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Verlockend untot

Verlockend untot

Titel: Verlockend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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klingt ohnehin zu förmlich. Und ›Miss Palmen scheint mir kaum besser zu sein. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Sie Cassie nenne?«
    »Ich hätte nichts dagegen, dass Sie mir Ihren Namen nennen.«
    Der Mann blinzelte. »David Dryden.«
    Ich sah ihn nur an.
    »Ihr Ein-Uhr.«
    »Mein Ein-Uhr-was?«
    »Date«, sagte der dritte Vampir und grinste.
    »Date?«, wiederholte ich verwirrt.
    »Sie wissen schon.« Der Magier wirkte plötzlich ein bisschen verlegen. »Das Übliche.«
    »Ich glaube, wir haben hier einen Bewerber, Jungs«, sagte der dunkelhaarige Vampir.
    »Ein echter Schlawiner«, pflichtete ihm der zweite Vampir bei.
    »Können Sie sie nicht wegschicken?«, fragte mich der Magier verärgert, während hinter ihm das akustische Signal des Lifts erklang.
    »Sie sollen hier sein«, erwiderte ich.
    »Ich ebenfalls! Der Vogt schickt mich.«
    Der Vogt und sein Haar kamen aus dem Lift. »Ah, Dryden, mein Junge. Da sind Sie ja.« Jonas schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, beugte sich dann vor und klopfte ihm ein Staubkorn vom Anzug.
    »Haben Sie schon unsere neue Pythia kennengelernt?«
    »Ich hab es versucht!«, brachte der Magier verzweifelt hervor.
    »Kann ich Sie einen Moment sprechen, Jonas?«, fragte ich sanft.
    »Natürlich, meine Liebe, natürlich. Deshalb bin ich hier.«
    »Kannst du deinen Spruch noch mal wiederholen?«, hörte ich einen der Vampire fragen. »Ich würde ihn mir gern aufschreiben. Es ging um ›das Übliche«, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Fahr zur Hölle«, erwiderte der Magier.
    Ich folgte Jonas ins Apartment und blieb in der Tür des Aufenthaltsraums stehen. Oder was einmal der Aufenthaltsraum gewesen war. Jetzt sah das Zimmer eher nach einem Treibhaus aus. Vier Dutzend Vasen enthielten Blumen, und hinzu kamen Sträuße, die noch keine Vase gefunden hatten, und zahlreiche Topfpflanzen.
    »Jonas.« Ich kniff die Augen zusammen und sah ihn an. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Möglichkeiten, meine Liebe«, sagte er und ließ einen anerken-nenden Blick über das Blumenmeer schweifen. »Es ist immer gut, Möglichkeiten zu haben.«
    »Es ist auch schön, einen Ort zu haben, wo man sich hinsetzen kann. Und wir haben über das hier gesprochen.«
    »Tatsächlich?«, fragte er vage.
    »Ja, das haben wir. Und Sie haben versprochen …«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Jonas!«
    Er hob beschwichtigend die Hände. »Wirklich, meine Liebe, hiermit habe ich kaum etwas zu tun.«
    »Wer steckt dann dahinter?«
    »Niall. Ich glaube, er war wegen des Wüstenzwischenfalls … beunruhigt. Er kehrte rechtzeitig genug zurück, um heute Morgen im
Orakel
einen Artikel über unsere zukünftige Pythia erscheinen zu lassen, und …«
    »Und was?«
    »Die Macht der Presse«, sagte Jonas und klopfte mir auf die Hand. »Aber keine Sorge. Ich bin sicher, in ein oder zwei Wochen geht es vorbei.«
    »In ein oder zwei Wochen?« Ich sah mich um. In ein oder zwei Wochen würde ich mein eigenes Blumengeschäft eröffnen können.
    Ich nieste.
    »Riecht hier wie in einem Puff in New Orleans«, kommentierte Marco, der zurückgekehrt war und mir ein Taschentuch reichte.
    Ich nahm es dankbar entgegen. »Woher wollen Sie das wissen?«
    Er hob nur eine Braue und schnappte sich die nächste Ladung.
    »Hiernach gehe ich ins Bett«, teilte er mir mit und warf Jonas einen Blick zu. »Hier oben wird's surreal.«
    »Das wird's erst?«
    Er grinste und marschierte hinaus. Ich nieste erneut.
    »Können wir den Unterricht ins Wohnzimmer verlegen?«, fragte ich Jonas und rieb mir die tränenden Augen.
    »Oh, vielleicht sollten wir heute eine Ausnahme machen und ganz auf den Unterricht verzichten«, sagte Jonas großzügig.
    »Das ist nicht nötig. Ich habe nicht die Absicht, mit diesem Mann auszugehen.« Ich schniefte und versuchte vergeblich, mich an den Namen des Burschen zu erinnern.
    Jonas musterte den Magier, der bei der Küchentür stand und etwa so aussah, wie man es von ihm erwarten konnte. »Warum denn nicht? Was ist falsch an ihm?«
    Der Mann zuckte zusammen.
    Ich seufzte. »Nichts.«
    »Nun, vielleicht ein spätes Mittagessen …«
    »Nein!«
    »Tee?«
    »Jonas!«
    Er seufzte und gab auf. »Ein hübscher Junge … sehr gute Familie«, murmelte er und betrat das Wohnzimmer.
    Ich putzte mir die Nase, folgte ihm und stieß fast gegen eine altmodische Tafel, die den größten Teil des Platzes neben einem neuen Sofa beanspruchte. Ich blinzelte überrascht, denn eben war es noch nicht da gewesen.
    »In dem Fall könnten Sie mir bei

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