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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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dafür?«
    Sie kaute langsam, so als dächte sie über seine Frage nach, anstatt nach einer ausweichenden Antwort zu suchen. Da ihr nichts einfiel, versuchte sie, wenigstens großartig und geheimnisvoll zu klingen. »Das ist die Wahl, die ich getroffen habe.«
    »Ist das wieder ein Teil dieser Brave-Mädchen-Nummer, die dir alle außer mir abnehmen?«
    »Ich bin ein braves Mädchen!«
    »Du bist ein Miststück.«
    Sie schniefte, insgeheim ein wenig erfreut, ließ sich aber nichts anmerken. »Warum sollte sich eine tugendhafte Frau rechtfertigen müssen? Oder zumindest zeitweise tugendhaft, bilde dir also nicht ein, dass ich noch Jungfrau war, bevor ich deinetwegen den Verstand verloren habe.« Aber in mancher Beziehung war sie wirklich noch Jungfrau. Obwohl ihr Sex nicht fremd war, hatte sie in keiner ihrer beiden Affären gelernt,
was wahre Zärtlichkeit und Leidenschaft bedeuteten, und jene schreckliche Nacht mit Kevin hatte sie in diesem Punkt auch nicht weiter gebracht.
    »Vergiss nicht, wir sind Freunde! Und Freunde erzählen sich alles. Du weißt bereits mehr über mich als sonst einer auf der Welt.«
    Diese Enthüllung war ihr fast noch unangenehmer als ihr Eingeständnis ihm gegenüber, dass sie ihr Erbe weggegeben hatte. Und da ihr das überhaupt nicht gefiel, gab sie sich alle Mühe, treu und brav zu erscheinen, indem sie die Ellbogen auf den Tisch stützte und die Hände wie zum Gebet faltete. »Es ist nicht ehrenrührig, wenn man zurückhaltend in der Wahl seiner Sexualpartner ist.«
    In mancher Beziehung verstand er sie besser als ihre eigene Familie, und seine hoch gezogene Augenbraue verriet ihr, dass sie keinen Eindruck auf ihn gemacht hatte.
    »Ich bin nur - ich weiß, dass viele Leute ganz locker mit Sex umgehen, aber das kann ich nicht. Ich finde es einfach zu wichtig.«
    »Da will ich dir nicht widersprechen.«
    »Na also, dann sind wir uns ja einig.«
    »Da bin ich aber froh.«
    War es nur Einbildung oder entdeckte sie da ein wenig Durchtriebenheit in seinem Gesichtsausdruck?
    »Worüber bist du froh? Dass du ein Stadion voll leichter Frauen gehabt hast, während ich die Beine überkreuzt gehalten habe? Das nenne ich doppelte Moral!«
    »Hey, ich bin nicht stolz darauf. Das ist einfach in diese X-Chromosomen einprogrammiert. Und es war kein Stadion voll.«
    »Lass es mich so sagen. Manche Leute kommen damit klar, Sex ohne weitere Verpflichtungen zu haben, aber es hat sich herausgestellt, dass ich nicht dazu gehöre. Es wäre also besser, wenn du wieder ins Haus zurückziehst.«

    »Theoretisch gesehen, bin ich dir gegenüber ziemlich große Verpflichtungen eingegangen, Daph. Und ich finde, jetzt könnte ich auch davon profitieren.«
    »Sex ist keine Dienstleistung. Du kannst nicht damit handeln.«
    »Wer sagt das?« Sein Lächeln nahm jetzt ganz und gar teuflische Züge an. »In dieser Boutique in der Stadt gab es jede Menge schicke Klamotten, und ich kann sehr großzügig mit meiner Kreditkarte umgehen.«
    »Was für ein stolzer Moment für mich. Häschenbuchautorin verwandelt sich in Nutte.«
    Das gefiel ihm, aber sein herzhaftes Lachen wurde von einem Paar unterbrochen, das von der anderen Seite des Speisesaales auf sie zukam. »Verzeihen Sie, aber sind Sie nicht Kevin Tucker? Hey, meine Frau und ich, wir sind große Fans …«
    Molly lehnte sich zurück und trank ihren Kaffee, während Kevin mit seinen Bewunderern beschäftigt war. Der Mann hatte sie um den kleinen Finger gewickelt, da gab es kein Vertun. Wenn es nur sein gutes Aussehen wäre, das sie anzog, wäre er nicht so gefährlich, aber sein verdammter Charme ließ ihre Verteidigungsmauern bröckeln. Und dieser Kuss vorhin …
    Halt! Stopp! Nur weil dieser Kuss sie umgehauen hatte, musste sie ja nicht so weitermachen. Sie hatte gerade angefangen, sich aus ihrer Gefühlskrise herauszuarbeiten, und sie war nicht so selbstzerstörerisch, sich jetzt wieder mitten hineinzuwerfen. Sie musste sich nur in Erinnerung rufen, dass Kevin einfach gelangweilt war und deswegen ein Techtelmechtel anfangen wollte. Die traurige Wahrheit war, dass ihm dazu jede Frau recht wäre, und sie war zufällig bei der Hand. Dennoch konnte sie nicht länger verhehlen, dass sie noch immer in ihn verknallt war.
    Manche Frauen waren eben einfach zu dumm zum Luftholen.

    Kevin ließ das Letzte der Daphne Bücher fallen, die Molly vergeblich vor ihm zu verstecken versucht hatte, als sie zu ihrem Cottage zurückgekehrt waren. Es war nicht zu glauben! Es konnte doch kein

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