Verloren: House of Night 10 (German Edition)
nicht banane. Du bist ein ganzer Bananenbaum. Ach was, eine Bananenplantage. Aber ich mag Bananen.«
»Jetzt klingst du wie Stevie Rae.« Wir lächelten uns an und gingen ganz in unserer Beziehung auf, unserer gegenseitigen Hingabe, unserem Glauben aneinander. »Also, was wolltest du eigentlich sagen? Was denkst du?«
»Ich denke, dass ich genug davon habe, meine Handlungen davon abhängig zu machen, was andere Leute sagen. Vor allem Erwachsene, die mysteriöse Andeutungen machen oder uns mitten ins totale Chaos schicken, ohne uns wirklich zu helfen.«
»Ja, versteh ich. So fühl ich mich schon, seit Neferet ausgetickt ist und ich die Einzige war, die es wusste.«
»Dann lass uns die Geschichte mit der alten Magie doch allein rausfinden. Z, du hast eine Affinität zu allen fünf Elementen. Keiner kann sich erinnern, wann das zuletzt vorgekommen ist. Du bist eine Jungvampyr-Klasse für sich – eine Priesterinnenklasse für sich. Du bist eine junge Kriegerkönigin, und ich bin dein Wächter. Zu zweit können wir’s mit allem aufnehmen.« Sein Bad-Boy-Grinsen war zurück. »Wir haben’s sogar mit der Anderwelt aufgenommen und gewonnen.«
»Ja, abgesehen von dem kleinen Detail mit deinem Tod«, erinnerte ich ihn.
»Ach, vernachlässigbar. Ist doch alles wieder gut geworden.«
Ich drückte ihn und schmiegte mich an seinen kräftigen Körper. »Es ist besser als gut geworden.« Er küsste mich, und ich schöpfte Kraft aus seinem Geschmack, seiner Berührung, seiner Liebe. Vielleicht hatte er recht. Vielleicht gab es nichts, was wir gemeinsam nicht überwinden konnten. Ich seufzte glücklich und kuschelte mich an ihn.
Stark nickte in Richtung des langgestreckten Gebäudes nicht weit von uns. »Lass uns zu den Ställen gehen.«
»Sollten wir wohl. Ich wette, Erin ist dort. Selbst von hier aus sehen sie durchnässt aus.«
Stark hob die Schultern. »Hm, ehrlich gesagt hab ich Erin schon eine Weile nicht gesehen. Vielleicht deswegen, weil die Ställe gar nicht so stark beschädigt sind, wie man denken sollte. Den größten Schaden hat der Rauch angerichtet. Alles, was wirklich gebrannt hat, waren ein paar Heu- und Strohballen und eine Box.«
»Persephone geht’s auch gut, oder?« Wir verschränkten die Finger und gingen langsam auf die Ställe zu, so eng aneinander, dass sich unsere Arme und Hüften streiften.
»Ihr geht’s super. Allen Pferden geht’s super. Okay, außer Bonnie. Die ist total nervös. Lenobia hat sie mit Mujaji zusammen auf eine Weide gestellt, um sie zu beruhigen. Die zwei kommen wohl gut miteinander aus. Oh, das erinnert mich daran, dass ein paar Leute behaupten, Lenobia hätte Travis geküsst, bevor er ins Krankenhaus gefahren wurde.«
Meine Augen wurden riesig. »Ehrlich? Ich kann’s kaum erwarten, dass Stevie Rae und Aphrodite das erfahren!«
Stark lachte leise. »Stevie Rae weiß es schon – durch Kramisha. Die erzählt es überall herum.« Er versetzte mir einen kleinen Stoß mit der Schulter. »In all der Zeit an dem Baum hast du ’ne Menge verpasst!«
Ich sah ihn verwirrt an. »All die Zeit? Ich war doch nur ungefähr eine Minute oder so dort.«
Stark hielt an. »Wie spät ist es jetzt deiner Meinung nach?«
Ich zuckte mit den Schultern. »Weiß nicht. Ich müsste auf mein Handy schauen, aber wir waren um halb acht bei Thanatos. Das hat vielleicht eine halbe Stunde gedauert, eher kürzer, also dürfte es jetzt höchstens halb neun sein.«
»Zoey, es ist halb zwölf. Wir können gerade noch die anderen bei den Ställen treffen, dann müssen wir los zu Dragons Bestattungsfeier.«
Mir wurde eiskalt. »Dann hab ich über drei Stunden verloren!«
»Oh ja. Und das gefällt mir überhaupt nicht. Gib mir bitte dein Wort, dass du nicht wieder durch diesen verdammten Stein schaust, ohne dass ich dabei bin.«
Ich war so erschrocken, dass ich nicht widersprach. »Auf jeden Fall. Du hast mein Wort. Ich schau da nicht mehr durch, außer du bist dabei.«
Seine Schultern entspannten sich, und er gab mir einen raschen Kuss. »Danke. Etwas, was dir Zeit rauben kann, ist definitiv nicht gut, Z.« Er sprach die beiden Worte mit Nachdruck. »Ich weiß, Sgiach hat gesagt, alte Magie könne sowohl gut als auch schlecht sein, aber bei etwas, was sich einfach nimmt, was es will, ohne vorher zu fragen, ist es mir egal, zu welcher Seite es gehört.«
»Ich weiß. Ich weiß.« Wir setzten uns wieder in Bewegung, aber ich hielt seine Hand weiter fest gepackt. »Kein Wunder, dass ich mich wie kurz
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