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Verlockendes Dunkel

Verlockendes Dunkel

Titel: Verlockendes Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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packten Brendan unter den Armen und zogen ihn auf die Beine und aus dem Frachtraum.
    Der Mann, der den Befehl gegeben hatte, schaute zu, bevor er sich Rogan und Elisabeth zuwandte. »Wenn das noch mal vorkommt, pfeife ich auf deine Worte, Rogan, und werde Quicks Jungs mit ihr machen lassen, was sie wollen. Hast du das kapiert?«
    Der Harfenist nickte verdrossen und folgte dem Mann hinaus. Das schwere Eisengitter fiel über die Luke wie ein Sargdeckel auf einen Sarg.
    Wieder allein, kauerte Elisabeth sich in ihre Ecke und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.
    Ihr ganzes Leben lang hatte sie es vermieden, Fragen zu stellen.
    Aber die Antworten waren ganz von selbst gekommen.
    Und es gab kein Zurück mehr, für keinen von ihnen.
    Croker war zweimal mit seinem Messer gekommen und hatte Brendan jedes Mal aufgewühlt und blutend zurückgelassen, wenn er wieder gegangen war. Ein haarfeiner Schnitt zog sich quer über seinen Nacken, ein wesentlich tieferer über seinen Oberarm. Der Tod würde durch tausend Schnitte kommen.
    Crokers letzter Besuch lag schon ein paar Stunden zurück, oder zumindest kam es Brendan so vor. In einem vergeblichen Versuch zu schlafen, hatte er die Augen geschlossen, doch ihm schwirrte der Kopf von einem Plan nach dem anderen, den er schmiedete. Er würde eine kleine Chance haben, wenn sie an Land gingen, und musste bereit sein, wenn es so weit war.
    Das Schiff blieb ruhig, das Wasser plätscherte leise und anscheinend friedlich gegen seinen Rumpf. Der aus südwestlicher Richtung kommende Wind war beständig, und nichts wies auf eine Rückkehr des durch Magie herbeigeführten Sturmes hin. Sie mussten ihre Angreifer weit genug hinter sich zurückgelassen haben, dass der Captain es für sicher hielt, das Wetter nur noch geringfügig zu beeinflussen. Gerade genug, um das Schiff auf Kurs zu halten und ihn nicht zu ermüden, falls er noch einmal die Wettermacht zu Hilfe rufen musste.
    Brendans Herz begann zu rasen, als er hörte, wie sich ein Schlüssel im Türschloss drehte. Der sadistische Croker, der nicht genug bekommen konnte?
    Er zerrte an den Stricken, die seine Hände hinter seinem Rücken und seine Fußknöchel an den Stuhl fesselten, bis seine Handgelenke brannten und seine Knochen sich anfühlten, als wären sie vom Körper losgerissen, aber die Knoten in den Stricken gaben keinen Millimeter nach. Seine Entführer würden nicht noch einmal riskieren, dass er aus der Kabine floh.
    Die Tür öffnete sich im abgedämpften Schein einer Laterne, deren Licht auf Rogans abgespannte, müde Züge und seine trüben, unsicheren Augen fiel.
    Brendans Blick verengte sich, und er biss die Zähne zusammen gegen den Fluch, der sich auf seinen Lippen formte. Was auch immer er verbrochen haben mochte, Rogan hatte recht: Er war das Einzige, was zwischen Lissa und der Lüsternheit der Mannschaft stand. Brendan brauchte den Harfenisten lebend. Oder noch viel besser wäre, wenn er Rogan von seinem Irrtum überzeugen könnte. Dann würde er im entscheidenden Moment vielleicht sogar einen mächtigen Verbündeten haben.
    Rogan hängte die Laterne an einen Haken über dem Tisch und setzte sich Brendan gegenüber. Seine Augen weiteten sich beim Anblick von Crokers Werk, sein Adamsapfel zuckte nervös, als er mit einem Finger über den zerschrammten Tisch strich und sich räusperte. »Elisabeth geht es gut. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass ich dafür gesorgt habe, dass sich die Männer von ihr fern halten.«
    Brendan hatte versucht, sein Bewusstsein vor dem zu verschließen, was Lissa widerfahren könnte, doch bei Rogans Beteuerungen spürte er wieder den pochenden Schmerz in seinen Schläfen und die Enge in seiner Brust.
    »Du sagtest, du hättest vorhergesehen, was die Zukunft bringt«, fuhr Rogan in dem angespannten Schweigen zwischen ihnen fort. »Und was Artus’ Rückkehr für die Anderen bedeuten würde. Was genau hast du gesehen?«
    Brendan schloss die Augen, und sofort tanzten rote Flammen hinter seinen Lidern. Ein sich langsam ausbreitender, erstickender Druck baute sich in ihm auf, je mehr der Stein sich seiner Bestimmung näherte. »Artus ist verflucht, Rogan, und sein Reich dem Untergang geweiht. Ich habe das Ende der Schlacht gesehen. Artus war besiegt, und die Anderen lagen verstreut und niedergemetzelt herum. Es wird keine Rückkehr der goldenen Zeiten geben. Nur Feuer, Tod und Untergang.«
    Rogans Lippen pressten sich zu einer dünnen weißen Linie zusammen. »Das glaube ich nicht. Artus

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