Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
hatte. Er zog die Schirmmütze tiefer ins Gesicht und schwor sich, am Abend eine Spielaufzeichnung anzuschauen.
Die Männer wollten sich über Football unterhalten, und Kevin und Dan taten ihnen den Gefallen. Gegen fünf brachen ein paar der Erwachsenen auf, aber die Kinder hatten weiterhin ihren Spaß. Kevin beschloss, morgen einen Basketballkorb aufzustellen. Vielleicht könnte er auch ein paar Schwimminseln für den Strand kaufen. Und Fahrräder. Für die Kinder sollten Fahrräder zur Verfügung stehen.
Cody und die O’Brian Jungs kamen mit verschwitzten Gesichtern und verschmierten Klamotten angerannt. Genau wie Kinder im Sommer aussehen sollten.
»Hey, Kevin. Können wir Softball spielen?«
Er spürte, wie sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Ein Softballspiel auf der großen Wiese, genau dort,
wo einst die Kapelle gestanden hatte. »Klar können wir das. Hört mal her! Alle, die Softball spielen wollen, heben jetzt mal die Hand.«
Überall gingen die Hände hoch. Tess und Julie rannten nach vorn, und Andrew fing an zu schreien und herumzuhüpfen. Sogar die Erwachsenen hatten Lust.
»Ein Softballspiel ist eine wunderbare Idee«, säuselte Charlotte Long aus ihrem Liegestuhl. »Du kannst schon mal alles vorbereiten, Kevin.«
Er lächelte über ihre bestimmende Art. »Willst du Mannschaftskapitän sein, Cody?«
»Klar.«
Er sah sich nach einem zweiten Kapitän um und wollte gerade Tess wählen, als es ihn irgendwie anrührte, wie Hannah zu Füßen ihres Vaters saß und mit den Pudeln schmuste. Er hatte gesehen, dass sie ganz zaghaft die Hand gehoben hatte, um sie sogleich wieder in den Schoß sinken zu lassen. »Hannah, wie wär’s mit dir? Willst du der andere Kapitän sein?«
Zu seiner Verblüffung sah Kevin, dass Dan den Kopf sinken ließ und stöhnte.
»Nein, Kevin!«, schrien Tess und Julie gleichzeitig auf. »Nicht Hannah!«
Am meisten überraschte ihn Molly - die Häschendame, die angeblich so ein feines Gespür für Kinder hatte. »Ehm … vielleicht wäre es besser, wenn du jemand anders wählen würdest.«
Was war denn plötzlich mit all diesen Leuten los?
Glücklicherweise kümmerte sich Hannah nicht um die Herzlosigkeit der anderen. Sie sprang auf, strich ihre Shorts glatt und schenkte ihm ein Lächeln, das genauso aussah, wie das ihrer Tante. »Danke, Kevin. Ich darf sonst fast nie Kapitän sein.«
»Das liegt daran, dass du …«
Phoebe legte die Hand über Tess’ Mund, aber selbst sie schaute betroffen.
Kevin war entsetzt von dem Verhalten der anderen. Keiner hatte mehr Ehrgeiz als er, aber er würde nie so weit gehen, ein Kind traurig zu machen, nur weil es nicht besonders sportlich war. Er lächelte ihr aufmunternd zu. »Kümmere dich einfach nicht um sie, mein Schatz. Du wirst ein toller Kapitän sein. Du darfst als Erste wählen.«
»Danke.« Sie machte einen Schritt nach vorn und ließ den Blick über die Menge schweifen. Er wartete darauf, dass sie entweder ihn oder ihren Vater wählen würde. Zu seiner Überraschung zeigte sie auf ihre Mutter, eine Frau, die so schlecht spielte, dass die alten Hasen im Team der Stars sich angewöhnt hatten, ihre Zahnarzttermine so zu legen, dass sie eine Entschuldigung hatten, um das jährliche Mannschaftspicknick vor dem traditionellen Softballspiel verlassen zu können.
»Ich wähle Mom.«
Kevin beugte den Kopf und senkte die Stimme. »Nur falls du dir nicht sicher warst, Hannah, du kannst wählen, wen du willst, auch Männer. Das heißt deinen Vater. Oder mich. Bist du sicher, dass du deine Mutter wählen willst?«
»Sie ist sich sicher«, seufzte Dan hinter ihm. »Das übliche Spielchen.«
Hannah schaute Kevin ins Gesicht und flüsterte: »Es verletzt Mas Gefühle, dass nie jemand sie in seiner Mannschaft haben will.«
Tess brachte es auf den Punkt, wie es nur Elfjährige können. »Das kommt, weil sie so mies spielt.«
Phoebe schniefte, tätschelte ihrer Mannschaftsführerin die Schulter und schob ihren Mangel an Enthusiasmus beiseite. »Kümmere dich nicht um sie, Hannah. Eine positive Haltung ist viel wichtiger als natürliche Begabung.«
Im Gegensatz zu Hannah, zögerte Cody nicht, die natürliche
Begabung der positiven Haltung vorzuziehen. »Ich wähle Kevin.«
Dan erhob sich aus seinem Liegestuhl und stellte sich näher zu seiner Tochter. »Hannah, Schatz, ich bin hier drüben. Vergiss mich nicht. Es verletzt meine Gefühle, wenn du mich nicht wählst.«
»Das tut es nicht«, sagte Hannah mit strahlendem
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