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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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zurück, sobald ich Gelegenheit dazu habe.«
    Stefan erhob sich. »Ich freue mich schon darauf.«
    Brian hatte bereits einen Fuß auf die unterste Stufe gestellt und eine Hand auf das Ahorngeländer gelegt, als ihm ein weiteres seiner Probleme einfiel. »Ist Carlos schon zurückgekommen?«
    »Nein.« Stefan seufzte. »Im Gegenteil, vor einer halben Stunde gab es oben bei den Tennisplätzen einen Höllenkrach.«
    Mist.
Brian hoffte inständig, dass der Junge seine Wut nicht an der neuen Umzäunung oder dem Sandplatz ausgelassen hatte. Das Haus war versichert, aber er hatte die Police nicht umschreiben lassen, als die Tennisplätze dazugekommen waren. »Was für ein Krach genau?«
    »Einer von der magischen Art.«
    »Wie kann das sein? Hast du nicht eben erst gesagt, dass dein Lückenzauber so etwas unmöglich macht?«
    »Es ist ein sehr komplexer Zauber. Ich konnte nur einen Radius von knapp einem Kilometer abdecken.«
    Brian sah Stefan ins Gesicht, doch es war ausdruckslos. Schwer zu beurteilen, ob ein
magischer
Höllenkrach besser oder schlechter als ein kaputter Zaun oder Graffiti war. »Okay, ich kümmere mich darum. Danke.«
    »Gute Nacht.«
    Oben an der Treppe angekommen, klopfte Brian an der Tür zur Linken. Er bekam ein gedämpftes »Herein« zur Antwort und trat ein. Emily lag auf einem der beiden Gästedoppelbetten, das Gesicht in ein Kissen vergraben. Ausnahmsweise hatte sie nicht die Stöpsel von ihrem iPod in den Ohren. »Hey, Kürbis. Ich bin wieder da.«
    Nichts.
    In der Annahme, dass das wenigstens besser als ein Rausschmiss war, ging er zum Bett hinüber und legte Em leicht die Hand auf die Schulter. »Ich habe gehört, dass Michael hier war.«
    Sie rollte sich auf die Seite und sah ihn an. Ihre Wimperntusche hatte schwarze Streifen auf ihrem Gesicht hinterlassen, und ihre Nase war rot. »Er sagt, ich hätte Satan noch mächtiger gemacht. Er sagt, die Dreifaltige Seele sollte Probleme lösen und nicht neue schaffen.«
    Brian setzte sich auf die Bettkante. »Er ist nur ein bisschen stinkig, weil er immerzu diesen potthässlichen weißen Siebzigerjahre-Anzug tragen muss.«
    Sie lächelte nicht einmal.
    Er strich ihr das Haar aus den Augen. »Süße, hör mir zu. Es ist mir egal, was Michael sagt. Wir haben nur unser Bestes getan. Und damit du es nur weißt, Lena ist bereit, uns dabei zu helfen, die anderen dreizehn Münzen aufzutreiben. Sie werden Satan nicht in die Hände fallen, okay? Wir werden nicht zulassen, dass dieser üble Typ noch mächtiger wird.«
    »Okay.«
    »Braves Mädchen.«
    Emily putzte sich die Nase mit einem zerknüllten Taschentuch. »Carlos ist durchgedreht.«
    »Das habe ich gehört.« Er lächelte sie kleinlaut an. »Ich kann es ihm nicht verdenken. Ich hätte hier sein sollen, als Michael kam. Es tut mir leid.«
    »Carlos ist nicht wegen dir durchgedreht«, sagte sie und umklammerte ihr Kissen noch fester. »Er brütet irgendetwas aus. In letzter Zeit ist er oft zornig. Ich mache mir Sorgen um ihn.«
    »Ich gebe ihm noch eine Stunde, um es in den Griff zu kriegen. Dann schnappe ich ihn mir.« Brian stand auf. »Frieden?«
    »Ja.«
    »Ich muss jetzt zu Lena. Warum gehst du nicht runter und holst dir aus der Tiefkühltruhe eine Portion Eis? Es hat noch nie ein Problem gegeben, das durch Eis nicht besser geworden wäre.«
    Emily lächelte.
    Brian verließ das Zimmer. Ein Posten abgehakt, noch zwei abzuarbeiten. Die Truppen zusammenhalten – das konnte er. MacGregor setzte dieses Talent allerdings fälschlicherweise mit einer angeborenen Berufung zur Führerfigur gleich. Aber nur, weil er nicht wusste, wie sehr Brian seine Vergangenheit verpfuscht hatte.
    Lenas Tür war geöffnet, und Brian betrat den Raum, ohne zu klopfen. Sie stand am Fenster, mit verschränkten Armen, und starrte in die anbrechende Nacht hinaus. Sie strahlte eine vage Traurigkeit aus, auch wenn Brian nicht genau sagen konnte, woran er das festmachte.
    Murdoch nickte Brian kurz zu, dann ging er.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Brian.
    Ihr bleiches Spiegelbild im Fenster lächelte. Definitiv traurig. »Ja.«
    »Soll ich Stefan für irgendetwas einen Tritt in den Hintern verpassen?«
    Lenas Lächeln wurde breiter. »Nein, aber danke für das Angebot.«
    Es war noch immer nicht das strahlendste Lächeln, das er jemals an ihr gesehen hatte, aber immerhin ein Anfang. »Das ist doch das Mindeste, was ich tun kann. Und nun lass uns den Stier bei den Hörnern packen. Setz dich und erzähl mir, wo die Münzen

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