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Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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von der er ziemlich sicher war, dass allein sie es geschafft hatte, ihn von der Schwelle des Todes zurückzuholen.
    Die Geister waren ihm wohlgesonnen, denn sonst hätten sie ihn einfach in den Abgrund gestoßen.
    »Ich bin auch sehr dankbar.« Es kostete ihn einige Kraft, den Druck ihrer Hand zu erwidern. Er war ein Mann, der sich nicht leicht zu Tränen rühren ließ, weshalb er das starke Brennen seiner Augen rasch auf seinen geschwächten Zustand schob. Selbst als ihn die Nachricht vom Tod seines Vaters erreichte, hatte er nicht geweint. Aber jetzt …
    »Ich hatte noch gar keine Gelegenheit, dir zu sagen, dass ich dich liebe.« Sie beugte sich näher zu ihm, und der blumige, weibliche Geruch, den sie verströmte, war berauschend. Und ihre Worte noch viel mehr. »Das war alles, woran ich denken konnte. Ich habe es dir nie gesagt .«
    »Und ich habe es dir nie gesagt.« Seine Stimme war kaum zu hören.
    »Es hindert uns jetzt nichts daran, es zu tun.«
    »Ich zuerst«, flüsterte er und beobachtete sie unter halb gesenkten Lidern. Er wusste, sein Leben lang würde er ihre Schönheit, die innere vielmehr als die äußere, nie als Selbstverständlichkeit betrachten. Sie war ohne jeden Makel, und sie hatte ihn immer, seit ihrer ersten Begegnung in jener schicksalhaften Nacht auf dem Ball, als Mann gesehen. Nie als den halbwilden Earl. Und sie liebte ihn.
    »Ich liebe dich.« Der Schmerz war für ihn ein abstrakter Begriff, der nichts mit der Freude zu tun hatte, die sein Herz erfüllte. Er lächelte, während er diese Worte sagte. Kein Zögern, kein Zaudern. Ihre Nähe war für ihn wie Balsam, viel wirksamer als jede Medizin. Gelassenheit erfasste seine Seele. Er war aus gutem Grund verschont worden. Und dieser Grund erwiderte nun sein Lächeln. Ihre Augen waren verschleiert.
    »Ich liebe dich .« Cecily berührte seine zerschundene Wange. »Ich liebe dich so sehr, dass es mich ängstigt.«
    »Es tut mir leid, wenn ich störe, Mylady.« Die leise Stimme unterbrach sie, ehe er etwas erwidern konnte. Jonathan wollte Cecily so gerne erklären, wie anders sich romantische Liebe für ihn anfühlte. Dass er noch nie zuvor eine Frau so geliebt hatte wie sie. Vielleicht war es das Beste, wenn er sich dieses leidenschaftliche Geständnis für ein anderes Mal aufhob. Er war nämlich nicht sicher, ob seine Schmerzen und Eloquenz wirklich so gut Hand in Hand gingen.
    Cecily drehte sich um. »Was ist denn, Mrs Hawkins?«
    »Der Duke ist soeben eingetroffen und erwartet Euch unten. Er verlangt, Euch zu sehen. Ich soll derweil an Eurer statt bei Seiner Lordschaft sitzen bleiben, Mylady.«
    Sie blinzelte. »Mein Vater ist hier?«
    »Die Duchess hat nach ihm schicken lassen. Sie warten im Privatsalon.«
    Hätte Jonathan genug Kraft besessen, um sich über die Unterbrechung in diesem ergreifenden Moment ihres Lebens zu beklagen, hätte er das vielleicht getan. Aber tatsächlich war er viel schwächer, als er gedacht hatte. Er nickte also nur, als Cecily sich bei ihm entschuldigte und das Zimmer verließ. Was blieb, war der Duft ihres Rosenparfüms.
    Mrs Hawkins, die groß und kräftig war und mit starkem schottischen Akzent sprach, erklärte pragmatisch: »Ist ohnehin höchste Zeit, mal die Verbände zu wechseln, Eure Lordschaft. Das Mädel darf das ohnehin nicht sehen.«
    Zum Glück war er bereits halb eingeschlafen, als die Frau die Decke nach unten zog.

Kapitel 29
    Niemand sprach, als sie den Raum betrat. Normalerweise hätte sie zuerst ihren Vater begrüßt, doch Cecily sah sich zu ihrem Erstaunen nicht nur ihrem Vater, ihrer Großmutter, James Bourne und Eleanor, sondern auch dem Wildhüter William Shakes in seiner gewohnt abgewetzten Hose und mit dem staubigen Mantel gegenüber. Er saß verlegen auf der vordersten Kante eines bestickten Sessels, als fürchtete er, ihn zu beschmutzen. Als er sie erblickte, sprang er auf und schien erleichtert, nicht länger in Gesellschaft des Dukes und der verwitweten Herzogin sitzen zu müssen. Er drehte ständig nervös seinen Hut mit beiden Händen. Stämmig und mit leiser Stimme, mit dem dunklen Haar, das inzwischen von Silberfäden durchzogen war, und mit einer Haut, die im Laufe der Jahre verwittert war, war er, solange Cecily denken konnte, eine Institution auf dem Anwesen gewesen.
    Sie sagte nichts, sondern strich ihr Kleid glatt und zögerte. Die Anspannung im Raum war geradezu greifbar.
    »William«, sagte ihre Großmutter kalt, ohne sie zu begrüßen, »hat den Mann gesehen, der Lord

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