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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Uhr früh drang das Geräusch eines Automotors durch das Fenster. Sie richtete sich in ihrem Sessel auf und wünschte, ihr Plan hätte nicht so viele Schwachstellen, aber einen besseren hatte sie nun mal nicht.
    Sie zog sich die Turnschuhe an, packte die Taschenlampe, die sie aus dem Haus gemopst hatte, und ließ Ruh zurück, damit sie an die Arbeit gehen konnte. Fünfundvierzig Minuten später öffnete sie die Tür von Lamb of God, wo Eddie und Larry die Nacht verbrachten. Sie hatte schon vorher, gleich als die Männer in die Stadt gefahren waren, nachgesehen, in welchem Zimmer Eddie schlief. Jetzt roch es dort nach abgestandenem Bier.

    Sie trat näher und schaute auf den großen, plumpen, betrunkenen Klumpen unter der Bettdecke. »Eddie?«
    Der Klumpen rührte sich nicht.
    »Eddie«, flüsterte sie noch einmal und hoffte, dass sie nicht auch Larry aufwecken würde, weil einer von ihnen einfacher zu handhaben war. »Eddie, wach auf!«
    Ein übler Dunst stieg von ihm auf, als er sich bewegte. Ein so ekliger Kerl sollte keinen Zutritt zum Nachtigallenwald haben. »Ja … jaah?« Er öffnete mühsam die Augen. »Wasssnlos?«
    »Ich bin’s, Molly«, flüsterte sie. »Kevins getrennt lebende Frau. Ich muss mit dir reden.«
    »Wasswilsu … wiesodn?«
    »Es geht um das Anglercamp. Es ist sehr wichtig.«
    Er versuchte sich aufzurichten, fiel aber zurück aufs Kissen.
    »Ich würde dich nicht belästigen, wenn es nicht wichtig wäre. Ich geh schon mal raus, während du dir was anziehst. Ach, und du brauchst Larry nicht aufzuwecken.«
    »Müssn wir jetz ren?«
    »Leider ja. Es sei denn, du willst einen schrecklichen Fehler machen.« Sie eilte aus dem Zimmer und hoffte, dass er aufstehen würde.
    Ein paar Minuten später stolperte er zur Tür hinaus. Sie legte den Finger auf die Lippen und bedeutete ihm, ihr zu folgen. Sie leuchtete mit der Taschenlampe über den Boden, ging quer über den Rand der großen Wiese zurück zu Lilies of the Field. Bevor sie aber dort anlangten, bog sie in den Wald ab und ging in Richtung See.
    Der Wind hatte aufgefrischt. Sie spürte, dass ein Gewitter im Anzug war, und hoffte, es würde nicht einsetzen, bevor sie fertig war. Er trottete neben ihr her, ein großer, massiger Schatten.
    »Was ist eigentlich los?«

    »Es gibt da etwas, das du sehen musst.«
    »Hätte ich es mir nicht auch morgen früh anschauen können?«
    »Dann wäre es zu spät.«
    Er schlug nach einem Ast. »Scheiße. Weiß Kevin, was hier passiert?«
    »Kev will es nicht wissen.«
    Er blieb stehen. »Was meinst du damit?«
    Sie hielt die Taschenlampe auf den Boden gerichtet. »Ich meine, dass er dich nicht absichtlich täuschen will. Er ignoriert nur ein paar Sachen.«
    »Mich täuschen? Was zum Teufel redest du da?«
    »Ich weiß, dass du mein Verhalten heute Mittag albern fandest, aber ich hatte gehofft, du würdest auf mich hören. Dann hätten wir dies hier vermeiden können.« Sie ging weiter.
    »Was vermeiden? Du erklärst mir jetzt lieber, was hier eigentlich vorgeht, meine Liebe.«
    »Ich werde es dir zeigen.«
    Eddie stolperte noch ein paar Mal, bevor sie schließlich das Wasser erreichten. Die Bäume wurden vom Wind gepeitscht, und sie holte tief Luft. »Es tut mir sehr Leid, dass ich diejenige sein muss, die es dir zeigt, aber es gibt hier ein … Problem mit dem See.«
    »Was für ein Problem?«
    Sie ließ den Strahl der Taschenlampe langsam an der Wasserkante am Ufer entlanggleiten, bis sie fand, wonach sie gesucht hatte.
    Tote Fische trieben auf dem Wasser.
    »Was zum Teufel …?«
    Sie ließ das Licht über die silbernen Fischbäuche tanzen, bevor sie den Strahl wieder auf das Ufer richtete. »Es tut mir so Leid, Eddy. Ich weiß, dass du dein Herz an dieses Anglercamp gehängt hast, aber die Fische in diesem See sterben.«
    »Sterben?«

    »Wir haben es hier mit einer Umweltkatastrophe zu tun. Toxine geraten aus einer unterirdischen Chemiedeponie ins Wasser. Es würde Millionen kosten, das Problem zu beheben, und die Stadt hat nicht das Geld dazu. Weil die Wirtschaft hier aber vom Tourismus abhängig ist, versuchen sie, die Sache zu vertuschen, keiner würde öffentlich zugeben, dass es ein Problem gibt.«
    »Fuck.« Er packte die Taschenlampe und leuchtete noch einmal die treibenden Fische an. Dann knipste er sie aus. »Ich kann nicht glauben, dass Kev mir das antun würde!«
    Das war die größte Schwachstelle in ihrem Plan, und sie versuchte, sie mit einer dramatischen Vorstellung zu übergehen. »Er hat

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