Verlockende Versuchung
beide vor Lust entbrannten. Er wollte seine Hände unter ihr Mieder gleiten lassen und die Fülle ihrer zarten Haut, ihrer nackten Brüste spüren, während seine Zunge gierig mit ihren verlockenden, festen Perlen spielte.
Ihre Brüste!
Zweifellos war sie sehr empfindsam, was diesen besonderen Teil ihres Körpers betraf, und nicht gerade auf die Art, die ein Mann erhoffte. Es war ihm entgangen, dass sein musternder Blick so offensichtlich war. Vielleicht hätte er es sich auch niemals träumen lassen, dass sie ihm ihre Meinung regelrecht an den Kopf werfen würde.
Welch lahme Entschuldigung er gemurmelt hatte. Seht mir in die Augen, hatte sie in der Nacht betont, in der sie fortlaufen wollte. Und sie hatte Recht, er hatte auf ihre üppigen Formen gestarrt, sobald er glaubte, sie würde nicht hinsehen. Sogar Justin schaffte es, sich anständig zu benehmen!
»Zum Teufel noch einmal«, fluchte Sebastian laut.
In Gedanken versunken fuhr er sich über die Wange, die noch immer brannte. Er konnte es kaum glauben, dass sie ihn tatsächlich geschlagen hatte. Außer seinem Vater hatte noch nie j emand gewagt, die Hand gegen Sebastian zu erheben. Es hatte bisher auch keinen Grund dafür gegeben. Andererseits hatte er natürlich noch nie etwas derart Dreistes zu jemandem gesagt.
Schuldgefühle stiegen in dem Marquess hoch. Alle Frauen, die ihre Schenkel für Geld spreizten, hatte er als Huren gebrandmarkt - Frauen wie Bridget. Er hatte nur die äußerste Verachtung für sie übrig gehabt, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, aus we l chen Gründen eine Frau ein solches Leben aufnehmen könnte. Vielleicht hatte er angenommen, dass es sich um eine bewusste Entscheidung handelte. Sicherlich war ihm nie der Gedanke gekommen, dass wirkliche Not dahinter stecken könnte - und das Überleben von Brüdern und Schwestern davon abhing!
Außerdem fragte er sich ... hatte Devon tatsächlich Hunger erlitten? Kälte? Und er kam zu dem schrecklichen Schluss, dass dies gewiss des Öfteren vorgekommen war.
Bevor er Devon begegnet war, hatte er herzlich wenig über die unteren Gesellschaftsschichten nachgedacht. Nicht alle Armen waren allerdings Diebe und Räuber, der Abschaum der Welt. Ohne Zweifel gab es viele Menschen in einer ähnlichen Situation wie Devons Mutter, Amelia St. James, die allein für ein Kind sorgen mussten ... eine Frau, die dem Schicksal auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war.
Sebastian musste anerkennend einräumen, dass Devon gute Arbeit geleistet hatte, den Spieß umzudrehen, und ihm ihre Sicht der Dinge schlagkräftig näher zu bringen.
Bewundernswert. Das war sie tatsächlich gewesen. Absolut bewundernswert! Fast wäre er bei dem Gedanken daran, von einem Gör zurechtgewiesen worden zu sein, in lautes Gelächter ausgebrochen!
Nicht, dass er zum Lachen aufgelegt gewesen wäre, als sie ihm den Schlag ins Gesicht versetzt hatte. Trotzdem, sie hatte ihn ohne Zweifel zum Nachdenken angeregt.
Überstürzt eilte der Marquess in die Eingangshalle, denn er konnte nicht darauf vertrauen, dass sein Hausgast nicht erneut zurück auf die Straße fliehen würde. In ihrem wutentbrannten Zustand traute er Devon alles zu.
Als Sebastian die Treppe hinunterhastete, hätte er beinahe Tansy umgerannt, die gerade um die Ecke gebogen kam. Das Hausmädchen hielt eine große Schachtel in den Händen.
»Mylord! « , schrie sie überrascht auf. »Mylord, seht nur! Dies ist gerade vom Schneider eingetroffen. Miss Devon wird so erfreut sein, meint Ihr nicht auch? «
Wäre sie es tatsächlich? Nach der Szene in seinem Schlafgemach war sich Sebastian nicht mehr so sicher. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Tansy, werde ich dafür sorgen, dass Miss Devon die Schachtel erhält.«
Tansy machte einen Knicks. »Wie Ihr wünscht, MyLord .«
Nachdem das Hausmädchen außer Sicht war, klopfte Sebastian an Devons Tür.
»Wer ist da? «
Sebastian runzelte die Stirn. Ihre Stimme klang ein wenig erstickt. Weinte sie etwa?
Ohne zu antworten - denn das wagte er-nicht -, trat er forsch ein.
In diesem Augenblick hatte sich Devon im Bett aufgesetzt und sah ihn mit funkelnden Augen an. Von seinem Posten am Ende des Bettes gab Dickerchen ein lautes Knurren von sich. Vorsichtig legte Sebastian das Paket auf dem Boden ab. Dann schnappte er sich die Hündin, setzte sie auf den Gang, schlug ihr die Tür vor der kleinen Schnauze zu und wandte sich wieder an Devon.
»Müsst Ihr mich fortwährend peinigen?«, wimmerte sie.
»Es hat fast den
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