Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman
schon mal darüber nachgedacht, verheiratet zu bleiben?«
»Nein!«, erwiderte Molly, bevor Kevin antworten konnte. »Hältst du mich für verrückt? Er ist nicht mein Typ.«
Phoebe hob die Augenbrauen, Kevin sah verärgert aus. Es war ihr egal. Sie war ganz von dem scheußlichen Verlangen erfüllt, ihn zu verletzen. Aber das konnte sie nicht tun. Phoebe war Kevins Chefin, und seine Karriere bedeutete ihm alles.
»Kevin hätte mich nicht hierher mitnehmen müssen, aber er hat es trotzdem getan, weil er wusste, dass ich Hilfe brauchte.« Sie holte tief Luft und rief sich in Erinnerung, dass er ihr vergeben hatte und sie ihm dafür etwas schuldig war. »Er hat sich einfach wunderbar verhalten, außerordentlich nett und feinfühlig, und ich wäre euch beiden sehr dankbar, wenn ihr aufhören könntet, ihn ständig zu verdächtigen.«
»Wir verdächtigen ihn nicht …«
»Doch, das tut ihr. Es bringt ihn in eine schwierige Lage.«
»Vielleicht hätte er daran denken sollen, als er dich am Sonntag in den Wald geschleppt hat«, murrte Dan. »Oder war er zu sehr damit beschäftigt, nett und feinfühlig zu sein?«
Kevins Gesicht bekam wieder so einen angespannten Ausdruck. »Was genau willst du damit sagen, Dan?«
»Ich will sagen: Wenn du es als wohltätige Geste angesehen haben willst, dass du Molly hilfst, dann solltest du nicht mit ihr schlafen.«
»Jetzt reicht’s aber!«, rief Molly aus. »Das geht zu weit.«
»Es ist nicht das erste Mal, und es wird sicher auch nicht das letzte Mal sein. Phoebe und ich kümmern uns eben um unsere Familie.«
»Vielleicht solltet ihr euch um jemand anderen in eurer Familie kümmern«, bemerkte Kevin ruhig. »Molly bittet euch jedenfalls, ihre Privatsphäre zu respektieren.«
»Machst du dir Sorgen um ihre Privatsphäre oder um deine eigene?«
Wieder waren die Platzhirsche unterwegs, aber Molly war
das egal. »Ihr vergesst ständig, dass ich euch keine Rechenschaft mehr schuldig bin. Was meine Beziehung mit Kevin anbetrifft … falls ihr es noch nicht bemerkt habt, schlafen wir nicht mal unter einem Dach.«
»Und ich bin nicht von gestern«, gab Dan störrisch zurück.
Molly konnte sich nicht länger zurückhalten. »Wie wäre es dann einfach mit ein bisschen Höflichkeit? Ich habe mir in den vergangenen zwölf Jahren alle Mühe gegeben so zu tun, als sähe ich nicht, wie ihr zwei euch begrapscht, oder als hörte ich nicht, wenn ihr beide nachts mal wieder - glaubt mir - viel zu viel Lärm macht. Tatsache ist, dass Kevin und ich im Moment verheiratet sind. Wir werden uns bald scheiden lassen, aber noch sind wir verheiratet, und deswegen steht das, was zwischen uns abläuft, in keiner Weise zur Debatte. Habt ihr mich verstanden?«
Phoebes Beunruhigung stieg. »Molly, du bist kein Mensch, der Sex auf die leichte Schulter nimmt. Es muss eine Bedeutung für dich haben.«
»Da hast du verdammt Recht!« Dan ging auf Kevin los. »Hast du vergessen, dass sie gerade eine Fehlgeburt hatte?«
»Lass mich in Ruhe.« Kevin bewegte kaum die Lippen.
Dan erkannte, dass er bei ihm nicht weiter kam und schoss sich auf Molly ein. »Er ist ein Footballspieler und die sind nun mal so. Es ist vielleicht nicht seine Absicht, aber er benutzt dich nur.«
Dans Worte schmerzten. Er wusste, was es bedeutete, eine Frau zu lieben. Daher erkannte er, wie oberflächlich Kevins Gefühle für sie waren.
Kevin schoss nach vorne. »Ich habe gesagt, du sollst uns in Ruhe lassen.«
Molly konnte es nicht länger ertragen, am liebsten hätte sie geweint, stattdessen ging sie nun selbst zum Angriff über. »Falsch. Ich benutze ihn. Ich habe ein Baby verloren, meine
Karriere ist im Eimer, und ich bin pleite. Kevin ist meine Ablenkung. Er ist meine Belohnung für siebenundzwanzig Jahre Bravsein. Habt ihr sonst noch Fragen?«
»Oh, Molly …« Phoebe kaute auf ihrer Unterlippe herum, und Dan blickte noch besorgter drein.
Molly hob das Kinn und schaute beide drohend an. »Ich gebe ihn zurück, wenn ich mit ihm durch bin. Bis dahin lasst mich in Ruhe.«
Sie war schon fast bei Lilies of the Field angekommen, als Kevin sie einholte. »Molly!«
»Hau ab«, blaffte sie.
»Ich bin deine Belohnung?«
»Nur wenn du nackt bist. Wenn du Kleider anhast, ist es ein Kreuz mit dir.«
»Hör mit den blöden Witzen auf.«
Alles ging in die Brüche. Morgen kam Eddie Dillard, und Kevin hatte jemand anderes gefunden, den Ferienpark zu unterhalten. Und was noch schlimmer war, nichts konnte ihn dazu bewegen, dasselbe für
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