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Verlockendes Dunkel

Verlockendes Dunkel

Titel: Verlockendes Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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Fehler zu bereinigen, also entschuldige bitte, wenn ich nicht wie der Rest der weiblichen Spezies springe, wenn du rufst. Du wirst erleichtert sein zu hören, dass der Mann, den du niedergestochen hast, sich gut erholt.«
    »Soll ich ihm vielleicht Blumen und eine Entschuldigung schicken?«, versetzte er spöttisch. Helena Roseingrave mochte ein kaltherziges Biest sein, doch sie war genau das, was er jetzt brauchte, um Elisabeth aus seinen Gedanken zu verdrängen. Es war nicht leicht, Trübsal zu blasen, während man verbale Spitzen mit einer Frau austauschte, die mehr als froh wäre, ihn gestreckt und viergeteilt zu sehen. »Das war das zweite Mal, dass einer der Amhas-draoi versuchte, mich zu ermorden.«
    »Wundert dich das? Ich hatte dich gewarnt, dass wir Befehl haben, dich bei bloßem Sichtkontakt zu töten. Glaubst du etwa, ich hätte übertrieben? Wenn Máelodors Männer von deiner Rückkehr erfahren haben, wissen auch die Amhas-draoi davon. Du hättest meine Anweisungen befolgen und bei Rogan bleiben sollen.«
    »Ich bin kein Kind, das beaufsichtigt werden muss. Es ist mir jahrelang gelungen, mich auch ohne die Hilfe eines Magier-Jägers am Leben zu erhalten.«
    »Selbst die größten Glückspilze haben hin und wieder Pech«, antwortete sie bitter. »Also sperr die Ohren auf und hör mir jetzt gut zu, Douglas! Hättest du diesen Amhas-draoi getötet, dann hätte ich dich höchstpersönlich umgebracht, ohne Rücksicht auf unsere Pläne. Ich mag zwar deinetwegen die Regeln nicht ganz so genau nehmen, aber wenn das hier auffliegt, gehst du allein unter, das schwöre ich dir.«
    »Wie nobel von dir!«, verhöhnte er sie mit ihren eigenen Worten. »Hat die Bruderschaft entdeckt, dass wir zusammenarbeiten?«
    »Soweit ich sagen kann, noch nicht, doch das könnte sich ändern. Sicherheitshalber wirst du deshalb nicht zur Duke Street zurückkehren. Du kannst kommen, um deine Sachen abzuholen, aber dann wirst du dich irgendwo in der Stadt verstecken und bedeckt halten müssen.« Sie öffnete die Tür und warf einen Blick auf den Gang hinaus, bevor sie sich mit grimmiger Miene wieder umdrehte. »Es dürfte nicht für allzu lange sein. Wie ich hörte, hat Máelodor das auf dich ausgesetzte Kopfgeld noch erhöht. Im Moment bist du ein guter Fang, Douglas.«
    »Máelodor verzweifelt. Das Wiedererwecken des Domnuathi hat ihm fast die letzte Kraft genommen. Bald wird er zu krank sein, um Magie zu wirken.«
    »Das mag sein. Doch solange er lebt, bleibt er eine tödliche Bedrohung. Stirbt er, nimmt er jede Hoffnung, deinen Namen rein zu waschen, mit ins Grab. Das ist ein ziemliches Problem.«
    »Freut mich, dass du es so nennen kannst. Für mich ist es eine gottverfluchte Schei …« Er konnte sich gerade noch zusammenreißen.
    Ihr Blick glitt durch das schmuddelige kleine Zimmer. »Es erstaunt mich noch immer, wie tief du gesunken bist, Douglas. Vom verwöhnten Sohn eines Earls zu dem hier«, sagte sie mit einer verächtlichen Handbewegung.
    »Die Unterkunft ist nicht die beste, aber der Service ist hervorragend.«
    »Schlagfertig wie immer, Douglas, doch ich glaube, nach den letzten paar Tagen kenne ich eines deiner Geheimnisse.«
    »Dass ich im Adamskostüm schlafe?«
    Sie starrte ihn finster an. »Deine Schuldgefühle haben dich fast umgebracht.«
    »Zum Glück ist Scham nicht tödlich. Sie wirkt sich nur negativ auf den freien Willen aus«, entgegnete er mit einem gleichmütigen Schulterzucken und einem Galgenhumor-Lächeln, bevor er wieder ernst wurde. »Was wird aus Elisabeth, wenn ich dein Haus verlasse? Du musst mir versprechen, dass sich jemand um sie kümmern wird.«
    »Sie kann gern bei Grandmère und mir bleiben, bis diese Sache ausgestanden ist und du zurückkommst, um sie abzuholen.«
    Brendan schien sich vollkommen darauf zu konzentrieren, seine Schalkrawatte zu binden. Ohne auch nur einmal den Blick zu heben, hantierte er mit dem Knoten herum und murmelte etwas vor sich hin.
    »Du hast gar nicht vor zurückzukommen, oder?«, fragte Helena. »Diese Heirat war eine einzige Lüge. Du wirst Elisabeth genauso sitzen lassen wie beim letzten Mal.«
    Er warf die verflixte Krawatte auf das Bett. »Meine Heirat ist so rechtskräftig, wie ich sie machen konnte. Und du wirst sehen, dass Mr. McKelway seine Beteiligung an der Sache überall herausposaunt, wenn es so weit ist. Aber du hast recht, ich glaube nicht, dass ich zurückkommen werde. Und du rechnest auch nicht damit«, fügte er mit erhobener Augenbraue hinzu.

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