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Verlockende Versuchung

Verlockende Versuchung

Titel: Verlockende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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er und ging weiter auf den Hintereingang und das Kutscherhaus zu.
    Devon flog ihm nach. »Sebastian, wartet! «
    Er tat nicht einmal so, als hätte er sie gehört.
    Feuchte Luft strömte in das Haus, als Sebastian die Tür aufriss.
    Bevor der Marquess hinausgehen konnte, schaffte es Devon, sich am Türrahmen entlang zu pressen.
    »Hättet Ihr die Freundlichkeit, beiseite zu treten? «
    Wie immer war Sebastian höflich und schien sich völlig unter Kontrolle zu haben. Doch seine erkalteten Augen blickten durch Devon hindurch.
    »Sebastian, wohin fahrt Ihr?«
    »Fort«, war seine bissige Antwort.
    Seine Stimme zeigte an, dass er j emanden in Stücke r ei ßen wollte.
    Sie hoffte, dass nicht sie es war.
    »Geht es Euch gut? «
    Er gab keine Antwort. Starke Hände schlossen sich ihre Taille und schoben sie beiseite.
    Unbeirrt lief sie ihm hinterher und bekam eine Falte seines Umhangs zu fassen.
    Grimmig drehte er sich um. »Wollt Ihr mich ersticken? «
    Rasch ließ sie den Stoff los. »Ihr habt mir nicht geantwortet, Sebastian. Geht es euch gut?« Sie- schaute flehend zu ihm auf.
    Als auch er sie endlich ansah, wusste sie alles. Durch den Regen und die Dunkelheit erhaschte sie einen Blick auf das verzweifelte Wüten in seiner Seele.
    Eine Aura des Verletzlichen und Einsamen lag in diesem Moment um ihn.
    Strömender Regen prasselte herab, doch Devon wich nicht von der Stelle. Es kümmerte sie nicht, dass der Regen an ihrem Gesicht herunterlief, ihr Nachtgewand sich bereits vollgesogen hatte und sie vor Kälte fröstelte.
    Mutig machte Devon einen Schritt nach vorn. »Ihr macht nicht den Eindruck, als ginge es Euch gut.«
    Vor sich hin fluchend, zog er sich behände den Umhang vom Leib und warf ihn über ihre Schultern. »Geht hinein«, befahl er mürrisch. »Hier draußen werdet Ihr Euch den Tod holen.«
    Eingeschlossen in der Wärme, eingeschlossen in ihm, schüttelte sie den Kopf, während ihre Kehle so zugeschnürt war, dass sie kein Wort herausbrachte.
    »Devon! «
    In seiner Stimme klang eine Welt des Schmerzes mit.
    »Ich kann nicht bleiben, Devon. Ich kann nicht. Nicht j etzt, nicht heute Nacht. «
    Devon spürte seine Traurigkeit, spürte sie in jeder Fa s e r Körpers, bemerkte seine Verzweiflung bei jedem seiner keuchenden Atemstöße. Und Sebastian wusste nicht, ob er sie wegstoßen oder an sich ziehen sollte.
    Sie ließ ihm keine Wahl, sondern drückte sich an ihn.
    »Dann nehmt mich mit Euch«, flehte sie. »Wo immer Ihr auch hingeht, nehmt mich mit Euch! «
     

Sechzehntes Kapitel
     
    Devon schmiegte sich an Sebastians Brust und stahl sich durch diese kleine Geste in sein Herz.
    In einem Wirbel der Gefühle gefangen, merkte der Marquess, wie sich jeder seiner Muskeln anspannte. Er konnte nicht atmen, denn seine Lungen brannten. Gleichzeitig brachte er es auch nicht über Sich, Devon von sich fortzustoßen. Er hatte nicht die Kraft, sie zurückzulassen.
    Das schwere, gewellte Haar klebte bereits durchnässt auf ihrer Kopf h aut. Ihr Nachthemd haftete auf der Haut - zu spät hatte er sie mit dem Umhang geschützt. Dunkelrosafarbene Brustwarzen waren wie kleine, feste Knöpfe durch ihre Kleidung hindurch auszumachen. Ihre Wimpern waren lang und nass ... waren es Tränen oder der Regen?, fragte er sich gequält.
    Doch es war die Art, wie sie ihn anblickte... die liebreizenden Gesichtszüge so voller Leidenschaft, diese feinen kleinen Finger so fest an sein Hemd geklammert. Sie konnte nichts verbergen, ihre goldenen Augen sahen ihn teils flehend, teils hoffnungsvoll an.
    Es fühlte sich an, als hätte ihm jemand mit der geballten Faust in den Magen geschlagen.
    »Devon«, stammelte Sebastian hilflos. »Ach, Devon...«
    Sie rührte sich ein wenig, es war eine Bewegung, die k aum zu spüren war. Mit dem Zeigefinger tippte sie auf seine Brust, während die übrigen Finger noch sein Hemd umklammerten.
    »Nehmt mich mit«, sagte sie mit zitternder Stimme. » Sebastian, bitte, nehmt mich mit!«
    Niemals würde sie ihn loslassen.
    So wie auch er nicht von ihr lassen könnte.
    Als die Kutsche lospreschte, saßen sie beide darin.
    Sebastian stellte die Situation nicht mehr in Frage. Und Devon drängte ihn nicht länger.
    Es genügte, dass sie hier waren.
    Dass sie zusammen waren.
    London hatten sie längst hinter sich gelassen, ebenso hatte der Regen aufgehört. Eine Stunde später sausten sie enge Straßen entlang, schlängelten sich auf der einen Seite des Berges hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Ein

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