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Verlockung der Nacht

Verlockung der Nacht

Titel: Verlockung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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darauf hin, dass er sich bereits eine Frau ausgesucht hatte, aber das würde er bald nachholen. Die Uhr tickte, und wir waren im Rückstand. Wir konnten nicht einfach eine neue Falle bauen. Kramer hatte genug gesehen und gehört, um zu wissen, dass wir hinter ihm her waren, sodass er gleich Verdacht schöpfen würde, selbst wenn wir noch einmal einen so idealen Platz fanden.
    Morgen würden wir nach Hause zurückkehren, damit Don uns im Ernstfall erreichen konnte. Er wusste nicht, wo Spade und Denise wohnten, wenn sie in den Staaten waren, aber zu meinem Haus würde er finden, falls irgendetwas im Argen lag. Ich ging davon aus, dass Madigan sich bedeckt halten würde, solange er noch damit beschäftigt war, den Schaden auszumerzen, den er sich durch den Zwischenfall bei der Höhle selbst eingehandelt hatte, also hätten wir wohl mit der Heimreise noch warten können; aber Denise fing bereits an zu niesen. Durch die Zeichen, die ihr der dämonische Gestaltwandler aufgedrückt hatte, war sie zwar praktisch unsterblich, ihre Katzenhaarallergie war ihr aber anscheinend geblieben.
    »Ich hole mir ein Stück Kuchen. Tyler, willst du auch welchen?«, fragte Denise, da er außer ihr der Einzige im Haus war, der nicht hauptsächlich von Flüssignahrung lebte. Das Abendessen war gerade vorbei, und wir saßen zu sechst im Wohnzimmer. Seit Wochen einer meiner ersten normalen Abende.
    Tyler warf Denise einen verschmitzten Blick zu. »Bitte, verrate mir dein Geheimnis. Wenn ich nur halb so viel futtern würde wie du, wäre ich meine Killerhüften in einer Woche los.«
    Ihr Lächeln wirkte leicht grimmig. »Ich würde es dir ja sagen, aber dann müsste ich dich umbringen.«
    Und wenn sie es nicht täte, würde Spade es für sie erledigen , fügte ich im Geist hinzu. Die Fähigkeit, ihre Gestalt ändern zu können, grenzenlose Selbstheilungskräfte und ein Metabolismus, der Kalorien schneller verbrannte, als Denise sie aufnehmen konnte, waren nicht die einzigen Auswirkungen, die die Male des Dämons auf sie hatten. Ihr Blut war zu einer veritablen Vampirdroge geworden, und wenn sich das herumsprach, würden alle möglichen windigen untoten Geschäftemacher aus ihren Särgen gekrochen kommen, um sich ihr an die Fersen zu heften und das Zeug zu verticken.
    »Ich nehme auch ein Stück Kuchen«, rief ich. Ich war zwar ein Vampir, aber das hieß nicht, dass ich einen schönen, saftigen Schokoladenkuchen umkommen ließ.
    »Aber, äh, ich esse auf meinem Zimmer, wenn das okay ist«, fügte ich hinzu, als ich beim Gedanken an den cremigen Überzug auf eine Idee kam. »Ich muss ins Bett.«
    Bei diesen Worten erhob sich Bones, dessen Augen blitzten, als er meinem Blick begegnete. Ihm war wohl auch eine alternative Verwendungsmöglichkeit für den Kuchen eingefallen.
    »Bis morgen«, meinte er. Dann ging er in die Küche, nahm den Teller, auf den Denise gerade ein großes Stück Kuchen gepackt hatte, und wollte die Treppe hinaufgehen.
    »Gehst du auch schon schlafen, Crispin? Ist es dafür nicht noch ein bisschen früh?«, erkundigte sich Ian mit einem feinen diabolischen Grinsen.
    »Verpiss dich, Alter«, gab Bones zurück, wodurch sich ein ähnlich wütender Kommentar meinerseits erübrigte.
    Wir waren gerade halb die Treppe hochgekommen, als Dexter ein lautes Bellen hören ließ. Ich erstarrte, aber dann erklang Elisabeths Stimme, und ich wusste, welcher Geist soeben im Haus erschienen war.
    »Ich weiß, wo Kramer ist!«
    Ich drehte mich in Richtung der Stimme. Elisabeth stand neben Fabian in der Eingangshalle. Bones stellte seufzend den Kuchenteller auf der Treppe ab.
    »Echt schlechtes Timing, Schätzchen«, wandte Ian sich an Elisabeth und lachte. Ich hätte lügen müssen, hätte ich mir nicht eingestanden, dass ein kleiner, selbstsüchtiger Teil von mir sich auch wünschte, sie wäre ein paar Stunden später mit dieser guten Nachricht aufgetaucht.
    Elisabeths Lächeln verblasste ein wenig. »Stimmt etwas nicht?«
    »Nein, nein«, versicherte ich ihr und schenkte Bones ein bedauerndes Lächeln, während ich wieder die Treppe hinabstieg. »Wo ist er?«
    »Sioux City, Iowa«, antwortete sie. »Ich habe ihn jetzt schon viermal dort gesehen. Das kann kein bloßer Zufall sein. Bestimmt will er sich dort seine Opfer suchen.«
    »Er sucht sich all seine Opfer in einer Gegend? Sagtest du nicht, Kramer würde nie zweimal am gleichen Ort zuschlagen?«
    »Jede Nacht vor Allerheiligen taucht er woanders auf, weit, weit weg von den Orten, an denen

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