Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
nach ihrer Landung in Donegal keinen Tag mit Warten auf den Sonnenuntergang vergeuden müssen. Vielleicht würden Cathal und er einen Sprint zum ebenfalls spezialverglasten Ra n ge Rover einlegen müssen , wenn der Wind ungünstig s tand und den Flug verlä n gerte, a ber mehr als ein paar Brandblasen mussten sie nicht befürchten.
Eingewickelt in die Decke trug Lorcan seinen Schützling zur Global . Neakail kümmerte sich um das Ge päck – e ine erkleckli che Sammlung unterschiedlicher Waffen , ohne die er niemals die Festung verließ . D as Zeug war für ihn das Äqu i valent des elektronischen Spielzeugs, mit dem er sich während des Flugs die Zeit vertrieb . Cathal übernahm die lästige, aber notwendige Aufgabe, dass niemand sich an den zusätzlichen Passagier erinnerte ; s ie alle sollten nur als verschwomm e ne Bilder in den Köpfen des Flu g hafenpersonals hängen bleiben.
Lorcan zog beim Einstieg den Kopf ein und wäre fast in einen der Crutaigh g e laufen , die der Brude r schaft als Piloten dienten . Der Gestaltwandler beäugte das Bündel auf seinen Armen. Die Streifen, die oberhalb des gestärkten Kragen seiner Pilotenuniform zu sehen waren und oberflächlich betrachtet eine Tätowierung sein ko nnten , wiesen ihn als T iger in vorübergehend menschlicher Ersche i nung aus. W ie alle Katzen, egal welcher Größe und Ausführung, war er neugi e riger als gut für ihn war.
„ Ein neuer Passagier? ”
„ Richtig. ” Mehr musste er nicht wissen. Zu seinem eigenen Glück war der Cr u taigh schlau genug , sich zu erinnern, dass Neugier zu einem schnellen und trot z dem schmerzhaf ten Tod führte – e gal über wie viel e Leben die Großkatze ange b lich ver fügte.
Lorcan ging ohne weitere Behelligung zu seinem Platz. Neakail klapperte hi n ter ihm mit seinen Metallkisten, die er alle in seiner Nähe wissen wollte, ehe er seu f zend in seinen Sitz fiel . Schließlich bestieg Cathal die Global , der seinen Zeitve r lust durch einen kur zen Trab über das Rollfeld wett mac h te. Bevor der Pilot im Cockpit verschwand, riskierte er noch einen Blick auf das Bündel. Lorcan sah ihn finster an , um ihn daran zu erinnern , seinen Job zu erledigen . D ie harmlose Ne u gier des Piloten störte ihn jedoch weit weni ger als Cathals Interesse , i hm würde besser gefallen , er sähe noch das sti n kende Ding in ihr. Wie zu erwarten, nahm Cathal nicht denselben Platz ein wie auf dem Hin flug, e r positionierte sich so, dass er freies Blickfeld auf den einzigen weiblichen Passagier ha t te.
„ Möchte jemand einen Kaffee ? ” , durchbrach Neakail die aufgeladene Sti lle zw i schen ihnen. Er kramte in seiner Sporttasche in der für ihn typischen g e räuschvo l len Weise . „ Die walisische Kälte steckt mir ganz schön in den Kn o chen . ” Er fischte ein kleines schwarzes Kästchen aus der Tasche , das wie ein Funkg e rät aussah. „ Was ist mit euch? Oder lieber Blut für die Herren und ” , er nickte auf die in die Decke gehüllte Schlafe n de i m Sitz neben Lorcan, „ die kleine Lady? ”
„ Kaffee für mich ” , antwortete Cathal.
Lorcan lehnte mit einem Kopfschütteln ab .
„ Und was ist mit ihr ? ” , hakte der Harridan nach. Er schlenderte mit dem Käs t chen bewaffnet durch den Gang zwischen den Sitzen .
„ So lange wir nicht wissen, was sie wirklich ist, macht es wenig Sinn , ihr Blut a n zubieten . ”
„ Tierblut gibt ’ s sowieso nicht in der Minibar. ”
„B ring einen feuchten Lappen mit, da nn kann ich ihr das Gesicht säubern . ” Lorcan zwang sich , Cathals Einwurf zu überhören. Es klang wie eine gegen seinen Schützling gerichtete Beleidigung , aber es schwang auch männliches Int e resse mit . Neakails Wissbegierde störte nicht minder, obwohl seine Motiv a tion eine ganz andere war . Seine technische n Spielere ien machten Lorcan stets nervös ; n icht selten fl o gen sie ihm um die Ohren. Das schwarze Kästchen war alles, nur nicht vertrauenerwe ckend und s chon die Art, wie Neakail an den Reglern heru m drehte, weckte in ihm den Wunsch, ihm das Spielzeug wegzunehmen und drau f zu treten. Jetzt fing das Schei ß ding auch noch an zu ticken.
„ Was willst du damit ? ” , knurrte er misstrauisch .
„ Keine Angst, mein Großer ” , beruhigte ihn Neakail wie einen Schwachsinn i gen.
Lorcan richtete sich auf seinem Sitz auf, grollte dunkel . Er versperrte dem Ha r r i dan die Sicht und damit den Zugriff auf das Bündel neben ihm . Neakai l hob b e lustigt die
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