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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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herumzuspielen und mehr Kaffee zu bestellen. Irgendwas an seinem zerzausten schwarzen Haar und den lebhaften grünen Augen kam mir vage vertraut vor, aber ich schob es darauf, dass er ein wirklich scharfer Typ war.
    »Solange du dich also an die Regeln hältst, kann nichts schiefgehen«, fasste Erin zusammen, ohne zu bemerken, dass sie meine Aufmerksamkeit längst verloren hatte. »Und es ist ja nicht so, dass du diesen Typen gleich heiraten willst, nicht wahr, du möchtest nur deinen Spaß haben, ja?«
    »Hm, ja, nichts Ernstes«, sagte ich und versuchte das Bild
von Tyler und mir bei Tiffany, Tyler kniend, ich weinend und alle klatschend, von mir wegzuschieben. »Darf ich dir eine Frage stellen, Erin?«
    »Natürlich«, sagte sie. »Was für eine Lehrerin wäre ich denn, wenn ich nicht offen für Kritik wäre?«
    »Ach, nichts dergleichen«, sagte ich rasch. »Ich habe mich nur gefragt, nun, ich frage mich bloß, warum du nicht verheiratet bist? Ich weiß ja, dass man nicht verheiratet sein muss, aber du bist ein wandelndes Rendezvous-Lexikon und siehst so perfekt aus und bist so nett und …«
    »Ich war verheiratet«, sagte sie schlicht und streckte mir ihre rechte Hand hin. »Ich war mit einundzwanzig mit dem süßesten Jungen verheiratet, den es überhaupt gab.« Sie präsentierte mir einen der Klunker. »Aber als er dreiundzwanzig war, war er zu einem absoluten Scheißkerl geworden. Er betrog mich mit allem, was sich bewegte.«
    »Das tut mir leid«, sagte ich und wusste nicht recht, wohin mit mir. »Vermutlich ist es dann wirklich besser, allein zu sein, als in einer schlechten Ehe zu leben.«
    »Hm, ja, ich bin noch nicht fertig«, seufzte sie und betrachtete ihre Ringe. »Dann war ich mit einem Hotelbesitzer verlobt. Das ist dieser hier«, sie zeigte mir einen wunderschönen Memoryring mit Saphir und Diamant, »aber eigentlich war ich nur mit ihm zusammen, um mich über den anderen hinwegzutrösten, weißt du, also beendete ich die Beziehung einen Monat vor dem großen Tag. Und als ich neunundzwanzig war, heiratete ich Joel, meinen Friseur.« Der Trilogy-Ring mit dem Diamanten.
    »Oh«, sagte ich leise. Sie war tatsächlich die Person, bei der man sich Rat holen konnte, wie man einen Mann vor den Traualtar bekam, aber nicht dafür, wie man Wiederholungen vermied.

    »Aber wir wussten beide, dass es nicht funktionieren würde, also ging ich«, sagte sie leise und neigte ihren Kopf zur Seite. »Ich werde es nicht mehr tun.«
    »Mann.« Was Besseres fiel mir wirklich nicht ein. Und mein Vertrauen in The Rules war plötzlich auch nicht mehr allzu groß.
    »Versteh mich nicht falsch, ich verabrede mich gern, und ich hoffe auch, mal jemanden kennen zu lernen, mit dem ich Kinder haben werde, aber heiraten werde ich wohl nicht mehr. Das ist aber auch kein Problem, ich habe einen tollen Beruf und fantastische Freunde. Ich denke, ich habe einfach sehr lange gebraucht, um dahinterzukommen, dass ich zu meiner Selbstbestätigung keinen Mann brauche.«
    »Ich finde das total cool«, sagte ich. »Und ich komme mir jetzt ziemlich albern vor.«
    »Keineswegs.« Erin lachte. »Ich hoffe wirklich, dass meine Freundinnen nette Jungs finden, die sie heiraten und mit denen sie sich ein Nest bauen, aber ich mache mir deswegen einfach weniger Gedanken als andere Leute. Ich habe eine erfolgreiche PR-Firma, zwei anständige Abfindungen nach meinen Scheidungen, und ich habe immer wieder tolle Verabredungen, und na ja, ich bin siebenunddreißig und einfach nicht bereit, ein Nest zu bauen.«
    »Erstens bist du niemals siebenunddreißig«, staunte ich. Ich hatte sie als Jennys jüngere Freundin eingeschätzt, und Jenny war keine Kandidatin für Botox. »Und zweitens, findest du mich vielleicht albern, dass ich diese Verabredung annehme? Sollte ich mir nicht lieber Zeit nehmen, ich selbst zu sein?«
    »Möchtest du denn zu dieser Verabredung gehen?«, fragte sie.
    Ich dachte ganz kurz darüber nach. »Ja, das möchte ich.«

    »Dann solltest du das auch tun und dich amüsieren«, sagte sie und fischte eine wunderschöne Chanel-Brieftasche aus ihrer Handtasche. »Pass nur auf, dass es nicht das Wichtigste für dich wird. Jenny sagte, du bist Schriftstellerin, habe ich recht?«
    »Ich wäre gern eine«, meinte ich achselzuckend. »Alles, was ich im Moment schreibe, ist eine Art Tagebuch.«
    »Aber dein Tagebuch dürfte im Moment faszinierend sein!«, erwiderte sie und ging ihre Visitenkarten durch. »Ich vertrete die Zeitschrift The Look ,

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