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Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman

Titel: Verliebt, Verrückt, Verheiratet: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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unterdrücktes Lachen oder ein letztes Aufschluchzen war. »Sicher eine Schönheit, wenn sie nach dir geraten wäre.« Sie spürte die Stiche in ihrer Brust, doch anstatt den Schmerz zu unterdrücken, nahm sie ihn in sich auf, und er wurde zu einem Teil ihrer selbst. »Sehr intelligent, wenn sie nach mir geschlagen wäre.«
    »Und äußerst waghalsig, wie man heute sehen konnte. Eine Schönheit, sagst du? Danke für das Kompliment.«
    »Als ob du das nicht selber wüsstest!« Allmählich schien die Last von ihrem Herzen zu weichen. Sie wischte sich mit dem Handrücken die Nase.
    »Wieso hältst du dich für so intelligent?«

    »Summa cum laude. Northwestern. Und wie steht’s mit dir?«
    »Ich habe mein Examen bestanden.«
    Sie grinste, doch sie wollte noch nicht aufhören, über Sarah zu sprechen. »Ich hätte sie nie im Sommer ins Ferienlager gesteckt.«
    Er nickte. »Ich hätte sie nie gezwungen, den Sommer über jeden Tag in die Kirche zu gehen.«
    »Das ist ziemlich viel Gottesdienst.«
    »Neun Jahre Ferienlager ist auch ziemlich viel.«
    »Vielleicht wäre sie auch etwas langsam und eine schlechte Schülerin.«
    »Aber doch nicht Sarah.«
    Etwas Warmes legte sich um ihr Herz.
    Er verlangsamte den Schritt, blickte hinauf zu den Bäumen und versenkte die Hände in den Hosentaschen. »Ich denke, es war für sie einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um auf die Welt zu kommen.«
    Molly atmete tief und flüsterte. »Da magst du Recht haben.«

11
    »Wir bekommen Besuch!«, gluckste Celia, die Henne. »Lasst uns Kuchen, Kekse und Sahnetorten backen!«
    Daphne stellt die Welt auf den Kopf
     
    Molly hatte den Wecker, den Kevin mitgebracht hatte, auf halb sechs gestellt. Gegen sieben erfüllte der Duft von Heidelbeermuffins das ganze Erdgeschoss des Gästehauses. Auf der Anrichte im Speisezimmer stand ein Stapel Teller aus blassgelbem chinesischen Porzellan mit einem Gingkoblatt in der Mitte bereit. Daneben dunkelgrüne Servietten, dickwandige Wassergläser und bunt zusammengewürfeltes Silberbesteck. Ein Blech klebriger Brötchen aus dem Gefrierschrank war schon im Ofen, während auf der Marmorplatte des Arbeitstisches in einer braunen Keramikrührschüssel dicke Brotscheiben bereitstanden, die in einem nach Vanille und Zimt duftenden Eierteig eingeweicht waren.
    Zum ersten Mal seit Monaten verspürte Molly wieder einen Bärenhunger, doch bislang hatte sie keine Zeit gefunden, auch nur einen Bissen zu essen. Frühstück für ein Haus voller zahlender Gäste vorzubereiten war doch eine ganz andere Herausforderung als für ihre Nichten und Neffen kleine grinsende Pfannkuchen zu backen. Während sie Tante Judiths Rezeptbuch neben dem Teig für die French Toasts beiseite schob, stellte sie fest, dass sie gegenüber Kevin keinerlei Groll empfand. Als er sich am Abend vorher zu ihrem Baby bekannt hatte, war es für sie wie ein Geschenk gewesen.

    Die Fehlgeburt war damit keine Last mehr, die sie allein zu tragen hatte, und zum ersten Mal war sie morgens nicht auf einem tränennassen Kissen aufgewacht. Natürlich löste sich ihre Trauer dadurch nicht mit einem Schlag in Luft auf, doch es ließ sie etwas zuversichtlicher in die Zukunft blicken.
    Kevin stolperte in die Küche, als sie John Pearson gerade seine zweite Portion French Toast serviert hatte. Seine verschlafenen Augen deuteten auf einen schlimmen Kater hin. »Dein Pitbull hat soeben im Flur versucht, sich mir in den Weg zu stellen.«
    »Er mag dich eben nicht.«
    »Das habe ich gemerkt.«
    Irgendetwas war anders an diesem Morgen, und sie brauchte einen Moment, um herauszufinden, was es war: Seine Feindseligkeit war verschwunden.
    »Tut mir Leid, dass ich verschlafen habe. Ich habe dir doch gestern Abend gesagt, du solltest mich aus dem Bett werfen, wenn ich nicht von allein auftauche.«
    Nicht in hundert Jahren. Keine zehn Pferde brächten sie dazu, Kevin Tuckers Schlafzimmer zu betreten, und jetzt, wo er sie nicht mehr ansah wie seine Todfeindin, noch viel weniger. Mit einem Kopfnicken wies sie auf die leeren Alkoholflaschen im Abfalleimer. »Das war wohl eine heiße Party gestern Abend.«
    »Sie wollten alle über den draft reden und dann gab ein Wort das andere. Eins muss man dieser Generation lassen, sie ist äußerst trinkfest.«
    »Mr Pearsons Appetit scheint es auf jeden Fall nicht beeinträchtigt zu haben.«
    Er blickte auf den goldbraunen French Toast in der Pfanne. »Hattest du nicht behauptet, du könntest nicht kochen?«
    »Ich habe Martha Stewart

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