Schluck Eiswasser. »Jetzt dämmert mir alles wieder. Tragischerweise wirklich alles.« Ich schüttelte beschämt den Kopf.
    »Es war lustig«, sagte Erin und winkte der Kellnerin, damit sie uns eine Speisekarte brachte. »Und für uns war es eine Erleichterung zu sehen, dass du doch ein Mensch bist. Seit Sonntag hatte ich von Jenny nur gehört, wie unglaublich du bist, und - ich hoffe das hört sich jetzt nicht total biestig an -, aber als du in die Bar kamst und

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