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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ich nicht zum Einsiedler geworden. Wissen Sie, dass ich immer noch nirgendwo hingehen kann, ohne dass mich die Leute erkennen?«
    »Ein Albtraum.«
    »Warum macht Ihnen das so viel aus?«
    »Alte Geschichten.«

    »Erzählen Sie’s mir.«
    »Ach, das ist eine unglaublich langweilige Geschichte, die Sie gar nicht hören wollen.«
    »Oh doch, das will ich.« Sie setzte sich aufs Sofa, um ihn zu ermutigen. »Ich liebe es, mir die Geschichten von anderen anzuhören.«
    Er schaute sie an und seufzte. »Die Kritiker haben mich kurz vor meinem 26. Geburtstag entdeckt. Sind Sie sicher, dass Sie es hören wollen?«
    »Ganz sicher.«
    Er steckte die Hände in die Hosentaschen und wanderte zu den Fenstern hinüber. »Ich wurde sprichwörtlich über Nacht berühmt - war auf jedermanns Gästeliste, das Thema zahlreicher großer Zeitungs- und Zeitschriftenberichte. Die Leute haben mir das Geld nur so hinterher geworfen.«
    »Daran kann ich mich auch noch erinnern.«
    Die Tatsache, dass sie besser als die meisten anderen Menschen nachempfinden konnte, was er durchgemacht hatte, schien ihn zu entspannen. Er wandte sich vom Fenster ab, um sich ihr gegenüber niederzulassen. Dabei nahm er den Sessel auf dieselbe Art in Besitz, wie er jeden Raum mit seiner Gegenwart füllte. Sie fühlte sich ein wenig unbehaglich. Craig war auch Besitz ergreifend gewesen.
    »Mir ist all das zu Kopf gestiegen«, sagte er, »und ich habe angefangen den ganzen hochtrabenden Quatsch tatsächlich zu glauben. Haben Sie das auch erlebt?«
    »Ich hatte Glück. Mein Mann hat mich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.« Allzu sehr zurückgeholt, dachte sie jetzt. Craig hatte nie verstanden, dass sie sein Lob dringender als seine Kritik gebraucht hätte.
    »Ich hatte nicht dieses Glück. Ich habe vergessen, dass das Werk und nicht der Künstler im Mittelpunkt stehen sollte. Ich ging zu Partys anstatt zu malen. Ich trank zu viel. Ich fand Gefallen am Koks und an freiem Sex.«

    »Aber Sex ist niemals wirklich frei, nicht wahr?«
    »Nicht wenn man mit einer Frau verheiratet ist, die man liebt. Aber ich habe mein Verhalten gerechtfertigt, verstehen Sie, denn sie war meine wahre Liebe und der ganze andere Sex war völlig bedeutungslos. Ich habe es gerechtfertigt, weil sie eine komplizierte Schwangerschaft durchmachte und der Arzt mir gesagt hatte, ich sollte sie bis nach der Geburt in Ruhe lassen.«
    Lilly hörte seine Selbstverachtung. Dieser Mann ging mit sich selbst noch härter ins Gericht als mit anderen.
    »Meine Frau hat natürlich davon erfahren und das einzig Richtige getan, indem sie mich verlassen hat. Eine Woche später bekam sie Wehen, aber das Baby wurde tot geboren.«
    »Oh Liam …«
    Er wehrte ihr Mitgefühl mit abfällig verzogenem Mund ab. »Die Geschichte hat ein glückliches Ende. Sie hat einen Zeitungsredakteur geheiratet und später drei gesunde, gelungene Kinder bekommen. Was mich betrifft, so habe ich daraus gelernt, was wichtig ist und was nicht.«
    »Und seitdem haben Sie einsam und alleine ihr Leben gefristet?«
    Er lächelte. »Wohl kaum. Ich habe schon Freunde. Echte Freunde.«
    »Leute, die Sie schon seit hundert Jahren kennen«, riet sie. »Neulinge haben keine Chance.«
    »Ich denke, mit zunehmendem Alter sind wir alle weniger offen, was unsere Freundschaften anbetrifft. Geht Ihnen das nicht auch so?«
    »Vermutlich ja.« Sie wollte ihn eigentlich fragen, warum er sie eingeladen hatte, da sie eindeutig ein Neuling war, besann sich aber anders. »Täusche ich mich, oder haben Sie bei unserer Hausführung etwas vergessen?«
    Er rutschte tiefer in seinen Sessel und sah verärgert aus. »Sie wollen mein Atelier sehen.«

    »Ich bin sicher, dass Sie es nicht jedem zeigen, aber …«
    »Da geht keiner rein außer mir und ab und zu ein Modell.«
    »Vollkommen verständlich«, sagte sie besänftigend. »Aber ich wäre Ihnen so dankbar, wenn ich nur einen winzigen Blick hineinwerfen dürfte.«
    Ein berechnendes Glitzern erschien in seinen Augen. »Wie dankbar?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »So dankbar, dass Sie für mich sitzen würden?«
    »Sie geben auch nie auf, oder?«
    »Das macht einen Teil meines Charmes aus.«
    Wenn sie im Gästehaus gewesen wären oder auf der Wiese am Fluss, hätte sie sein Ansinnen vielleicht ablehnen können, aber nicht hier. Jener geheimnisvolle Ort, an dem er einige der schönsten Kunstwerke der Welt geschaffen hatte, war einfach zu nah. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum Sie eine fette, verblühte

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