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Verliere nicht dein Gesicht

Verliere nicht dein Gesicht

Titel: Verliere nicht dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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"Äh, Hubbretter", brachte Tally heraus. "Vier Stück." Als ihr aufging, dass sie das noch nicht gemacht hatte, aktivierte sie ihre Auffangarm-bänder, um die Bretter zu rufen.
      "Klasse!", sagte Shay. "Wisst ihr, dass ich auf keinem Brett mehr war, seit ich Smoke verlassen habe?"
      "Wir sind sieben", sagte Maddy. "Tally, du nimmst Shay, Astrix und Ryde mit. Croy, du fliegst allein und lenkst sie von unserer Spur ab. David, ich komme mit dir."
      "Mom", flehte David. "Wenn er hübsch ist, kannst du ihn heilen? Oder es wenigstens versuchen?"
      "Dein Vater ist nicht hübsch, David", sagte Maddy leise. "Er ist tot."

 
  Entkommen

      
      "Gib mir ein Messer." Maddy streckte die Hand aus und ignorierte das entsetzte Gesicht ihres Sohnes.
      Tally durchwühlte ihren Rucksack. Sie reichte Maddy das Multimesser, und Maddy zog eine kurze Klinge heraus und schnitt ein Stück aus dem Ärmel ihres Overalls. Als der Fahrstuhl das Dach erreicht hatte, öffneten sich die Türen halbwegs und kamen dann ächzend zum Stillstand. Dabei war das Loch zu sehen, das Tally hineingeschnitten hatte. Sie schlüpften nacheinander hindurch und rannten auf den Rand des Daches zu. Hundert Meter weiter sah Tally die Hubbretter über das Gelände fliegen, nachdem ihre Auffangarmbänder sie gerufen hatten. Überall wurde jetzt Alarm gegeben. Wenn durch irgendein Wunder die Specials den Ausbruch bisher noch nicht bemerkt hatten, dann wussten sie spätestens jetzt Bescheid.
      Tally fuhr herum und sah David an. Er stolperte wie benommen hinter den anderen her. Sie packte seine Schultern. "Es tut mir so leid."
      Er schüttelte den Kopf. Nicht Tally war damit gemeint, nichts Besonderes überhaupt war gemeint.
      "Ich weiß nicht, was ich machen soll, Tally."
      Sie nahm seine Hand. "Wir müssen weg hier. Das ist alles, was wir im Moment tun können. Geh mit deiner Mutter."
      Er schaute ihr in die Augen, sein Gesicht war verzerrt. "Na gut." Er
      wollte noch mehr sagen, aber seine Worte ertranken in einem Lärm, der sich anhörte wie riesige Fingernägel, die über Metall kratzen. Der Hubwagenausgang kämpfte mit dem Nanotech-Leim und brachte das ganze Dach zum Beben.
      Maddy, die als Letzte den Fahrstuhl verließ, blockierte dessen Tür mit einem Powerjack. Die Fahrstuhlstimme sagte immer wieder: "Fahrstuhl erwünscht."
      Aber es gab noch andere Wege, die auf das Dach führten. Maddy drehte sich zu David um. "Kleb die Luken zu, damit wir wegkönnen."
      Sein Blick klärte sich für einen Moment und er nickte.
      "Ich hol die Bretter", sagte Tally, machte kehrt und rannte zum Rand des Daches. Dort sprang sie ins Leere und hoffte, dass ihre Bungeejacke noch nicht ganz entladen war.
      Nach nur einem Aufklatschen lief Tally über den Boden. Die Bretter peilten ihre Auffangarmbänder an und jagten auf sie zu.
      "Tally! Aufpassen!"
      Sie schaute sich um, als sie Croys Stimme hörte. Ein Kommando von Specials kam auf sie zu, hinter ihnen hatte sich eine Tür geöffnet. Sie rannten unmenschlich schnell und überquerten das Gelände mit langen Schritten.
      Die Bretter stupsten von hinten Tallys Knöchel an, wie Hunde, die spielen wollen. Tally sprang auf und stand für einen Moment mit einem Fuß auf je einem doppelten Brett. Sie hatte noch nie von Leuten gehört, die mit vier Brettern auf einmal geflogen waren. Aber der nächste Special war jetzt nur noch wenige Schritte von ihr entfernt.
      Tally schnippte mit den Fingern und schoss in die Luft.
      Der Special sprang überraschend hoch und die Finger seiner ausge-streckten Hand streiften die Vorderkante der Bretter. Die Berührung ließ sie unter Tally wackeln. Tally hatte das Gefühl, auf einem Trampolin zu stehen, auf dem jemand anders herumsprang. Die anderen Specials verfolgten ihren Flug und warteten darauf, das sie herunterfiel.
      Aber Tally konnte das Gleichgewicht zurückgewinnen, beugte sich vor und steuerte das Gebäude an. Die Bretter wurden immer schneller und Sekunden später sprang Tally auf das Dach und beförderte zwei Bretter mit einem Tritt zu Croy weiter. Er riss sie auseinander, während Tally die beiden anderen trennte.
      "Los jetzt", sagte Maddy. "Nimm das mit."
      Sie reichte Tally ein Stück orangefarbenen Stoff, in dem auf der einen Seite ein kreisförmiges Muster zu sehen war. Tally fiel auf, dass Maddy aus allen Overallärmeln Stücke geschnitten hatte.
      "In dem Stoff gibt es einen Sucher", sagte Maddy. "Lass das Teil irgendwo fallen, das

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