Verlockende Versuchung
Anschein.«
Sie maß ihn, als er durch das Zimmer auf sie zuschritt, drehte dann aber im letzten Moment den Kopf zur Seite.
Sebastian ließ sich j edoch nicht von seinem Vorhaben abbringen und zog sie auf die Beine. Hilflos versuchte sie, ihre Hände zu befreien, aber sein Griff war zu stark.
»Devon«, flehte er sie eindringlich an. »Schaut mich an. «
Devons Kopf war auf gleicher Höhe wie Sebastians Brust. »Nein«, fauchte sie verzweifelt. »Nein! «
Fluchend schob er die Finger unter ihr Kinn. »Devon, bitte. Bitte!«
Unter langen, geschwungenen Wimpern sah sie ihn traurig an. Sebastians Herz setzte kurz aus. Zwar hatte sie noch nicht geweint, doch es schien j eden Moment so weit zu sein. Er konnte ihren gekränkten Stolz beinahe fühlen, als sie zitternd Luft holte, und ihr Schmerz traf ihn bis auf den Grund seiner Seele.
Mit festem Blick wandte Sebastian sich an sie. Noch nie zuvor in seinem Leben war er so aufgewühlt gewesen. » Devon, mein Verhalten von heute ist unentschuldbar. Ich bitte Euch von ganzem Herzen um Verzeihung für das, was ich sagte. Es war falsch, Bridget so scharf zu verdammen ... Auch Euch, Devon, hätte ich niemals so voreilig verurteilen dürfen, besonders nicht, nachdem ich Euch besser kennen gelernt habe.«
Ein erstickter Schrei entsprang Devons Kehle, und sie schmiegte sich dicht und fest an ihn. Erleichtert schloss Sebastian sie in die Arme.
»oh, Sebastian, es tut mir so Leid. Ich hätte nicht in Euer Zimmer schleichen dürfen, und es war schrecklich, Euch zuschlagen. Tat es sehr weh? «
Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem amüsierten Lächeln. »Es braucht mehr als einen Klaps von einem kleinen Ding, wie Ihr es seid, um mich zu verletzen«, log er.
Devon hob das Kinn und betrachtete ihn eingehend. Ihre glänzende Lockenpracht, die sie sich am Morgen zu einem lockeren Knoten zusammengesteckt hatte, umrahmte nun zerzaust ihr Gesicht. Als Sebastian abermals verneinte, atmete sie erleichtert auf.
Etwas tief in Sebastians Innerstem war außer Kontrolle geraten. So wie er wusste, dass die Sonne j eden Tag auf- und wieder unterging, war er sicher, dass er gleich etwas außerordentlich Dummes tun würde. Etwas Wahnsinniges, das er nicht geplant hatte, obwohl er von morgens bis abends an nichts anderes gedacht hatte, seitdem Devon in sein Haus gekommen war. Es war unver b in d lich, dass er diese weichen rosafarbenen Lippen k osten musste ...
... oder sterben würde.
Für die Länge eines Herzschlags drückte er seinen Mund auf den ihren. Überrascht fuhr Devon zusammen, wich j edoch nicht zurück. Insgeheim war Sebastian davon überzeugt gewesen, dass sie erschrocken flüchten würde. So hingegen ließ ihr Verhalten sein Herz aufleuchten und seine Brust anschwellen.
Im Gegensatz zu seiner stattlichen Figur war Devon ein zartes und zerbrechliches Geschöpf. Der Duft ihres Haars war betörend, sie anzufassen berauschend. Fast schon hatte er Angst, sie in seiner festen Umarmung zu erdrücken. Doch auch sie drängte sich näher an ihn, und die Berührung ihrer Lippen ließ brennende Hitze seinen Nacken emporkriechen.
Es war nur der Hauch eines Kusses, ein Bruchteil all dessen, was er begehrte, und Sebastian wusste, falls er der Stärke seines Verlangens nachgäbe, würde er Devon in sein Bett tragen, ihr den Rock vom Leib reißen und sich in ihrem engen Schoß versenken. Er wollte sie so sehr besitzen, dass es fast schon schmerzte. Seine pulsierende Männlichkeit schwoll an und rieb an dem seidigen Stoff seiner Hose. Leise aufstöhnend drängte er sich näher an sie.
Schlagartig kam er wieder zu Sinnen, riss den Mund von Devons Lippen und trat einen Schritt zurück.
Mit großen, erstaunten Augen sah sie Sebastian an.
Sebastian räusperte sich. »Vergebt mir«, sagte er leise.
»Es ist schon gut ... « Sie schüttelte kurz den Kopf, vermied es jedoch, ihn direkt anzublicken.
»Nein«, betonte er bedächtig, »das ist es nicht. Ein Gentleman hätte sich niemals diese Freiheiten erlaubt. Ich hätte mich niemals dazu hinreißen lassen dürfen.«
»Warum habt Ihr es dann getan? «
Dieses Mal war er es, der ihr nicht in die Augen schauen konnte. Ach weiß es nicht.«
Er konnte die Intensität ihres Blickes beinahe körperlich spüren. Wenn sie ihn derart bedrängte, wie zum Teufel sollte er ihr dann antworten? Die Wahrheit konnte er ihr nicht sagen - dass er fast schon physische Qualen erlitt, wenn er sie nur ansah, dass er sich danach sehnte, ihre Brüste und ihren
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