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Verlockende Versuchung

Verlockende Versuchung

Titel: Verlockende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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aber ohne Zweifel beeindruckend. Doch Devon war zu wütend, um ihre waghalsigen Kommentare zurückzunehmen. Es hatte- im Laufe ihres Lebens schon etliche Augenblicke gegeben, in denen sie ihre vorschnelle, impulsive Art bereut hatte, aber dies war keiner davon.
    » Dann sollte ich vielleicht besser gehen, Sir! «
    »Nicht, bevor Ihr genesen seid.« Ein herrischer Befehl, nichts weiter!
    Mit funkelnden Augen starrten sie einander an. »Mein Vater stammte aus einer Familie, die vornehmer war als die Eure. Das könnt Ihr mir glauben! « , stieß sie gepresst hervor. »Und er wohnte in einem viel prachtvolleren Haus als diesem! «
    »Ach j a, natürlich, mit Eurer Mutter, der Königin. Da muss mir m e i n Gedächtnis einen Streich gespielt haben. Verzeiht vielmals. Obgleich mich dennoch das Gefühl beschleicht, dass Ihr mir weit mehr über gestern Nacht erzählen könntet, wenn Ihr nur wolltet.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Dann sollte ich vielleicht wiederkommen, wenn Ihr mehr zum Reden aufgelegt seid.«
    »Vielleicht solltet Ihr gar nicht wiederkommen.«
    »Oh, aber das werde ich. Und ich kann Euch schon versprechen, dass wir dann unsere Unterhaltung fortsetzen werden.« Doch er machte keine Anstalten zu gehen, sondern blieb weiter neben dem Bett stehen und betrachtete sie mit dieser abschätzenden Art, die ihr jetzt schon widerstrebte.
    Sie zupfte die weichen Falten ihres Nachtgewandes zurecht und murmelte: » Das hier gehört mir nicht. «
    »Nein, es gehört meiner Schwester Julianna, die gerade den Kontinent bereist. Wenn sie in London wäre, würde sie sich um Eure Pflege kümmern, nicht ich. Sie hat sich schon immer verwahrloster Tiere und Ähnlichem angenommen.«
    Devon knirschte mit den Zähnen. »Ich bin kein Tier.«
    »Verzeihung, da muss ich mich in der Wortwahl vergriffen haben. «
    Es klang nicht sehr entschuldigend. Devon warf ihm einen wütenden Blick zu. »Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass Ihr es auch wart, der mir dieses Nachthemd angezogen hat.«
    »In der Tat.«
    Die Röte schoss ihr ins Gesicht. »Ich dachte, Ihr sagtet, dass Ihr ein Marquess seid! «
    »Das bin ich auch,
    »Weshalb habt Ihr dann keine Dienstboten?« Ihre Schockiertheit war in Empörung übergegangen. »Es wundert mich zutiefst, dass Ihr Euch dazu herabgelassen habt, eine Frau anzufassen, die offensichtlich derart unter Euch steht.«
    Sein Lächeln war voller Bitterkeit. »Da bräuchte es schon viel mehr, um mich abzuschrecken. Betrachtet mich also als Eure Krankenschwester, Miss St. James, und zweifelt nicht daran, dass Ihr in meiner Obhut schnell genesen werdet. Dafür sorge ich schon, Als er sie nach Luft schnappen sah, fügte er glattzüngig hinzu: »Und wenn Ihr wissen möchtet, weswegen wir keinen Arzt gerufen haben ... nun, ich denke, dass dieser sicherlich mehr Fragen gestellt hätte, als Ihr zu beantworten gewillt zu sein scheint.«
    Devon verbiss sich eine giftige Erwiderung. Er hatte Recht, sie sollte ihre Zunge hüten. Ihre Mutter hatte sie oft gescholten, weil sie sie nicht genug im Zaum hielt. Obgleich Devon seine Arroganz und seine herrische Art verabscheute, konnte sie im Moment nichts an ihrem Schicksal ändern. Aufmunternd sagte sie sich, dass sie an einem warmen, trockenen Ort war - und weit weg von Harry und Freddie.
    Der Marquess beugte sich vor und war auf einmal so dicht bei ihr, dass sie die Stärke an seinem Hemd riechen konnte. Sie versuchte, sich seiner Nähe zu entziehen, hatte jedoch keine Möglichkeit auszuweichen. Mit den Fingerspitzen fuhr er ihr über die zarte Haut gleich unterhalb des Ohrs und Ihren Hals hinab.
    »Hier sind Blutergüsse«, bemerkte er grimmig.
    Devon erwiderte nichts. Sie versuchte, die Gedanken hinter seinen unendlich tiefen Augen zu lesen, doch es war, als blicke sie inmitten einer mondlosen Nacht in die dunkelste Gasse.
    »Möchtet Ihr mir verraten, wie Ihr sie Euch zugezogen habt?«
    Auf der Stelle pulsierte das Brennen in ihrer Seite heftiger, war jedoch bei weitem nicht mit dem Schmerz in ihrer Brust zu vergleichen. Tiefste Verzweiflung legte sich über ihr Herz. Es hatte jedoch keinen Sinn. Ein Mann wie er würde ihr niemals Glauben schenken.
    »Nein«, flüsterte sie.
    »Habt Ihr Schmerzen? «
    Während er sie weiterhin aufmerksam musterte, war der barsche Ton aus seiner Stimme verschwunden. Devon ließ sich dennoch zu keinen unüberlegten Geständnissen hinreißen, sondern schüttelte wortlos den Kopf.
    Er ließ nicht locker. »Vielleicht ein wenig Laudanum ...

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