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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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die Zufahrtsstraße hinunter. Und ließ Brian mit einem Riesenberg Pflichten zurück.
    »Brian?« Emily kam zu ihm gelaufen. Sie strahlte, als hätte sie im Lotto gewonnen. Sie war als Einzige glücklich über Lachlans und Rachels Abreise, denn sie hoffte auf etwas Teenagerfreiheit. Genau das war auch der Grund, weshalb Brian darauf bestanden hatte, dass sie eine Tasche packte und ins Haupthaus zog, solange ihre Eltern verreist waren. »Können wir Pizza bestellen?«
    »Wenn du sie holen fährst – nur zu.«
    Sie zog eine Schnute. »Ach, komm schon. Es dauert eine halbe Stunde hin und eine halbe wieder zurück. Wenn wir sie uns liefern lassen, halbieren wir die Zeit. Es ist eine alberne Regel, uns nichts liefern zu lassen.«
    »Es ist mir ziemlich egal, ob du sie für albern hältst.« Brian griff nach Lenas Ellbogen und zerrte sie die Verandastufen hinauf. »Wenn du Pizza willst, such dir jemanden, der dich in die Stadt fährt.«
    Murdoch lächelte, als er an ihm vorbeiging. Das selbstgefällige Kräuseln seiner Lippen legte nahe, dass sich Brian soeben bei Emily den Mund verbrannt hatte.
    Brian blieb auf der Veranda stehen. »Murdoch, du bist verantwortlich für die neuen Schüler, die am Montag ankommen. Stell einen Trainingsplan zusammen und zeig ihn mir morgen.«
    Der große Krieger erstarrte, als er diesen Befehl hörte, aber nach einem kurzen Moment nickte er zustimmend.
    Die Last auf Brians Schultern fühlte sich bereits leichter an, und er ergänzte: »Atheborne, besprich dich mit dem Koch und finde heraus, ob wir noch Lebensmittel bestellen müssen. Bale, leg eine Inventarliste der Krankenstation an. Wir sollten sichergehen, dass wir für kleinere Notfälle gewappnet sind. Carlos, du hast den Schlafsaal unter dir. Ist alles für ein Dutzend neue Wächter vorbereitet? Wenn nicht, dann sorg dafür. Ihr steht mir dafür ein, dass die kommende Woche so reibungslos wie möglich verlaufen wird.«
    Dann zog er Lena ins Haus.
    »Wir beide müssen uns unterhalten«, sagte er zu ihr. Die Bibliothek war leer, daher schob er sie hinein und schloss die Tür. »Ich weiß, dass du nicht deinen gesamten Aufenthalt hier unter Arrest in deinem Zimmer verbringen willst, also gib auf. Wo sind die Münzen?«
    »Es ist keine alberne Regel.«
    »Was ist keine alberne Regel?«
    »Die, die besagt, dass nichts hierher geliefert werden soll.«
    Brian seufzte. »Das ist mir ziemlich egal. Können wir jetzt bitte über die Judas-Münzen sprechen?«
    »Ich hab’s dir doch schon gesagt. Ich weiß nicht, wo sie sind.«
    »Aber du weißt, wer sie hat. Die Lage ist sehr ernst, Lena. Innerhalb einer Woche ist es zu Revolten in Spanien, einem entmachteten Premier in Großbritannien und einem Militärputsch in China gekommen. Satan tritt uns bereits mit den Münzen, die er schon hat, in den Hintern – ich kann nicht zulassen, dass er auch noch die anderen in die Finger bekommt. Die Spielchen, die du spielst, müssen aufhören. Wann bist du mit dem Kurier verabredet?«
    »Ich habe mit niemandem eine Verabredung.« Sie senkte den Blick auf den Schreibtisch. »Weißt du, es wird auf Dauer ziemlich langweilig werden, wenn du mir immer wieder dieselbe Frage stellst.«
    Auf dem Schreibtisch befanden sich diverse Gegenstände, darunter eine Digitaluhr. Wenn sie unter Zeitdruck stand, sollte er sie vielleicht ein bisschen zappeln lassen. Den Druck erhöhen, sodass sie ins Schwitzen geriet. »Keine Sorge, ich habe ein paar neue Fragen. Fangen wir mit dem FedEx-Paket an. Warum hast du dir die Mühe gemacht, eine falsche Fährte zu legen? Du musst das Schachspiel schon vor deinem Raubzug aufgegeben haben, als du gar nicht wissen konntest, dass ich dir im Nacken sitze.«
    Sie zuckte die Schultern. »Alte Angewohnheit. Ich verwische immer meine Spuren.«
    »Und was ist mit der Methode, mit der du die Münzen überhaupt aufgespürt hast? Wie hast du das gemacht?«
    Sie umrundete den Schreibtisch, ließ sich auf den ledernen Bürostuhl fallen und schaltete den Computer ein. »Es war relativ einfach. Ich habe bei den Aufzeichnungen der Tempelritter angefangen und bin dann der Spur von Reichtum und Verrat bis direkt vor Duvergers Tür gefolgt.«
    Im Grunde dieselbe Route, die auch er genommen hatte, auch wenn einige Gedankensprünge nötig gewesen waren, um die Lücken in den Aufzeichnungen zu schließen. »Was ist mit den New Yorker Münzen? Wie hast du
die
gefunden?«
    »Ach, dort sind die anderen? In New York?« Sie traf gerade den richtigen Ton

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