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Verlockung der Nacht

Verlockung der Nacht

Titel: Verlockung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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…«
    »Beantworte die verdammte Frage«, fiel Bones ihm ins Wort, der zwar den Salbei nicht fallen ließ, sich aber auch nicht weiter Don näherte.
    Don stieß eine Art wütenden Seufzer aus. »Indem ich mich konzentriert habe und dann auf eine dieser verrückten Energielinien aufgesprungen bin, von denen Fabian erzählt hat. Das war übrigens nicht im Mindesten so einfach, wie er behauptet. Ihr würdet nicht glauben, wo ich überall gelandet bin, bevor ich bei euch ankam …«
    »Wann hat Fabian dir davon erzählt?«, wollte Bones wissen. Während ich meinen Onkel anstarrte, hatte ich das Gefühl, mein Körper würde sich mit Eis füllen.
    Don warf Bones einen ärgerlichen Blick zu. »Könntest du vielleicht aufhören, mich dauernd zu unterbrechen? Und du weißt, wann Fabian davon erzählt hat. Du warst dabei.«
    »Du hast mich gefunden, ohne dass jemand dir erzählt hat, wo ich mich aufhalte?«
    Aber meine von Marie geborgten Kräfte waren doch aufgezehrt! Immerhin hatte ich die Restwesen nicht mehr rufen können, und andere Geister waren auch nicht mehr zu mir gekommen, von meiner Unfähigkeit, Geister ihres Willens zu berauben, ganz zu schweigen.
    »Ja, Cat«, antwortete Don in leicht verärgertem Tonfall. »Nach meinem Tod hast du gesagt, dass ich das tun kann, weißt du nicht mehr? Und jetzt bist du schockiert, dass es funktioniert hat?«
    Das war ich. So sehr sogar, dass es mir die Sprache verschlug. Bones drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort ins Haus. Drinnen hörte ich ihn mit Spade tuscheln, konnte aber nichts Genaues verstehen. Gleich darauf verschwand Spade in seinem Haus.
    Mein Onkel kümmerte sich nicht um die beiden Vampire. Er starrte mich an und zupfte dabei an seiner nicht existenten Augenbraue.
    »Madigans gespielte Bußezeit ist vorbei; er hat einen Haufen neue Sicherheitsmaßnahmen verhängt, und rate mal gegen wen? Geister . Er hat alles genau so gemacht, wie ihr in der Höhle und in deinem alten Haus; den Stützpunkt mit Marihuana, Knoblauch und Salbei ausgeräuchert, ganz zu schweigen von den Infrarotkameras und Rekordern. Daher konnte ich ihn auch nicht beschatten und erst recht nicht mit Tate sprechen …«
    »Spürst du jetzt irgendetwas Besonderes von mir ausgehen?«, fiel ich ihm ins Wort, in Gedanken noch immer damit beschäftigt, was es zu bedeuten hatte, dass er mich einfach so gefunden hatte.
    »Kann ich nicht mal einen Satz sagen, ohne unterbrochen zu werden?«, fauchte Don.
    Als ich auf ihn zuging, wich meine Überraschung der Furcht. »Es ist wichtig, also beantworte die Frage!«
    Mein Onkel gab noch ein entrüstetes Schnauben von sich, fuhr mir dann aber kurz mit der Hand durch den Arm.
    »Du … vibrierst. Ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll. Andere Leute tun das nicht, weder Menschen noch Vampire oder Ghule.« Don runzelte die Stirn und ließ noch einmal die Hand durch mich hindurchgleiten. »Aber es ist schwächer geworden. Als wir uns das letzte Mal begegnet sind, war es viel stärker.«
    »Funken, aber kein Feuer«, flüsterte ich, als es mir endlich dämmerte.
    Er runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
    »Wie damals, als meine Hände Funken gesprüht haben, aber meine von Vlad übernommenen pyrokinetischen Kräfte so weit abgenommen hatten, dass sich die Funken nicht mehr in riesige Feuerströme verwandeln konnten.« Ich fuhr herum und war bereits auf dem Weg zur Tür, als mir klar wurde, dass Don mir nicht folgen konnte. »Diese Orte, an denen du auf deiner Suche nach mir gestrandet bist … war New Orleans auch dabei?«
    Er blickte noch nachdenklicher. »Ja. Ich kam direkt vor diesem großen Südstaatenhaus an, konnte aber nicht hinein, weil es von einer Barriere wie dieser hier umgeben war.«
    Maries Schutz vor unerwünschten Besuchern aus dem Jenseits, fügte ich im Stillen hinzu. Don wusste nicht, dass er gerade eine Zwischenlandung bei der Ghulkönigin von New Orleans eingelegt hatte, angezogen von einer Energiequelle, deren schwacher Abglanz noch in mir vorhanden war.
    Dieser Abglanz, mit dem ich weder die Restwesen beschwören noch Geister meinem Willen unterwerfen konnte, reichte aber allem Anschein nach aus, um ein zielstrebiges Gespenst zu mir zu führen, wie Dons Auftauchen bewies. Und wenn er in der Lage gewesen war, diesem letzten, wenn auch schwachen Energiefaden zu folgen, dann sollte das einem gewissen anderen Geist, der meinen Aufenthaltsort unbedingt erfahren wollte, nachdem ich mich mit zwei seiner Opfer aus dem Staub gemacht hatte,

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