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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sie zu empfinden, was sie für ihn empfand.
    Er berührte sie am Arm. »Du weißt, dass sie es gut meinen. Lass dich nicht ärgern.«
    Er verstand nicht, dass nicht sie es waren, die ihr das Herz zerrissen.
     
    Lilly weigerte sich, auf die Uhr zu sehen, als sie vom Fenster wegtrat. Den Calebows war es schließlich gelungen, Kevin und Molly festzunageln, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Aussprache etwas bewirkt hatte. Ihr Sohn und seine Frau schienen nicht zu wissen, was sie in Bezug auf ihre Beziehung wollten. Es war daher mehr als fraglich, ob sie es ihrer Familie erklären konnten.
    Lilly hatte die Calebows sofort ins Herz geschlossen, und ihre Gegenwart hatte in den vergangenen fünf Tagen ihre
düstere Stimmung aufgehellt. Offensichtlich liebten sie Molly und ebenso offensichtlich betrachteten sie Kevin als Bedrohung. Aber Lilly hatte langsam den Verdacht, dass Kevin seinem eigenen Glück mindestens ebenso im Wege stand wie dem von Molly.
    Halb zehn … Sie ging zum Sessel in der Ecke hinüber, wo sie ihre Handarbeit liegen gelassen hatte. Sie griff nach einer Zeitschrift. Sie hatte nicht mehr an ihrem Quilt arbeiten können, seit Liam am Sonntag sein Ultimatum verkündet hatte. Und heute war Donnerstag.
    Komm am Donnerstagabend zu mir nach Hause … Wenn du nicht erscheinst, werde ich dich nicht holen kommen.
    Sie hatte versucht, sauer auf ihn zu sein, aber es war ihr nicht gelungen. Sie verstand genau, warum er das getan hatte, und sie konnte es ihm nicht verdenken. Sie waren beide zu alt für Spielchen.
    21.35 Uhr … Sie konzentrierte sich darauf, die Zeitschrift durchzublättern, gab es auf und wanderte unruhig auf und ab. Was nützten die Lehren, die einem das Leben erteilte, wenn man nicht auf sie hörte?
    Um halb elf, zwang sie sich schließlich, ihre Kleider abzulegen und das Nachthemd anzuziehen. Sie kroch ins Bett und starrte in die Seiten eines Buches, das ihr noch vor einer Woche Vergnügen bereitet hatte. Jetzt konnte sie sich nicht mehr an die Geschichte erinnern. Du fehlst mir so, Liam … Er war der bemerkenswerteste Mann, dem sie je begegnet war, aber auch Craig war bemerkenswert gewesen und er hatte sie unglücklich gemacht.
    Noch nie war ihr ihre Welt so klein und ihr Bett so einsam erschienen wie in dem Moment, als sie hinüberlangte und die Nachttischlampe ausknipste.
     
    Eddie Dillard war kräftig, jovial und grobschlächtig. Er gehörte zu den Männern, die eine Goldkette tragen, rülpsen,
sich im Schritt kratzen, ein Bündel Geldscheine mit einer fetten Geldklammer herumtragen und sagen …
    »Mann, ey, Kev, du bist unser Mann. Stimmt’s Larry? Kev hier ist doch unser Mann, oder?«
    Oh ja, Larry war ganz seiner Meinung. Kevin war ihr Mann. Dillard und sein Bruder waren am späten Vormittag in einem schwarzen Sportwagen angerauscht. Jetzt saßen sie am Küchentisch, aßen Salamibrote und tranken rülpsend ihr Bier. Eddie sonnte sich schon in der Vorstellung, sein eigenes Anglercamp zu besitzen, und Larry sonnte sich in der Vorstellung, es für ihn zu leiten. Sehr zu Mollys Bedauern schien für alle das Geschäft bereits besiegelt.
    Das hier würde ein Ort werden, wo ein Mann mal die Füße hoch legen konnte und nicht »unter dem Pantoffel seiner Frau stand«. Die letzten Worte wurden von einem Augenzwinkern begleitet, das deutlich signalisierte (von Mann zu Mann), dass Eddie Dillard sicher nie unter dem Pantoffel irgendeiner Frau stehen würde.
    Am liebsten hätte Molly sich übergeben. Stattdessen steckte sie mit Nachdruck ein winziges Stück französischer Seife in einen der Vogelnestkörbe, in denen die Toilettenartikel in den Badezimmern untergebracht waren. Sie wusste nicht, wen sie abstoßender fand, Eddie oder seinen ekligen Bruder Larry, der oben im Haus wohnen wollte, solange er das Anglercamp führte.
    Sie schaute zu Kevin hinüber, der an der Wand lehnte und aus der Flasche trank. Er rülpste nicht. Nach Eddies Ankunft hatte Kevin vergeblich versucht, sie loszuwerden.
    »Also, Larry«, sagte Eddie zu seinem Bruder, »wie viel wird es deiner Meinung nach kosten, diese affigen Cottages zu streichen?«
    Molly ließ eine der winzigen Milchglasflaschen mit Shampoo fallen. »Die Cottages sind frisch gestrichen. Und sie sind sehr schön so.«

    Eddie schien ihre Anwesenheit vergessen zu haben. Larry lachte und schüttelte den Kopf. »Nimm’s uns nicht übel, Maggie, aber das hier wird ein Anglercamp, und Männer mögen nun mal keine leuchtenden Farben. Wir streichen

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