Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlockende Angst

Verlockende Angst

Titel: Verlockende Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer L. Armentrout
Vom Netzwerk:
dich inzwischen genommen. Ich war mir ziemlich sicher, was er meinte.
    » Also sag mir nicht, ich sei wie die anderen Reinblüter. «
    » Aiden… es tut mir… «
    » Vergiss es! « Er ließ mich los, und ein kühler Ausdruck legte sich über sein Gesicht wie eine Maske. » Das Training ist vorbei. «
    Nachdem Aiden den Raum verlassen hatte, stand ich noch ein paar Minuten da. Ich hatte mich noch nie ernsthaft mit ihm gestritten. Nicht so jedenfalls. Klar, wir waren ständig anderer Meinung– zum Beispiel, was unsere Lieblingsserien im Fernsehen anging. Er stand auf das Zeug aus der guten alten Zeit, als alles noch schwarz-weiß war. Ich hasste es. Wir hatten uns deswegen schon fast geprügelt, aber wir hatten noch nie darüber gestritten, wer wir waren.
    Um alles noch schlimmer zu machen, durchsuchten Wachleute mein Zimmer, als ich ins Wohnheim zurückkam. Keine Ahnung, was sie zu finden hofften. Glaubten sie, ich hätte einen Daimon in meiner Strumpfschublade versteckt? Suchten sie in meiner Unterwäsche nach Beweisen, dass ich das nächstbeste Reinblut anspringen und ihm den Äther aussaugen würde? Ohne jede Möglichkeit, sie aufzuhalten, stand ich dabei. Als sie fertig waren, hinterließen sie ein einziges Durcheinander. Ich verbrachte den größten Teil des Abends mit dem Aufräumen meines Zimmers.
    Nachdem ich geduscht und den Schlafanzug angezogen hatte, ging ich im Zimmer auf und ab. Immer wieder spulte ich das nette Gespräch mit Aiden ab, und erneut überschlug sich mein Magen. Ich musste mich entschuldigen, denn ich hatte mich schlecht benommen. Und dann kam ich gar nicht darüber hinweg, was er gesagt hatte. Dass er, wenn er wie die anderen Reinblüter wäre… mich genommen hätte.
    Ich war so vertieft in meine Gedanken, dass ich mir den empfindlichen Teil meines Ellbogens am Türrahmen anschlug. Fluchend und keuchend beugte ich mich vor. Als mir der scharfe Schmerz durch den Arm schoss, dachte ich an Mom. Hatte sie in dem Augenblick, bevor sie sich auflöste, wirklich erleichtert ausgesehen? Hatte ich die Erleichterung in ihren Augen nur deshalb aufleuchten sehen, weil ich es sehen wollte? Weil ich glauben wollte, dass ich das Richtige getan hatte, als ich sie tötete?
    Aiden glaubte, ich hätte richtig gehandelt. Aber ich… ich war mir nicht mehr so sicher.
    Es klopfte leise, dann noch einmal. Kein Zweifel, jemand hatte an mein Schlafzimmerfenster geklopft.
    Caleb? Vielleicht hatte er ja seine Meinung geändert und ein paar Filme mitgebracht. Ich freute mich richtig darauf, mit ihm abzuhängen. Ich trat ans Fenster und zog die Jalousie hoch.
    » Mist. « Ich erkannte den blonden Hinterkopf. » Seth. «

4. Kapitel

    S eth fuhr herum und wies auf den abschließbaren Fenstergriff. » Aufmachen! « , befahl er tonlos.
    Ich stemmte die Hände in die Hüften. » Wieso? «
    Sein starrer Blick wirkte gefährlich. » Sofort. «
    Wider Willen schloss ich das Fenster auf und schob es hoch. Ich hatte ungefähr eine Sekunde Zeit, um zurückzutreten. Dann sprang er durch das Fenster wie eine verdammte Straßenkatze. In meinem Zimmer war es dunkel, aber ich erkannte das unheimliche Glühen in seinen Augen.
    » Was willst du? Hey! Mach das Fenster nicht zu! Du bleibst nicht hier. «
    » Soll ich es offen lassen, damit der nächste Wachposten auf seiner Runde hereinsieht und mich in deinem Schlafzimmer entdeckt? « Er schloss das Fenster und zog an der Schnur der Jalousie. Sie klapperte auf das Fensterbrett.
    » Ich erkläre, dass du mit Gewalt hier eingedrungen bist. « Ich ging zur Lampe und knipste sie an. Mich zusammen mit Seth in einem dunklen Schlafzimmer aufzuhalten, stand momentan nicht auf meiner To-do-Liste.
    Seth lächelte. » Ich wollte mich entschuldigen, weil ich heute nicht beim Training war. «
    Ich beobachtete ihn misstrauisch. Er warf eine Haarsträhne zurück, die ihm in die Augen hing, und musterte mich ebenfalls skeptisch. » Entschuldigung angenommen. Du kannst gehen. «
    » Hast du dir am Arm wehgetan? «
    » Wie bitte? «
    Er beugte sich vor und strich mit den Fingern über den Ellbogen, den ich mir gerade gestoßen hatte. » Das hier. «
    Der rote Fleck war klein und kaum zu sehen. » Wie in aller Welt kannst du das erkennen? Ich habe mich vor ein paar Minuten an der Tür gestoßen. «
    Seth verzog die Lippen zu einem Grinsen. » Du bist so unglaublich anmutig. Soll ich ihn küssen, damit es besser wird? «
    Ich sah, dass ihm das zumindest halb ernst war. Seine Anwesenheit am Covenant

Weitere Kostenlose Bücher