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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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tatsächlich Kochbücher. Ich überflog die Buchtitel und stellte fest, dass immerhin zwei Bücher sich mehr oder weniger mit dem Thema Schokolade befassten. Eines handelte davon, wie man am besten Gifte untermischte… Das konnte ich schon mal stehen lassen. Das andere war ein Rezeptbuch, allerdings mit Pralinen. Sollte ich es wirklich versuchen. Ich blätterte die Seiten durch. Klar, sie sahen toll aus und waren bestimmt auch lecker. Würde ich das aber hinbekommen? Ich wollte jedoch etwas Besonderes machen. Also würde ich mich eben daran versuchen.
     
    Ich hatte mir den Wecker auf kurz vor vier Uhr gestellt. Müde zog ich mich an und schritt langsam durch das vollkommen stille und wie ausgestorbene Gebäude. Ich fröstelte, als ich die Treppen zur Küche hinunterging. Dort angekommen, öffnete ich die Türe und trat ein. Es war unglaublich wie riesig dieser Raum war. Hier schien es alles zu geben, was man sich nur an Geräten wünschen konnte. Etwas eingeschüchtert machte ich mich an die Arbeit und schlug das Buch auf. Zuerst wollte ich ein paar Nougat-Nuss Pralinen machen, danach Butter Trüffel. Das dürfte wohl zu schaffen sein. In der Küche sollte es so gut wie alles geben. Die Schränke auf der rechten Seite waren die, an denen sich auch die Schüler bedienen durften. Man musste lediglich festhalten, was und wie viel man benutzt hatte. Später sollte man dann die verwendeten Sachen bezahlen.
     
    …
     
    Ich war kurz davor durchzudrehen. Ich hatte beinahe eine Stunde gebraucht, nur um die benötigten Geräte und Zutaten zu finden. Wie sollte ich da bis um sieben Uhr fertig werden?!
     
    …
     
    Ich hatte keine Ahnung wie spät es inzwischen war. Ich konnte mich kaum mehr auf den Beinen halten. Ständig musste ich gähnen und auch die Augen wollten mir immer wieder zufallen. Dennoch werkelte ich tapfer weiter.
     
    …
     
    Kurz vor sieben Uhr tat ich die letzte Praline in die Tüte. Ich war hundemüde, aber glücklich. Es war mir tatsächlich gelungen, alle fertigzustellen. Dazu konnte ich voller Stolz sagen, dass sie auch sehr gut aussahen.
    Mit einem letzten Handgriff zog ich die Schleife an der durchsichtigen Tüte zu und schrieb Nights Namen, sowie meinen auf das dazugehörige Schildchen.
    Danach begutachtete ich nochmal, ob ich auch wirklich alles aufgeräumt hatte und ging anschließend zurück auf mein Zimmer. Schnell warf ich mich erschöpft in mein Bett, um noch ein paar Minuten schlafen zu können.
     
    Völlig erschlagen saß ich mit meinen Freundinnen am Frühstückstisch. Ich hing mehr in meinem Müsli, was nur allzu deutlich machte, wie erschöpft ich war.
    „Na, dass der Aufwand es wert war, wage ich zu bezweifeln“, sagte Thunder mit einem Stück Toast im Mund.
    „Ja, ja“, knurrte ich nur zurück. Ich war schlecht gelaunt. Immerhin stand mir gleich diese grausame Klausur in Mathematischer Magie bevor und Night hatte ich noch nicht zu Gesicht bekommen. Ich hätte ihm die Pralinen gerne vorher gegeben. Das hätte meine Laune mit Sicherheit gehoben und mir vielleicht auch etwas Zuversicht verliehen. Momentan glaubte ich nämlich nicht, dass ich auch nur in der Lage war Zahlen zu addieren. Wie sollte ich da diese schweren Gleichungen lösen?
    „Ich hab dir gleich gesagt, lass es sein!“, sagte Thunder zum bestimmt hundertsten Mal.
    „Na ja, es war vielleicht wirklich keine gute Idee so lange aufzubleiben, wenn doch die Klausur ansteht, “ meinte nun auch Céleste.
    Zusammen waren wir gerade auf dem Weg zu unseren Klassenzimmern. Ich zog es vor nicht mehr darauf einzugehen. Es hatte jetzt ohnehin keinen Sinn. Zudem würden die anderen nicht verstehen, dass ich es auch in diesem Moment nicht bereute. Ich hatte es für Night getan und wenn ich wenigstens ein Dankeschön von ihm dafür bekommen würde, wäre ich glücklich. Zum ersten Mal an diesem Tag musste ich lächeln. Ich war inzwischen wirklich leicht zufriedenzustellen…
    Ich setzte mich auf meinen Platz, holte Papier, Stifte und Taschenrechner hervor. Ich musste ein Gähnen unterdrücken, als Frau Toyama eintrat. Ohne große Erklärungen teilte die Lehrerin die Bögen aus. Als sie alle verteilt hatte, stellte sie sich wieder vor die Klasse. „Sie haben zwei Stunden Zeit. Beginnen Sie bitte jetzt und viel Erfolg.“
    Auch ich drehte das Papier um. Zahlen, Brüche und jede Menge Buschstaben schwammen vor mir umher. Es war eine äußerst umfangreiche Klausur. Ich würde mich wirklich beeilen müssen, wenn ich damit auch nur

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