Verlockung der Nacht
Füße in der vergangenen Woche stundenlang in feinem Schlick gesteckt. Bones übernahm die – buchstäblich – schweren Brocken, indem er die Felsen durch die Gegend wuchtete, aus denen eine solide Plattform für die Falle entstehen sollte. Chris und die übrigen Mitglieder der N . I . P . D . fragten nicht länger, warum ich stundenlang im eisigen Wasser herumstehen konnte, ohne Schaden zu nehmen, oder wie Bones es schaffte, sich keinen Bruch zu heben, wenn er die riesigen Felsbrocken aus der Erde brach. Ein paar Leuchtblicke aus unseren Vampiraugen hatten ihrer Neugier ein Ende bereitet.
Nachdem Bones und ich geholfen hatten, das Fundament für die Falle zu legen, was der schwerste Teil der Arbeit war, verkündete Chris, dass wir dem Zeitplan voraus wären. Das war Musik in meinen Ohren. Je früher wir hier fertig waren, desto eher konnten wir die Falle testen und sehen, ob sie funktionierte. Fabian hatte bereits vermeldet, dass er sich durch die großen Mengen an Quarz und Moissanit in der Höhle vorkam, als bewegte er sich durch ein dichtes Spinnennetz, dabei waren die Mineralien noch nicht mal an der vorgesehenen Stelle. Chris wusste offensichtlich, wovon er redete.
Bones erschien in der Badezimmertür und ließ zweimal den Blick über meinen Körper schweifen, bevor er etwas sagte. Der Duschvorhang stand offen, sodass er mich ungehindert betrachten konnte.
»Ich bin mal kurz weg, Schatz.«
Ich fragte nicht weiter nach. Bones konnte zwar mir als All-you-can-eat-Buffet dienen, aber mein Blut hatte nicht ausreichend Leben in sich, um ihn zu ernähren. Er brauchte Menschenblut und wollte die Mitglieder des N . I . P . D .-Teams nicht schwächen, indem er etwas von ihrem abzapfte.
Ich hätte das auch unhöflich gefunden.
»Bis bald«, sagte ich und streckte mein Bein ganz aus dem Wasser, um das berauschende Aroma zu genießen, das sich in Bones’ Eigengeruch mischte, als ich es ein bisschen gründlicher als nötig einseifte.
»Luder«, murmelte er, die Stimme heiserer als gerade eben noch.
Ich hatte den besten Lehrer , dachte ich, sah aber so unschuldig drein, als wüsste ich nicht, was er meinte.
»Wolltest du nicht gehen?«
Seine mahagonifarbenen Augen färbten sich grün, sein Körpergeruch wurde noch intensiver. Beinahe träge strich er sich über den Hemdkragen, ließ die bleichen Finger zwischen den Stoff und seine verführerische Halsbeuge gleiten.
Ich bekam Gänsehaut, obwohl mein Körper vom heißen Badewasser um einige Grad wärmer war als sonst. Wo Bones’ Hals in die breiten Schultern überging, biss ich ihn am zweitliebsten. Bones stellte sich so, dass er sich an den Türrahmen lehnen konnte, als wäre das bequemer für ihn, aber die Bewegung löste ein Muskelspiel aus, das nicht einmal der dunkle Pullover verbergen konnte, den er trug. Als er die Beine kreuzte, wanderte mein Blick an seinem Körper hinab und registrierte, wie der Hosenstoff sich kurz an seinen stahlharten Schenkel schmiegte, bevor er wieder locker fiel und die scharf begrenzte Form verbarg, die sich darunter abzeichnete.
Lust kam in mir auf, ließ meine Brustwarzen steif werden und breitete sich bis in meinen Unterleib aus. Und das war noch, bevor ich sah, dass er die Hüften leicht vorgeschoben hatte, sodass ich die größer werdende Ausbuchtung in seiner Hose noch besser erkennen konnte.
»Sag mal, Kätzchen.« Seine tiefe, weiche Stimme glitt wie ein Streicheln über mich hinweg. »Soll ich jetzt gleich gehen oder noch warten?«
Seine Augen leuchteten grellgrün, sein schiefes Lächeln sagte mir, dass er Gefallen an dem Spiel fand. Ich auch. Gab ich zu, dass ich nicht abwarten konnte, bis er einen Blutspender gefunden hatte, würde er zu mir in die Wanne steigen, aber sich mit dem Vorspiel Zeit lassen, bis ich ihn anflehte, mich zu nehmen. Und wenn er es dann tat, würde er meine Ungeduld belächeln, während er mit harten, trägen Stößen von mir Besitz ergriff. Bei dem Gedanken zuckten meine Nervenenden in stummer Begierde.
Bat ich ihn aber, erst seine Blutmahlzeit einzunehmen, würde seine Lust immer größer werden, während er gezwungen war, geduldig auszuharren, bis er eine schöne Vene gefunden hatte, an der er sich gütlich tun konnte. Kam er dann zurück, würde er fast brutal sein in seiner Gier – und ein völlig enthemmter Bones war durchaus ein Ereignis.
Die Vorstellung ließ eine Hitzewelle durch meinen Körper schwappen, als würde das Badewasser plötzlich aus lauter Flammen bestehen. Ich fuhr
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