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Verlockende Versuchung

Verlockende Versuchung

Titel: Verlockende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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um sich der Bedeutung seiner Worte bewusst zu werden.
    Als sie das Ausmaß der Aussage erfasst hatte, hörte ihr Herz für einen kurzen Augenblick zu schlagen auf. Langsam ließ Devon den Löffel auf ihre Untertasse sinken, und ihre Fingernägel bohrten sich tief in ihre Handflächen.
    Stumm fragend blickte sie Sebastian an. Das blendende Weiß seiner Krawatte betonte seinen bronzefarbenen Teint.
    Ihre Augen trafen sich. Sie starrte ihn mit pochendem Herzen und angehaltenem Atem an. Hatte sie ihn wirklich richtig verstanden?
    »Ein völlig zwangloser Empfang. Es wird gegessen, und man betreibt lockere Konversation.« Sein Lächeln war ungezwungen und sein Verhalten ruhig. Ganz leicht berührte er ihre Finger.
    Beruhigt ließ ihr Herzklopfen nach. Sebastian wollte, dass sie einige seiner Freunde kennen lernte! Und der Abend würde nicht wie jener vor kurzem in London vonstatten gehen. Natürlich hatte er es damals nicht laut ausgesprochen, aber Devon wusste, dass ihre Anwesenheit vor seinen Gästen geheim gehalten werden sollte. Diesmal war es anders - es gab keinen Grund, sich auf der Galerie verstecken zu müssen.
    Nach dem ersten Freudentaumel war sich Devon nun unschlüssig, ob sie wegen des bevorstehenden Ereignisses begeistert oder vor allem besorgt sein sollte. »Die Gäste werden nicht denken, dass mein Aufenthalt hier unangebracht ist?«
    »Wir werden ihnen einfach sagen, dass du vor ein paar Tagen vorbeigekommen bist und es sich um einen unerwarteten überraschungsbesuch für Julianna handelt. Dies ist nicht London. Die übliche Etikette wird hier nicht so streng eingehalten.«
    Ungläubig nickte Devon, denn ihr Innerstes war derart in Aufruhr, dass sie kaum sprechen konnte. Sebastian wollte sie seinen Freunden vorstellen! Das musste bedeuten, dass er sich nicht für sie und ihre Herkunft schämte.
     
    Als der nächste Abend näher rückte, durchsuchte Devon ihren Schrank nach etwas Passendem zu Anziehen. Kurz nach ihrer Ankunft hatte Sebastian einen Diener nach London geschickt, um ihre Garderobe holen zu lassen, und ein Schrankkoffer war am frühen Nachmittag geliefert worden. Ungeduldig betrachtete sie nun ein Kleid nach dem anderen, um es gleich wieder enttäuscht wegzulegen. Diese Prozedur wurde ein halbes Dutzend Mal wiederholt, bevor sie sich für ein Abendkleid aus heller, j adegrüner Seide entschied. Es war das eleganteste Kleidungsstück, das Sebastian für sie hatte anfertigen lassen.
    Jane half ihr an diesem Abend beim Baden und Anziehen. Das Mädchen war ruhig und lieb, doch Devon wünschte sich Tansy herbei. Deren lebhafte Beredsamkeit hätte ihre angespannten Nerven beruhigt.
    Nachdem Jane ihr die Haare zurecht gemacht hatte, erhob Devon sich von dem Frisiertisch, um zu dem Spiegel in der Zimmerecke zu schreiten. Eine Woge nervöser Unsicherheit durchströmte ihre Brust. Sie wollte keinen Blick in den Spiegel wagen, sie fürchtete sich sogar davor.
    Tief Luft holend wagte sie es schließlich, ihre Augen zu öffnen.
    Das außergewöhnliche Kleid, das in wallenden Falten bis zu ihren Fußspitzen reichte, umhüllte Devons schlanken Körper. Wie es die derzeitige Mode vorschrieb, war der Ausschnitt des Kleides sehr tief und umschmiegte fast liebevoll ihre Brüste. Der Schnitt war einfach, aber elegant. Das gleiche goldene Satinband, das knapp unter ihrem Busen angebracht war, zierte den Saum und die vornehmen Puffärmel des Kleides. Jane hatte ein wahres Wunder bei der Frisur vollbracht, denn sie hatte es tatsächlich geschafft, Devons widerspenstige Mähne zu zähmen. Ihre Locken waren in einem leichten Knoten am Hinterkopf befestigt, wobei einige Haarsträhnen Devons zartes Gesicht umrahmten.
    Vor Devons geistigem Auge schwebte allerdings ein weiteres Bild - sie entsann sich des Abends, an dem Sebastian seine Dinnerparty in London gegeben hatte. Erneut sah sie den Pulk von Damen, die Sebastian umdrängten. Jede von ihnen war in schimmernden Satin und Spitze gekleidet, das Haar mit Federn und Geschmeide verziert, während Juwelen an ihren Hälsen und Ohren glänzten und kostbare Ringe ihre Finger schmückten.
    Panik überkam Devon. Mit einer Hand tastete sie nervös nach der Halskette ihrer Mutter und hielt das Kreuz zwischen den Fingerspitzen. Sie besaß keine Juwelen, keine Schmuckstücke, nur dies eine Kleinod. Würde Sebastian sie für dumm und einfältig halten? In diesem Moment fühlte sie sich unpassend gekleidet und plump.
    »Miss«, ertönte Janes Stimme aus dem Hintergrund. »Oh,

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