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Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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sagen. »Ich hatte einen Unfall. So ähnlich wie du, als du auf der Treppe ausgerutscht bist und dir den Arm gebrochen hast.«
    »Das hat wehgetan«, gab sie zu. Ihr kleines Gesicht verzog sich zu einem Stirnrunzeln.
    »Ja«, stimmte er trocken zu. Es tut höllisch weh, fügte eine leise Stimme in ihm hinzu.
    »Tante Lily hat gesagt, du wärst vom Pferd gefallen. Aber ich hab gesagt, das kann nicht sein. Du fällst nie vom Pferd.«
    Gut gemacht, Lily. Die fragliche Tante stand in der Tür zu dem kleinen Salon, der an das Schlafgemach seiner Suite anschloss. Sie lächelte leicht. »Doch, dieses Mal war es so«, erklärte Jonathan. Er fing den Blick seiner Schwester auf und hoffte, sie verstand den unausgesprochenen Dank in seinen Augen. »Das tut auch sehr weh.«
    »Hast du so geweint wie ich damals?«
    Er war nicht ganz sicher, was er auf diese ernste Frage antworten sollte. Stattdessen streichelte er mit einer Fingerspitze Adelas Wange. »Darf ich dir ein Geheimnis anvertrauen?«
    Das kleine Gesicht seiner Tochter erhellte sich freudig, und sie setzte sich auf. »Au ja! Ich liebe Geheimnisse!«
    »Ich werde Lady Cecily heiraten.«
    Was er erwartet hatte, war jedenfalls nicht der verächtliche Blick des kleinen Mädchens. » Das ist wirklich kein Geheimnis, Papa«, erklärte Adela ihm. Sie rutschte mit kindlicher Ungeduld von seinem Schoß. »Die Nanny hat’s mir längst erzählt. Die Köchin auch. Tante Betsy und Tante Carole reden von nichts anderem. Und Cousin James …«
    Anscheinend war er mit einer Vielzahl Verschwörern verwandt. Jonathan unterdrückte ein Lachen, als er sie unterbrach. »Dann entschuldige ich mich selbstverständlich. Nächstes Mal versuche ich, ein besseres Geheimnis zu verraten.«
    »Einen Schatz?«
    »Wie bitte?«
    »Einen vergrabenen Schatz. Der mit Flüchen belegt ist.«
    Er blickte seine Schwester scharf an, die mit den Schultern zuckte. Doch ihre Lippen verzogen sich zu einem unverhohlenen Schmunzeln. »Wir haben gemeinsam gelesen. Sie hat ein sehr abenteuerlustiges Wesen.«
    »Na, das ist mal eine Überraschung«, murmelte er. An Addie gewandt fragte er: »Du magst Lady Cecily doch, oder?«
    Seine Tochter nickte und erklärte in aller Unschuld: »Sie ist nett. Und hübsch. Ihre Augen sind magisch.«
    »Ich könnte kaum mehr deiner Meinung sein.«
    In diesem Augenblick fiel ihm noch jemand auf. Eine schlanke Gestalt stand in der Tür. Eine vertraute Gestalt, die selbst in seinem geschwächten Zustand allzu verführerische Erinnerungen zu wecken vermochte. Lily bemerkte Cecily im selben Moment, denn sie nahm sofort Adelas Hand und erklärte: »Ich finde, wir sollten jetzt am Flussufer nach dem Schatz suchen.«
    Als sie verschwunden waren, wählte Cecily einen Stuhl neben seinem. Ihr Lächeln wärmte den Raum. »Du siehst schon besser aus.«
    »James hat mir noch vor einer Stunde erklärt, ich sähe verdammt übel aus.«
    »Aber wie ich schon sagte, besser als in den letzten Tagen. Hat dir denn niemand beigebracht, wie ungezogen es ist, in Gegenwart einer Lady zu fluchen?« Sie hob eine Braue.
    Er versuchte, mit den Schultern zu zucken, doch das war eine schlechte Idee mit seiner Verletzung. »Ich glaube, ich habe zu dem Thema schon so manchen Vortrag gehört. Ich habe wohl nur nicht richtig zugehört.«
    Cecily lachte. Ihr melodiöses Lachen hatte wieder die alte Spontaneität zurückgewonnen. Dann blickte seine zukünftige Frau, die in einem schlichten, weißen Musselinkleid und mit einem Band, das ihr Haar aus dem Gesicht hielt, an diesem Morgen ganz und gar zauberhaft aussah, ihn ernst an. »Meine Augen sind magisch?«, fragte sie. »Was soll das heißen?«
    »Komm her und küss mich, dann erkläre ich es dir.«
    »Ihr seid wohl kaum in dem Zustand, Mylord, um …«
    »Um zu küssen? Ich versichere dir, meine Lippen sind absolut unversehrt.«
    Obwohl er sich eigentlich sicher war zu hören, wie sie ihn ganz leise als unverbesserlich schalt, beugte Cecily sich vor und drückte einen keuschen, kühlen Kuss auf seinen Mund.
    »Einen richten Kuss, wenn es dir nichts ausmacht.« Er grinste frech. Oh ja, er litt unter Schmerzen, und diese Schmerzen lenkten ihn ab. Aber sie lenkten ihn nicht annähernd so sehr ab wie diese hübsche, junge Frau, die sich über ihn beugte und die Hände auf die Armlehnen seines Sessels abstützte. Ihre zauberhaft schönen Augen hatte sie geschlossen.
    Der zweite Versuch war viel, viel besser.
    Darum gab er nach und erzählte, was es mit der Magie auf sich

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