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Verlockung der Nacht

Verlockung der Nacht

Titel: Verlockung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Klamotten bestellen, aber jetzt ließ ich sie erst einmal in Ruhe. Francine hatte nur ein paar Stunden Schlaf bekommen, und Lisa sah auch aus, als müsste sie sich mal richtig ausschlafen. Vermutlich hatten beide kein Auge zubekommen, seit Kramer sie ins Visier genommen hatte, aber dank des brennenden Salbeis auf ihren Nachttischen, zwei Tieren, die Alarm schlagen, und zwei Vampiren, die sie beschützen konnten – plus zwei weiteren in der Nähe –, waren sie so weit wie möglich sicher.
    Tyler kam in die Küche geschlendert, bekleidet mit Jogginghose und Muskelshirt. Den leichten Abdrücken auf seiner Wange nach zu urteilen, kam er gerade aus dem Bett. In den zwei Wochen, die er mit uns verbracht hatte, hatte sein Schlaf-Wach-Rhythmus sich drastisch verändert.
    »Morg’n«, murmelte er, obwohl es bereits zwei Uhr durch war. »Wollt ihr Kaffee?«
    Normalerweise trank ich zur Gesellschaft auch einen, obwohl ich das Zeug schon nicht hatte ausstehen können, bevor Bones’ Blut mein Lieblingsgetränk geworden war.
    »Jetzt nicht. Wir sind seit gestern früh nicht ins Bett gekommen und wollen jetzt ein paar Stunden Schlaf nachholen. Oh, und einen neuen Gast haben wir auch.«
    Ein breites Grinsen erschien auf Tylers Gesicht. »Ihr habt die zweite Frau ausfindig gemacht?«
    Als wir aufgebrochen waren, hatten wir ihn nicht geweckt, sondern meine Mutter kommen lassen, damit sie auf ihn und Francine aufpasste. Ich grinste ihn meinerseits an und fühlte mich so fröhlich wie schon lange nicht mehr.
    »Sie heißt Lisa, und sie ist oben bei Francine.«
    Tyler reckte die Faust vor, und ich stupste mit meiner dagegen. »Gute Arbeit, Miezekätzchen.«
    »Ich hab’s ja nicht allein gemacht«, protestierte ich, freute mich aber über das Kompliment.
    Endlich kamen wir voran. Elisabeth und Fabian versuchten noch immer, Kramer aufzuspüren und herauszubekommen, wer das dritte Opfer war, aber wenigstens waren wir anderen nicht länger dazu verdammt, untätig herumzusitzen und voller Furcht abzuwarten. Polizeiberichte waren nicht unser einziger Anhaltspunkt, was die Identität der Frau betraf. Wir konnten die Tierfriedhöfe, Veterinärpraxen und Tierkrematorien auf frisch verstorbene Haustiere hin checken. Selbst die Bezirksunterlagen über Tollwutimpfungen konnten uns helfen, unsere Liste einzuengen. Irgendwo musste sich einfach ein Hinweis finden, der uns zu der Frau führte.
    Oben stieß Dexter einen Laut zwischen Jaulen und Bellen aus. Irgendwo im Haus miaute Helsing. Tyler und ich erstarrten. Ich zerrte Salbei aus meinen Hosentaschen und hatte ihn bereits angezündet, bevor Bones ins Haus gestürzt kam.
    »Wo ist er?«, wollte er wissen, eine Hand voller brennendem Salbei erhoben.
    »Ich weiß nicht«, flüsterte ich und stürmte die Treppe zu Francines und Lisas Zimmer hinauf. Gott, wenn Kramer jetzt dort drinnen war und den Frauen etwas antat, wo ich ihnen gerade gesagt hatte, dass sie hier endlich in Sicherheit waren!
    »Cat!«, rief eine Männerstimme von draußen.
    Ich erstarrte, als ich gerade die Tür zu dem Zimmer der Frauen aufriss. Ich kannte die Stimme, und obwohl sie einem Geist gehörte, hatte ich nicht erwartet, sie zu hören.
    Und Spades Worte beseitigten jeden Zweifel: »Cat, dein Onkel ist im Garten.«

25
    Murmelnd entschuldigte ich mich bei Francine und Lisa, weil ich einfach so hereingeplatzt war, und rannte die Treppe fast so schnell wieder hinunter, wie ich sie hinaufgestürmt war.
    »Charles, warte drinnen bei den Frauen«, murmelte Bones, als er an Spade vorbei aus dem Haus rauschte. Ich tat es ihm nach und ließ dabei meinen Salbei in die nächste Kerzenflamme fallen.
    Don schwebte über ein paar Büschen, sich die Arme reibend, als versuchte er, sich etwas abzuwischen. »Könntest du vielleicht das Zeug wegnehmen?«, wandte er sich an Bones, der noch immer die Hände voller Salbei hatte. »Das brennt. Ich konnte noch nicht einmal ins Haus.«
    »Wie kommst du überhaupt hierher?«, fragte ich ungläubig. Wir hatten extra einen Vampir abgestellt, der in unserem Haus in den Blue Ridge Mountains auf Don wartete, falls der uns suchte, aber eigentlich hatte er nur etwaige Mitteilungen von Don an uns durchgeben sollen. Meines Wissens nach wusste der Vampir nicht, dass wir in Iowa waren, geschweige denn, wo wir wohnten.
    »Wie soll ich wohl hergekommen sein? Glaubst du, ich habe mich bei der Post aufgegeben?«, fragte Don mürrisch. »Jetzt ist nicht die Zeit für deine berühmten Spitzfindigkeiten, Cat

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