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Verlockend wie ein Dämon

Verlockend wie ein Dämon

Titel: Verlockend wie ein Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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sind.«
    Sie ignorierte seine Aufforderung, sich zu setzen, und blieb, wo sie war. Revolution. »Du hattest mit dem Kurier recht. Ich habe die Münzen einem Freund gegeben, der sie für mich nach L.A. gebracht hat.«
    »Wann wolltest du dich mit ihm treffen?«
    »Vor zwei Tagen.«
    Brian zuckte zusammen. Das war nicht gut. »Hattest du seither Kontakt zu ihm?«
    »Nein.«
    »Ihr habt doch sicher eine zweite Übergabe vereinbart, oder?«, fragte er hoffnungsvoll.
    »Nein.«
    Er ließ den Mut sinken.
    »– aber ich habe eine Freundin gebeten, sich an meiner Stelle mit ihm zu treffen.« Lena wandte sich zu Brian um. Dünne Sorgenfalten furchten ihre Stirn. »Ich habe nichts von ihr gehört.«
    »Ist diese Freundin normalerweise zuverlässig?«
    »Sehr.«
    Brian verzog das Gesicht. »Um meiner Nerven willen hoffen wir, dass die Dämonen uns nicht zuvorgekommen sind. Gibt es irgendeine andere Möglichkeit, deinen Kurier zu erreichen? Vielleicht eine kodierte Nachricht auf einer Internetplattform?«
    »Ja, aber ich kann nicht garantieren, dass er sie erhält.«
    Er nickte. »Schreib sie trotzdem. Wenn du die Übergabe verpasst hast, liegt ihm wahrscheinlich genauso viel wie dir daran, einen Kontakt herzustellen. Mit ein bisschen Glück wird er sofort antworten.« Nicht, dass das Glück bei dieser Mission bisher auf ihrer Seite gewesen wäre.
    Lena ging zum Nachttisch hinüber und suchte in ihrer Handtasche nach dem iPhone.
    Brian sah ihr eine Weile lang beim Tippen zu, dann fragte er: »Warum jetzt, Lena? Du hältst mich seit Tagen hin. Woher kommt dein plötzlicher Sinneswandel?«
    Sie zuckte müde die Schultern. »Es sind die üblichen Gründe. Schuldgefühle. Scham. Und ich habe endlich kapiert, dass ich hier niemals wegkomme. Jedenfalls nicht rechtzeitig. Also ist es sicher besser, dir die Münzen zu überlassen, als sie ganz zu verlieren.«
    Das ergab einen Sinn … doch es entschärfte den Stachel nicht, dass Stefan diesen Wendepunkt ausgelöst hatte und nicht er. »Dann hast du also beschlossen, dass die Rettung der Welt wichtiger als deine Ziele ist?«
    Ihr Finger erstarrte mitten in der Bewegung.
    Zuerst dachte er, dass es seine Frage war, die sie stutzen ließ. Aber die Sekunden verstrichen, und sie blieb vom Display ihres Handys gebannt – sie starrte darauf, fast ohne zu blinzeln.
    »Was ist los?«, wollte er wissen und trat auf sie zu.
    »Nichts.« Sie schob das iPhone zurück in die Handtasche. »Nur eine Nachricht von einem alten Freund.«
    Er legte seine Hand über ihre. Sie zitterte. »Dann macht es dir sicher nichts aus, wenn ich sie mir anschaue.«
    »Nein –«
    Er nahm ihr die Handtasche ab und holte das Handy heraus. Ein rascher Blick auf ihren SMS -Eingang brachte nichts. Leer. »Wie lautet dein E-Mail-Passwort?«
    Widerstandslos nannte sie es ihm.
    Er sah auch in ihrem Postfach nach, aber dort fand sich genauso wenig.
    »Was war es, Lena?«
    Sie war so teilnahmslos wie Glas. Und ihrer steifen Haltung nach zu urteilen ebenso zerbrechlich. Trotz all ihrer gemeinsamen Erlebnisse, trotz all der Vorstöße, die er unternommen hatte, um sich ihr Vertrauen zu verdienen, würde sie ihm nicht sagen, was eben passiert war. Und verdammt noch mal, das tat weh.
    Er gab ihr das Handy zurück. »Okay, wunderbar. Dann behalte deine verfluchten Geheimnisse eben für dich.«
    Auf dem Weg zur Tür rief er in die Halle hinunter nach Murdoch. Der andere Wächter kehrte mit zwei Portionen Eis zurück, von denen er eine Lena hinhielt. Sie nahm sie, aß jedoch nichts. Doch schon der Umstand, dass sie etwas von Murdoch annahm, während sie von ihm nichts haben wollte, ließ Brian die Wände hochgehen.
    Er traute sich selbst nicht mehr über den Weg. Besser, er hing nicht länger vergeblich hier herum.
    »Ich gehe Carlos suchen«, schnauzte er die beiden an. »Und wenn du eine Nachricht bekommst – von wem auch immer –, dann
will
ich es wissen.«
     
    Als Brian oben auf dem Hügel ankam, blieb er stehen. Sein Blick wurde starr. Was zum Henker …? Er schloss die Augen und schaute dann erneut hin, nur um sicherzugehen, dass er richtig sah. Seine schönen neuen Tennisplätze und das kleine Eichengehölz, das sie säumte, waren nur noch ein … Krater.
    »Gut, dass du ein bisschen gewartet hast, ehe du heraufgekommen bist«, sagte Carlos leise. Von rechts hinter ihm.
    Brian fuhr herum und sah sich dem Schwert des jungen Mannes gegenüber. Mondlicht spiegelte sich in der rasiermesserscharfen Klinge. Obwohl Brians

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