Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
von Anfang an gestunken , er wusste nur nicht w o nach.
„ Wie lautet ihr Name ? ”
„ Was? ”
„ Ihr Name . ”
„ Keine Ahnung. ” Hatte er sich nicht aus gemalt , in ihrem Namen zu töten? Stattdessen behandelte er sie wie ein Tier, dem man ein en Namen verweige r te , weil es früher oder später auf der Schlachtbank lande te.
„ I hre Eingewöhnungszeit ist tatsächlich vorüber. ” Gaven s sarkastische Beme r kung sollte seinen Zorn hervorkitzeln, aber die Scham über sein Verhalten hielt ihn in Schach. „ Sie ist ein lebendi ges, fühlendes Wesen, sie … “ E r schüttelte den Kopf. „ Wie kam ich nur auf die Idee, du wärst nicht das kalte Arschloch , für das dich alle halten? Das Massenspektrometer, mit dem ich ihr Blut untersuche, w ü r d e ihr mehr Mitgefühl entgegenbri n gen . “
Lorcan schluckte viel zu hart an Gavens Zurechtweisung , um etwas zu entge g nen . Er wusste, dass sie ein lebendiges, fühlendes Wesen war . Ihre Nähe allein genügte, sich zu wün schen , ebenfalls lebendig zu sein , und zu fühlen. D ies er Wunsch hatte ihn vor langer Zeit innerlich auf gefressen , ihn aus g e höhlt , bis er zu dem geworden war , den der eigene Vater zu Recht als Monster bezeichnet und verstoßen hatte . Er fuhr über die Narbe auf seiner Brust , eine stete Erinnerung an das, was er zu vergessen suchte. Sie war zu einem ähnlichen Stachel in seinem Fleisch geworden , irgendwann has s te er sie dafür und wurde zwangsläufig zu einer B e drohung .
„ W o soll sie schlafen? Allein, i n einer fremden Umgebun g? O h ne unsere Spr a che zu spr e chen ? ”
„ Hier gibt es eine Menge leerer Betten . S ie ist auf der Kr ankenstation nicht a l lein. A ußerdem e r ledigt sich das Problem ihrer Ernährung. Ich habe es versucht, aber sie weigert sich, Blut zu tri n ken. Gib ihr eine Transfusion. ”
Der Heiler nahm ihn ins Visier , als verlangte er Undenkbares , d abei machte er sich nur Sorgen . „ Oh ja , Zwangsernährung, d as gefällt ihr sicher, d as erinnert sie an alte Ze i ten . ”
Seine innere Stimme schrie ihn an , jetzt nicht schwach zu werden. Sie war nur ein weiterer Sta chel und d rang er tiefer ein, war er nicht mehr so leicht zu entfe r nen. Lorcan würde ihr weh tun , ohne es zu wollen , e infach, weil es seinem Wesen ent sprach. F rüher oder später würde er sie aus diesem Grund töten. Ve r stand denn niemand, dass er nicht gut für sie war und sie nicht für ihn? Der Heiler hatte jedes Gerücht gehört , das über ihn kursierte, warum nahm er trotzdem an, in se i nem Quartier befände sie sich in Siche r heit ?
„ Bevor du dich verdrückst ” , deutete Gaven seine Bewegung in Richtung Tür zutreffend , „ versorge ich deine Oberschenkelwunde . Du blutest sonst alles voll , a ußerdem würde es mir helfen . ” Er warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu. „Lässt du dich auf die Behandlung ein, wird sie es möglicherweise auch .“
„ Muss das sein ? ” Blieb er länger, würde er sie in sein Quartier schleifen, um dort einzusehen, dass es ein verdammter Fehler war. Er wollte nicht n eben ihrer Leiche knien , ohne sich zu erinnern, wie es dazu kam . Er hatte ein Mädchen wie sie get ö tet , blind für ihre Unschuld und es würde wieder passieren. Sein Zorn würde nicht ihr gelten, wie er nicht dem Mädchen in dieser verhängnisvollen Nacht g egolten hatte , aber sie würde die Ko n sequenzen tragen.
„ Ja, es muss sein. I ch belästige dich auch nicht mit der Bitte, etwas so Entsetzl i ches zu tun , wie ihr beizustehen , während ich mich um ihre Verletzun gen kümm e re o der ihr Blut abnehme. ” Gaven sah Lorcan direkt in die Augen , um dann gleichgültig mit den Schultern zu zucken . „ Dazu kann ich sie fixi e ren. Das wird ihr richtig gut gefallen, nicht wahr, Lorcan? Fesseln, die sind ihr so vertraut wie das Höhleng e fängnis . Keine Ahnung , warum du sie überhaupt befrei t hast . ”
„ Rede mir k ei n schlechtes Gewissen ein . ” Lorcan spürte ihre Augen auf sich g e richtet . Sie stellte sich wahrscheinlich ebenfalls diese Frage nach dem Warum , und sie sollte die Antwort kennen. Er hatte nur eine Bedingung gestellt , als er sich zu ihr legte , um sie vor ihren Albträumen zu beschützen, und s ie hielt sich nicht d a ran – sie stahl sich in sein Herz und jetzt musste sie die Konsequenzen tragen. So wie er. „Mein Auftrag endete außerhalb der Hö h le . ”
„ Hast r echt, völlig idiotisch an ein nicht existierendes Gewissen zu
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