Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
Vom Netzwerk:
ging.
    Als sie sich umdrehte, stellte Cecily fest, dass sie froh war, dass es nicht noch mehr Zeugen ihres Geständnisses gab. Wenn sie ehrlich war, genügte ihr der missbilligende Blick ihres Vaters vollkommen, um sie nervös zu machen.
    Ihre Gefühle waren zwiespältig. Sie stand mit hochrotem Gesicht standhaft vor ihrem Vater. Sie wollte sich auf keinen Fall für das Intermezzo im Fluss entschuldigen. Es handelte sich nämlich ohne jeden Zweifel um einen der Nachmittage ihres Lebens, den sie auf ewig in Ehren halten würde. Während Jonathan zwischen Leben und Tod darniedergelegen hatte, hatte sie sich mit dem Wissen getröstet, dass sie diese zärtlichen Momente auf immer in ihrem Herz bewahren konnte.
    Trotzdem war die Angelegenheit für sie höchst peinlich.
    »Und ich habe immer gedacht, Eleanor sei die Tochter, die mir die meisten schlaflosen Nächte bescheren würde.« Ihr Vater seufzte. »Wenigstens versucht jetzt niemand mehr, den Mann zu töten, den du offensichtlich mit aller gebotenen Eile zu heiraten wünschst. Ich wünsche euch alles Glück dieser Welt, denn ihr scheint mit eurem schamlosen Verhalten wirklich gut zusammenzupassen. Wenn dies der Maßstab für eine glückliche Ehe ist, kann nichts mehr schiefgehen.«
    »Das ist alles nur meine Schuld.«
    »Nein, meine Liebe, das ist es nicht.« Die Stimme ihres Vaters klang überraschend sanft. »Ich verbiete dir, so zu empfinden.«
    Als sie gerade ansetzen wollte, noch mehr zu sagen, hob er die Hand, um sie davon abzuhalten. »Hast du diesen verabscheuungswürdigen Mann auf unser Anwesen eingeladen und ihn gebeten, aus dem Hinterhalt auf Lord Augustine zu schießen, um ihn dann bewusstlos liegen zu lassen? Nein, natürlich hast du das nicht. Ebenso wenig kann man Augustine einen Vorwurf machen, weil er einen Mann entlassen hat, der ihn offensichtlich bestohlen hat, wenn stimmt, was James Bourne sagt. Da hast du’s also. Vielleicht wäre es klug gewesen, mehr Diskretion walten zu lassen. Aber das ist wohl kaum ein Verbrechen.
    Es steht für mich außer Frage, dass dieser Browne ein Verbrecher ist, der verdient, was die ländliche Justiz ihm nun beschert hat. William ist nicht von Natur aus gewalttätig, deshalb muss die Provokation wirklich extrem gewesen sein. Im Übrigen wissen wir beide, dass Browne bewaffnet und fest entschlossen war, seine Waffe zu benutzen. Vielleicht ist es das Beste, wenn wir nicht genau wissen, was passiert ist. Ich bin ziemlich sicher, dass die Gerechtigkeit gesiegt hat. Dass die lahmen Gesetzeshüter ihm keinen Prozess gemacht haben, raubt mir nicht unbedingt den Schlaf. Für mich klingt es so, als hätte ich auch selbst versucht sein können, gegen ihn gewalttätig zu werden.«
    Cecily blickte ihren Vater an. Ein wenig verwirrte sie sein Verhalten. »Dann ist die Angelegenheit hiermit beendet?«
    »Nein.«
    »Nein?«
    Er lächelte. Es war nur ein leises Lächeln, aber es war definitiv ein Lächeln. »Ich denke, du hast eine Hochzeit zu planen. Sobald Augustine lange genug aufrecht stehen kann, damit er sein Eheversprechen geben kann, heiratet ihr.«
    Sie hätte schwören können, dass ihr Vater, nachdem sie nickte und sich anschickte, den Raum zu verlassen, leise hinzufügte: »Und das sollte besser schnell geschehen.«
    Sie hätte kaum mehr zustimmen können.
    »Papa!«
    Seine Tochter warf mit so viel Begeisterung die Arme um ihn, dass er kurz das Gesicht schmerzlich verzog. Aber Jonathan zog sie an sich und drückte einen Kuss auf ihren schimmernden Scheitel. Er drückte die Wange gegen ihr seidiges Haar. Nur mit großer Mühe und der Hilfe von James hatte er es geschafft, eine Hose anzuziehen und sich wenigstens ein Hemd überzuwerfen. Der eine Arm steckte in einer Schlinge, damit er die Schulter nicht über Gebühr belastete, deshalb war das Hemd nicht so weit zugeknöpft, um die Verbände zu verbergen. Nicht zu vergessen der Bluterguss im Gesicht, den er nicht verstecken konnte.
    »Du hast geschlafen«, erklärte Addie anklagend, nachdem er sie mit dem gesunden Arm auf seinen Schoß gehoben hatte, obwohl seine gebrochenen Rippen sofort protestierten. Der Schmerz war wirklich heftig, aber die Belohnung folgte auf dem Fuß, denn sie kuschelte sich zufrieden an seine Brust. »So lange geschlafen.«
    »Ich war müde.« Er versuchte, sich eine Entschuldigung auszudenken, die eine Fünfjährige akzeptieren konnte. Aber er war im Moment nicht besonders einfallsreich, weshalb er versuchte, ihr soweit es ging die Wahrheit zu

Weitere Kostenlose Bücher