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Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
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denke ich natürlich nicht. Vielleicht war es gar nicht so toll, wie ich dachte. Ich bin wohl ziemlich eingerostet.«
    »So schlimm eingerostet kannst du gar nicht sein!«, quiekte Jenny und riss das Seidenpapier aus der Tüte und hielt eine umwerfende Lariat-Kette in Weißgold mit einem Diamanten besetzten Stern am Ende in die Höhe.
    »Wo ist mein Stift?« Ich schnappte nach Luft und starrte die Kette an, anzufassen wagte ich sie nicht. »Habe ich die Tüte von jemand anderem mitgenommen? So betrunken war ich doch gar nicht!«
    »Der Stift ist auch hier drin«, verkündete Jenny und leerte die Tüte unter Geklapper auf die Küchentheke. Ich zuckte zusammen, als ich verfolgte, wie der Stift aus seiner Hülle auf die Arbeitsplatte knallte. »Da ist eine Nachricht, lies die Nachricht, lies die Nachricht!«
    Ich nahm das Kärtchen und fing an zu lesen.

    »LAUT!«, rief Jenny und trommelte auf mich ein.
    »Ein Shooting Star für meinen Shooting Star. Tyler«, stand dort. Das war so romantisch. Er muss wohl -
    »Hör auf zu denken, hör auf zu reden!«, schrie Jenny und grapschte sich die Notiz.
    »Offenbar ist er losgegangen und hat sie gekauft, während ich auf der Toilette war«, hauchte ich. Schon der Kugelschreiber hatte mich völlig umgehauen, aber das hier? »Ich kann es nicht fassen. Ich sollte ihn anrufen.«
    »Schreib ihm eine SMS«, empfahl Jenny, die noch immer die Kette hielt. Ich hatte Angst, sie könnte sich in Luft auflösen, wenn ich sie ihr aus den Händen nahm. »Du brauchst es nicht zu übertreiben, vor Samstag siehst du ihn nicht, also solltest du texten. Kurz und kokett ›Danke, kann es kaum erwarten, bis du am Samstag dein Geschenk auspackst‹, was in der Art.«
    »Jenny!«, rief ich, bezaubert vom Funkeln. »Das kann ich nicht machen. Das ist zu viel. Ich sollte mich einfach nur bedanken.«
    Jenny zog ein Gesicht.
    Ich zog ein Gesicht.
    Jenny zog noch ein Gesicht, riss mir das Telefon aus der Hand und sprintete damit ins Badezimmer.
    »Jenny, du blöde Kuh, gib mir das verdammte Telefon«, schrie ich durch die Tür.
    Triumphierend kam Jenny heraus und reichte es mir. »Was tätest du nur ohne mich, meine Liebe?«
    »Sag, dass du es nicht getan hast.«
    »Jetzt ist der falsche Zeitpunkt, verschämt zu tun, Schätzchen.« Jenny schlenderte durch das Wohnzimmer und ließ sich auf das Sofa fallen, wo sie sich in eine offene Tüte Doritos vertiefte.

    Ich wagte kaum einen Blick auf meine abgeschickten Nachrichten zu werfen, aber nachdem es nun schon mal passiert war … »Hey, dein Geschenk gefällt mir, vielleicht habe ich auch eine Überraschung für dich, die du bald auswickeln kannst, Angela xox«. Ich schüttelte den Kopf, während Jenny kicherte und mich über die Sofalehne hinweg anguckte.
    »Na ja, sie ist nicht annähernd so schlüpfrig, wie ich sie mir vorgestellt hatte«, seufzte ich, legte das Telefon beiseite und schob Jenny auf dem Sofa zur Seite.
    Gut abgefüllt mit Essen und nachempfundener Romantik schlief sie schließlich vor dem Fernseher ein. Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass sie wirklich schlief, nahm ich den Stift, die Kette und die Nachricht mit in mein Zimmer und breitete alles auf meinem Bett aus. Auf so reizende Weise hatte mich wirklich noch nie jemand verwöhnt. Ich versuchte an die besseren Momente mit Mark zurückzudenken, musste aber traurig feststellen, dass mir aus den ganzen zehn Jahren, abgesehen von dem halbherzigen Heiratsantrag, nicht mehr als eine Handvoll einfielen. Rosen, die er mir zu meinem Vortrag geschickt hatte, als wir unseren ersten Valentinstag getrennt feierten, Blumen in jedem Raum des Hauses, als wir zusammen einzogen, eine Jahr für Jahr im Garten unseres Hauses eingepflanzte riesige Sonnenblume zu unserem Jahrestag. Es dauerte nicht lang, bis ich das Muster durchschaut hatte, und noch weniger, bis mir klar wurde, dass wir in den vergangenen drei Jahren nicht mal mehr eine Sonnenblume eingepflanzt hatten. Mark war offenbar zu sehr damit beschäftigt gewesen, was anderes einzupflanzen. Nachdem ich Tylers Geschenke fünfzehn Minuten lang schamlos beäugt hatte, wickelte ich sie vorsichtig wieder in ihr Seidenpapier ein und legte
sie zurück in die Tüte. Und dann glitt ich genauso vorsichtig unter meine Bettdecke und erlaubte mir weitere fünfzehn Minuten lang, einige von Tylers anderen Geschenken schamlos an mir Revue passieren zu lassen.

Fünfzehn

    Für eine Schreibblockade war es ein bisschen früh, schließlich war ich offiziell

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