Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
Lächeln, wandte sich ab und ließ den Blick auf Lilly ruhen, die sich mit einer der älteren Frauen über Gartenpflege unterhalten hatte und, soweit Kevin sich erinnern konnte, noch nicht mal die Hand gehoben hatte. »Ich wähle Lilly.«
»Mich?«, fragte Lilly erfreut und stand auf. »Mein Gott, ich habe seit meiner Jugend kein Softball mehr gespielt.«
Hannah lächelte ihre Mutter an. »Das wird eine prima Mannschaft. Jede Menge positive Haltung.«
Cody ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und wählte Dan.
Wieder schritt Kevin ein und versuchte, Hannah zu helfen, indem er auf den ältesten der O’Brian Jungs zeigte. »Ich hab Scott vorhin beim Ballspielen zugeschaut. Er ist ein ziemlich guter Sportler.«
»Spar dir die Mühe«, murmelte Dan und Kevin sah Hannahs dritte Wahl kommen, sobald er Andrews Schmollmund erblickte.
»Ich wähle Andrew. Siehst du, Andrew, nur weil du erst fünf bist, heißt das noch lange nicht, dass keiner dich in der Mannschaft haben will.«
»Ich nehme Tess«, konterte Cody auf der Stelle.
»Und ich nehme Tante Molly!«, strahlte Hannah.
Kevin seufzte. Bis jetzt hatte Cody einen aktiven NFL Quarterback in seiner Mannschaft, einen ehemaligen NFL Quarterback und eines der sportlichsten Mädchen im nördlichen Illinois. Hannah dagegen hatte ihre Mutter, die schlechteste Softballspielerin aller Zeiten; ihren kleinen Bruder,
der viel Begeisterung, aber mit seinen fünf Jahren noch nicht so viel Können mitbrachte; und Molly, die … nun ja, Molly - die junge Dame, die Kanus kentern ließ, einmal kurz vor dem Ertrinken war und überhaupt eine Abneigung gegen Sport hatte.
Codys nächste Wahl waren nacheinander die beiden Teenager, die zuvor mit Tess herumgekickt hatten, der mittlere O’Brian Junge - der die Statur eines Bulldozers hatte - und seine beiden körperlich fitten Eltern.
Hannah wählte den sechsjährigen O’Brian, ein Junge, den Kevin dabei beobachtet hatte, wie er seine Kuscheldecke irgendwo in den Büschen versteckt hatte. Sie machte ein paar Punkte wett, indem sie erst ihre Schwester Julie, die immerhin tanzen und sich bewegen konnte, und dann Liam Jenner wählte, obwohl ihre Gründe nicht allzu stichhaltig waren. »Weil er so ein schönes Bild von Kanga und Ruh für mich gemalt hat.« Während Cody die restlichen Plätze seiner Mannschaft mit jüngeren Erwachsenen füllte, wählte Hannah alle Opis und Omis, die auch mitspielen wollten.
Es würde das reinste Gemetzel geben.
Die Jungs rannten in ihre Häuser, um die Ausrüstung zu holen. Mr Canfield, dem seine Arthritis zu schaffen machte, erklärte sich bereit, den Schiedsrichter zu spielen, und bald stand jeder an seinem Platz.
Hannahs Mannschaft hatte den ersten Abschlag und Kevin als Werfer stand dem Sechsjährigen gegenüber, der seine Kuscheldecke in die Forsythien gestopft hatte. Kevin beging den Fehler, zu Molly hinüberzuschauen, und es überraschte ihn nicht, dass sie ihn mit einem Blick ansah, der deutlich sagte: Wenn du zu der Sorte von Männern gehörst, die Linus abwerfen, dann bist du nicht der Mann, für den ich dich bisher gehalten habe, und du kannst es fürs Erste vergessen, mich noch mal nackt zu Gesicht zu kriegen, comprenez-vouz?
Er gab dem Kleinen einen Walk.
Hannah schickte als Nächstes Andrew ins Spiel, und Kevin warf ihm den Ball ganz sanft zu. Andrew verfehlte ihn zwar, aber er hatte einen guten Schwung für sein Alter. Kevin sah, wie sich ein Ausdruck von störrischer Entschlossenheit auf dem kleinen Gesicht festsetzte, und wusste, dass er gerade einen Eindruck davon bekommen hatte, wie Dan Calebow im Alter von fünf Jahren ausgesehen hatte. Aus diesem Grund fiel sein nächster Wurf fester aus als eigentlich geplant, aber Andrew hatte Sportsgeist und gab sein Bestes.
Molly dagegen bedachte ihn mit einem missbilligenden Blick: Er ist erst fünf, du Idiot! Nur ein kleiner Junge! Ist dir der Sieg so wichtig, dass du einen Fünfjährigen dafür abwerfen musst? Du kriegst ganz bestimmt nie, nie mehr in deinem ganzen Leben ein Paar Häschenunterhosen zu sehen! Niemals, nie. Adiós, muchacho !
Kevin warf ihm wieder einen leichten Ball zu, und Andrew traf ihn mit voller Wucht. Der älteste O’Brian ahnte nicht, wie gefährlich ein Calebow selbst im Kindergartenalter sein konnte, und verpennte seinen Einsatz. Als Folge schaffte Linus es zur Drei, während Andrew seinen Vater auf der zwei einholte.
Dan strubbelte ihm durch die Haare.
»Kevin?«, rief Hannah höflich. »Als Nächstes
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