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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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bedeutete etwas, das wusste sie – aber was war es? »Ich –«
    Er küsste sie. Es war ein ziemlich grober Kuss, der wehtat und ihr den Atem raubte. Er enthielt gleichermaßen Enttäuschung wie Besitzgier. Es war der Kuss, den ein Mann einer Frau gab, wenn er sich gegen seinen Willen von ihr angezogen fühlte, wenn er sie besitzen wollte, aber wusste, dass es nicht sein durfte. Er war hart und tief und absolut vernichtend.
    Sein drängender Kuss weckte einen Sturm der Gefühle in ihr. Lena erschauerte vor Lust und stürzte kopfüber in den Abgrund.
     
    Vierzig Minuten später unterbrach ein Klopfen an der Tür Brians Fantasien abrupt.
    »Webster? Du hast gesagt, du willst bei Emilys nächster Trainingseinheit dabei sein. Das wäre jetzt.«
    Brian küsste die Innenseite von Lenas Oberschenkel. »Ich komme gleich.« Er wartete, bis sich Murdochs stampfender Schritt entfernt hatte, dann murmelte er: »Arschloch. Wenn er dumm genug gewesen wäre hereinzukommen, hätte ich ihn umgebracht.«
    »Du hast die Tür abgesperrt«, frischte Lena sein Gedächtnis auf, während sie ihren Fuß von seiner Schulter nahm und sich an der Kante des Schreibtischs aufsetzte. Dann hielt sie ihm ihre gefesselten Hände in der stummen Bitte um Befreiung entgegen.
    Er tat ihr den Gefallen und strich mit seinem Daumen über die zarte Haut ihrer Handgelenke, um sicherzugehen, dass die Seide ihr nicht wehgetan hatte. Ihre Haut war weicher als die Krawatte. »Richtig, aber Murdoch erinnert mich an diesen großen Kerl aus
Harry Potter
. Einmal am Knauf gerüttelt, und er hätte wahrscheinlich die Tür gesprengt.«
    »Er sieht doch überhaupt nicht wie Hagrid aus«, widersprach Lena ihm. Indem sie ihren BH wieder zurechtrückte, lenkte sie Brians Aufmerksamkeit auf die Röte ihrer Brust, die noch von ihrer beider wilden Leidenschaft zeugte. Es war ein Hauch von mädchenhaftem Rosa. »Kein Bierbauch, und unter seinem Bart sieht er ziemlich gut aus.«
    »Wie bitte?«
    »Ich sagte, dass er eigentlich ganz gut aussieht.«
    »Das habe ich verstanden«, erwiderte Brian grimmig.
    »Ach, hör auf. Ich habe Murdoch nicht mal erlaubt, mir die Hand zu küssen, geschweige denn irgendeinen der anderen Körperteile, an die ich dich gelassen habe. Meinst du, du bekommst meinen Slip da herunter?«
    Brian folgte ihrem ausgestreckten Zeigefinger und grinste. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und reckte sich nach dem Slip, aber das Regal war über 2,50 Meter hoch. Er musste auf seine Wächterfähigkeiten zurückgreifen, um dort hinzureichen. »Ich hab ihn!«
    »Du siehst ziemlich selbstzufrieden aus, wenn man bedenkt, dass deine Mission gescheitert ist.«
    Er funkelte sie an. »Wir wurden unterbrochen. Und du hast dich nicht beklagt, als du vor ein paar Minuten zum zweiten Mal gekommen bist. Ich würde sagen, dein doppeltes Erschauern sollte als Orgasmus zwei
und
drei zählen.«
    »Netter Versuch.« Lena nahm den Fetzen weiße Baumwolle aus seiner Hand entgegen. »Aber ich hebe mir Nummer drei für den Moment auf, in dem ich ihn wirklich brauche.«
    Er lächelte. »Klingt fair.«
    »Wie geht’s Mr Willi?«
    Brian sah an seiner ausgebeulten Hose hinunter. »Er leidet an einem akuten Eifersuchtsanfall auf Finger und Zunge, aber er wird darüber hinwegkommen.«
    Lena hob ihre Bluse vom Boden auf und zog sie an. Dann rümpfte sie die Nase und schnupperte an dem Stoff. »Ich muss wohl duschen … Wirst du den Überfall der Dämonen erwähnen, wenn MacGregor anruft?«
    Brian fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ja, ich erzähle es ihm. Es wäre aber nett, wenn ich ihm auch ein paar gute Neuigkeiten berichten könnte, um die schlechten wettzumachen. Willst du mir jetzt sagen, wo die Münzen sind?«
    Schweigen.
    Er sah sie eindringlich an.
    »Ich mag es nicht, wenn du das tust«, sagte sie steif und wich seinem Blick aus. Sie ging an ihm vorbei und sammelte Hose und Socken auf.
    Er lächelte.
Schuldgefühle.
Sie machte Fortschritte. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bis du es mir erzählst.«
    Die Worte waren leicht dahingesagt, fast neckisch, aber Lena konnte diesem Humor nichts abgewinnen. Sie wurde noch distanzierter. »Können wir hinaufgehen?«, fragte sie, während sie ihre Hose anzog. »Ich würde mich gern frisch machen.«
    »Ich muss zu Emilys Trainingsstunde.«
    Lena drückte Socken und Schuhe an die Brust und sah auf ihre nackten Füße. Drückte damit ihre Wünsche wortlos aus. Sie hatte wieder die Oberhand, und es geschah ihm ganz recht. Es

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