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Verlockend untot

Verlockend untot

Titel: Verlockend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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nahmen die Shorts mit.
    Ich hörte, wie ich ein Geräusch von mir gab, das ich selbst nicht identifizieren konnte. Und dann schien sich die Zeit wieder zu dehnen, weich und flüssig zu werden, sodass ich jeden Quadratzentimeter des seidenen Materials fühlte, als es mir über den Nabel glitt und an den Hüften entlang nach unten, über Beckenknochen und Oberschenkel.
    Irgendwann erfasste mich das Gefühl zu fallen, und es verbannte alle rationalen Gedanken aus mir. Ich kämpfte nicht dagegen an.
    Dies war etwas, das ich dringend brauchte, das mich vergessen ließ, was wir waren und wo wir waren, und warum das alles absolut keine gute Idee sein konnte.
    Der seidene Stoff glitt mir über die Füße, als Pritkin mich ganz von den Shorts befreite. Er sprach kein einziges Wort. Aber als ich dort lag, nackt bis auf den Tanga, spürte ich, dass er ebenfalls zitterte, wenn auch nicht so stark wie ich. Sein Zittern schien kontrolliert zu sein, wie alles andere, aber ich fühlte es.
    Ich wollte ihm sagen, dass alles in Ordnung war, dass ich ihm vertraute und das hier nichts zwischen uns veränderte. Aber dann kehrten warme Hände auf meine Haut zurück und krochen an meinen Beinen hoch, und ich seufzte leise, als er meine Schenkel auseinanderdrückte.
    Er hatte es nicht eilig, als er sich hinabbeugte, doch in seinem Gesicht zeigte sich eine besondere Intensität, die in meinem Gehirn fast so etwas wie einen Kurzschluss bewirkte. Warmer Atem wanderte über mich hinweg, als er den Konturen meines Körpers folgte und hier und dort für einige Sekunden verharrte, als wollte er mich einatmen. Aber nie kam es zu einem Kontakt. Nur wenige Millimeter trennten seine Lippen von der Haut; er war ihr so nahe, dass ich durch seinen Atem eine Gänsehaut bekam. Und sie blieben von mir getrennt, bis ich glaubte, es nicht mehr aushalten zu können, bis ich glaubte, schreien zu müssen.
    Ich wollte ihn berühren; ich musste mich bewegen. Aber ich schien nur in der Lage zu sein, mich hilflos hin und her zu winden.
    Nach einigen Sekunden biss ich mir auf die Zunge, um nicht zu wimmern. Dann glitten die rauen Hände an meinen Seiten hoch, und der Mund stellte endlich einen Kontakt her, berührte die weiche Haut unmittelbar über meinem Tanga.
    Ich schnappte nach Luft, als ich die feuchten, weichen Lippen spürte, denn sie fühlten sich ganz anders an als die schwieligen Hände.
    Plötzlich war es viel leichter, still zu liegen, denn mein Körper wurde schwer und träge. Ich sank zurück, gab dem Gewicht zwischen meinen Beinen nach, dem kühlen Haar und den schockierend intimen Liebkosungen von Lippen und Zunge auf empfindlicher Haut. Ich folgte einem monatealten Bedürfnis, schob die Finger in Pritkins dichte Mähne und spürte, wie sich sein Kopf bewegte.
    Der sanfte Mund fuhr damit fort, meine Schenkel zu kosten, was mir einen weiteren Laut des Entzückens entlockte, einen Laut, der zu einem Stöhnen wurde, als die heiße Zunge die Falte fand, wo sich Schenkel und Hüfte trafen. Es weckte in mir erneut den Wunsch, ihn zu berühren, wie Wasser an ihm zu fließen, an seiner muskulösen Wärme entlangzugleiten und Wonne mit Wonne zu vergelten …
    »Halt«, sagte Pritkin leise und knabberte ein wenig an meinem Hüftbein. Und mein Körper reagierte mit überraschtem Drängen.
    Langsam strichen Lippen und Zunge weiter, bis ich schmolz, bis ich zu einem gefügigen Geschöpf wurde, das nur noch reagierte, als der warme, feuchte Ansturm weiterging, über die Hüfte hinweg zum Bauch und tiefer. Pritkins Zunge folgte dem Verlauf des Tangarands.
    Ich konnte nicht sehen, was er machte, denn sein Kopf war im Weg.
    Aber ich spürte es, als sich sein Mund um den dünnen Stoff schloss und die Zähne den Tanga fortzogen.
    Ich starrte verwundert auf ihn hinab. Meine Vorstellung hatte gelegentlich kräftige Bilder gemalt, aber nie hätte ich gedacht, dass sich dieser Mann hinter all der Verdrießlichkeit verbarg, hinter all der sturen, halsstarrigen Selbstbeherrschung. Oder vielleicht hatte ein Teil von mir die Wahrheit geahnt und um das Risiko gewusst…
    Und dann konnte ich ihn nicht mehr beobachten, denn ich lag auf der Sitzbank und keuchte, als ich auch den Tanga verlor und splitterfasernackt der kühlen Nacht ausgesetzt war. Rosier schien verschwunden zu sein; zumindest spürte ich seine Präsenz nicht mehr. Caleb konnte ich ebenfalls nicht sehen, weil die Rückenlehne im Weg war, was aber vielleicht nicht bedeutete, dass ich seinen Blicken verborgen blieb.

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