Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verliebt verlobt Versace Roman

Verliebt verlobt Versace Roman

Titel: Verliebt verlobt Versace Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Kelk
Vom Netzwerk:
Straßen führen. In der Innenstadt ging es zu wie verrückt.
    »Irgendwohin«, er lächelte und zog mich vor einer Ladenfront in der Fifth Avenue an sich. O mein Gott, es war Tiffany. »Etwas Besonderes für einen besonderen Anlass.«
    Er drückte mir einen festen Kuss auf die Lippen und erinnerte mich daran, dass ich ihm vorschlagen wollte, es ein wenig langsamer angehen zu lassen. Aber nicht vor Tiffany, das wäre unhöflich. Tyler zog mich durch die Türen und direkt durch bis zu den Aufzügen im hinteren Teil des Ladens. Ich bemühte mich verzweifelt, wieder nüchtern zu werden, damit ich auch jede Sekunde mitbekam. Ein schöner Mann mit unbekanntem Kreditkartenlimit hatte mich zu Tiffany gebracht. Das war schon etwas Denkwürdiges. Unter der speziell dafür entworfenen Beleuchtung funkelte und glitzerte alles, woran wir vorbeieilten - Diamanten und Rubine und Saphire und alle anderen erdenklichen Edelsteine. Die Lifttüren schlossen sich, und die Diamanten zwinkerten uns zum Abschied zu, während wir uns nach oben bewegten. Ständig foppte mich der Lift, indem er sich Etage um Etage vor bezauberndem Geschmeide, Schmuckstücken und Schätzen öffnete, während wir drinnen blieben. Ich hegte schon den Verdacht, er habe
mich nur hergebracht, damit ich hier auf die Toilette gehen konnte, was in Anbetracht dessen, was ich getrunken hatte, gar keine so schlechte Idee gewesen wäre. Schließlich öffneten sich die Türen vor der Geschenkabteilung, und wir traten aus dem Lift. Tyler schien ganz genau zu wissen, wohin er wollte, lächelte still in sich hinein und schleifte mich mit sich. Wäre da nicht das dringende Bedürfnis a) nach einer Toilette und b) nach etwas in einem kleinen blauen Schächtelchen gewesen, hätte ich ihn auf ärgerliche Weise selbstgefällig gefunden. Außerdem wunderte ich mich, wie gut er sich in einem labyrinthartigen Schmuckladen wie diesem auskannte.
    »Hier«, sagte er und blieb vor einem Schaukasten stehen. Darin befanden sich Dutzende Objekte aus Sterlingsilber: Visitenkartenhalter, Brieföffner, Schlüsselringe en masse und, als ich endlich mitkriegte, worauf er deutete, wunderschöne silberne Kugelschreiber. »Welchen möchtest du?«
    Ich war sprachlos, und da ich nun wirklich ganz dringend pinkeln musste, fehlten mir die Worte. Ich wüsste nicht, wann jemand sich mir gegenüber derart aufmerksam gezeigt hatte. Selbst Marks Heiratsantrag war nicht so wohl überlegt gewesen, und diesen hatte er (vermutlich) schon Monate im Voraus geplant gehabt. Aber »Willst du mich heiraten?« hat nun mal einen anderen Klang, wenn man sich gerade mit einem sevillanischen Pferdekutscher und Abzocker über fünf Euro gestritten hat.
    »Das solltest du aber wirklich nicht«, murmelte ich, packte ihn am Arm und fühlte mich plötzlich sehr feminin.Vielleicht verteilte man hier ja etwas über die Klimaanlage, damit man empfänglicher für romantische Gesten wurde, überlegte ich.
    »Aber ich möchte es«, sagte er und dirigierte die Verkäuferin
zu einem feinen silbernen Kugelschreiber. »Und ich werde es auch tun.« Das Mädchen nickte und legte den Stift beiseite.
    Ich wandte mich glücklich lächelnd ab. Und ein wenig beschwipst. An diese Art von Behandlung konnte ich mich tatsächlich sehr rasch gewöhnen, aber ehe ich es tat, musste ich mit ihm wirklich ein ernstes Wort darüber reden, nicht in dem Tempo weiterzumachen. Es war nicht fair, teure Geschenke und üppige Mahlzeiten anzunehmen, solange ich noch Schuldgefühle hatte, mit ihm geschlafen zu haben. Aber vor den Kopf stoßen wollte ich ihn auch nicht.
    »Ich müsste nur mal kurz auf die Toilette«, flüsterte ich, als die Verkäuferin mit meinem hübsch eingewickelten Päckchen kam. Oh, das weiße Band auf der steifen eierschalenfarbenen Papptüte. Mir rutschte das Herz in die Hose.
    Tyler nickte und nahm die Geschenktüte. »Ich werde draußen auf dich warten, ich muss noch ein paar Anrufe erledigen.«
    Die Toilette entsprach haargenau meinen Erwartungen, aber ich musste so dringend, dass ich auch mit einem Loch im Boden zufrieden gewesen wäre. Was für eine Erleichterung. Beim Händewaschen nahm ich mir etwas Zeit, um über Tylers Situation nachzudenken. Ich wusste nicht, ob es an den Pheromonen lag, die man bei Tiffany meiner Überzeugung nach im Laden verteilte, oder auch am Champagner, der noch immer in meinem Kreislauf sein Unwesen trieb, aber mir kam der Gedanke, dass ich die Tyler/Alex-Geschichte insgesamt viel zu ernst nahm. Jenny

Weitere Kostenlose Bücher