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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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aufzuspüren.«
    »Natürlich.« Brian schnaubte. »Warum sollte ich auch mal Pause machen können? Also gut. Wenn wir Zugriff auf die Datenbank hätten, wäre es ein Kinderspiel, aber da das nicht der Fall ist, machen wir es eben auf die altmodische Art.« Da Lena fragend die Augenbrauen hob, ergänzte er: »Mit Beschwörungszaubern.«
    Er drehte sich wieder zu Carlos um.
    »Unter diesen Umständen halte ich es für das Beste, wenn du mitkommst.«
    Der Junge nickte.
    »Murdoch«, sagte Brian, »ich übertrage dir die Verantwortung für Emily und die neuen Rekruten. Wenn du sie aus den Augen lässt, auch nur eine Sekunde lang, sorge ich dafür, dass du dir wünschen wirst, du hättest es nicht getan. Kapiert?« Er sah zu Lena. »Du kennst dich in der Stadt aus, oder?«
    »Ja.«
    »Großartig. Kairo, wir kommen.«
     
    Sie flogen ohne Zwischenfälle nach Kairo und kamen dort zwei Tage, nachdem sie von San Jose aufgebrochen waren, an. Lena wurde ganz schlecht, wenn sie an die verlorene Zeit dachte. Das Foto, das Malumos ihr gemailt hatte, stand ihr lebhaft vor Augen, auch wenn es von ihrem iPhone nur Sekunden, nachdem es aufgetaucht war, wieder verschwunden war. Jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, sah sie Heather vor sich, an einer dunklen Straßenecke zusammengekauert, mit totenbleichem Gesicht, die Kleider zerrissen und schmutzig. Die Knochen zeichneten sich deutlich unter der Haut ab, und die Nadel in ihrem Arm sprang noch mehr ins Auge. Malumos war von Nahrungsentzug und Züchtigungen zu herzlosen Manipulationen übergegangen, die bleibenden Schaden anrichten würden. Mit jeder vergeudeten Stunde geriet Heather mehr und mehr in die Fänge der Sucht.
    Es zerriss Lena das Herz.
    »Schöner Flughafen«, bemerkte Brian, nachdem sie ihr Gepäck geholt hatten. »Kairo ist moderner, als ich erwartet hatte.«
    Lena lächelte schief. Kairo war eine Stadt der Gegensätze. Urban und kosmopolitisch auf der einen Seite, muslimisch und fast noch mittelalterlich auf der anderen. Nach einer Fahrt in einem Kairoer Taxi würde sich Brian fragen, ob sie auf einem anderen Planeten gelandet waren.
    Außerhalb des Flughafengebäudes traf sie zusammen mit dem Hauch der sengenden Hitze eine Welle der Wehmut. Lena holte tief Luft. Die trockene, staubige Luft der Wüste – die heutzutage mit Smog angereichert war – drang ihr in Nase und Mund. Der Lärm des Straßenverkehrs und der Autohupen, das laute Dröhnen der startenden Flugzeuge und die Stimmen von Jungen, die Limousinenfahrten in die Stadt anpriesen, hüllten sie ein. Vertraut und doch so anders als das Kairo, das sie als junges Mädchen kennengelernt hatte.
    »Stellen wir uns an«, sagte sie und deutete auf die Schlange vor dem Taxistand. »Ich habe ein Hotel für uns gebucht, das unter amerikanischen Touristen ziemlich beliebt ist. Es ist klein, aber sauber und komfortabel. Wir bringen unser Gepäck hin und fangen mit der Suche an.«
    Brian schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht zwanzig Stunden im Flieger gesessen, um mich in ein winziges Zimmer in einem winzigen Hotel zu quetschen. Ich bin erst seit fünf Minuten in Ägypten und habe schon Sand im Haar. Wenn im Namen des Hotels nicht ›Vier Jahreszeiten‹ oder ›Hyatt‹ vorkommt, checke ich nicht ein.«
    »Teuer heißt nicht besser.«
    »Das sollte es aber. Und wenn das nicht der Fall ist, darfst du den Hotelmanager erschießen.« Er ergriff Lenas Arm und zog sie zu einer Reihe von wartenden Limousinen. »Komm schon. Carlos, Kumpel, zaubere ein bisschen mit Google und such uns ein hübsches Hotel.«
    »Du bist ein Snob«, sagte Lena zu ihm, nachdem er mit einem Mann über den Preis für die Fahrt in die Stadt gefeilscht hatte.
    »Und du bist ein Geizkragen.« Er öffnete den Schlag und winkte sie mit einem eingebildeten Grinsen im Gesicht hinein. Wirklich, er war der einzige Mann, den Lena kannte, dem Arroganz stand. »Entspann dich. Ich zahle.«
    Carlos stieg von der anderen Seite ein. »Es gibt ein Vier Jahreszeiten in Garden City.«
    »Nenn dem Mann die Adresse.« Brian feixte. »Siehst du? Es ist ganz leicht.«
    »Wahrscheinlich kostet es vierhundert Dollar aufwärts pro Nacht«, brummte sie. Für ein Zimmer, in dem sie nur übernachten würden. Verrückt.
    »Mehr, wenn wir eine Suite bekommen«, stimmte Brian ihr zu.
    »Woher hast du all das Geld?«, fragte sie ihn. »Sind deine Eltern reich?«
    Er lachte. »Nein. Mein Dad war Kreditberater, bis er letztes Jahr in Rente ging, und meine Mom ist Krankenschwester.

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