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Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Verloren: House of Night 10 (German Edition)

Titel: Verloren: House of Night 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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im Nacken zusammengebunden, und mit seinen breiten Schultern sah er aus wie ein Linebacker. Er küsste Lenobia, als wäre es sein letzter Kuss auf dieser Welt. Und sie erwiderte den Kuss – nur war sie nicht die Lenobia, die ich kannte. Sie war jung, höchstens sechzehn oder so. Sie schlang die Arme um ihn, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Um die beiden herum flimmerte und wogte die Luft, als sähe ich die beiden über einen heißen Kochtopf hinweg. Nur dass kein Dampf aufstieg, sondern ich schwöre, um sie herum schwirrten kleine eisvogelblaue Glücksgeister. Und das Glück wallte in mir auf und fing an zu brodeln, als wäre der Kochtopf mein Kopf und sein Inhalt meine Gefühle. Der Boden unter meinen Füßen verschwand. Ich schwebte in einem Mix aus Glück und Liebe und blauen Seifenblasen.
    Dann wurde mir wahnsinnig schwindelig, und mein Magen drehte sich komplett um.
    »Zoey! Aufhören! Das reicht. Nimm’s runter!«
    Wie aus weiter Ferne bemerkte ich, dass Stark mich anschrie und an dem Seherstein zog. Der Boden unter meinen Füßen kehrte zurück. Die blauen Blasen zerplatzten, das Glück verflog, und ich war zu Tode erschöpft, zitterte, und mir war speiübel. Ich ließ den Seherstein gerade noch rechtzeitig fallen, um mich vorbeugen und unter dem Baum erbrechen zu können.
    »Alles okay, Z. Ich hab dich. Ich bin bei dir.« Stark hielt meine Haare zurück, während sich mir der Magen umstülpte und alles hochkam, was in mir drin war.
    »Stark? Zoey?« Atemlos und besorgt kam Lenobia auf uns zu. Hinter ihr hörte ich Travis fragen, was los sei. Aber ich konnte nicht antworten. Ich war zu sehr mit Kotzen beschäftigt.
    Als Lenobia das sah, schoss ihre Besorgnis in die Höhe. »Zoey! Oh Göttin, nein!«
    »Sie weist nicht die Wandlung zurück«, beruhigte Stark sie, während ich das nächste Taschentuch von ihm nahm und mir den Mund abwischte. »Es geht ihr gut.« Ich war endlich fertig und sank angeekelt und beschämt gegen den Baum zurück. Ich hasse es, zu kotzen.
    »Aber was dann? Warum ist dir schlecht?«
    Stark und Lenobia nahmen mich zwischen sich und führten mich zu einer schmiedeeisernen Bank nicht weit von dem Baum (aber weit genug, dass mein Erbrochenes nicht mehr zu riechen war – bäh).
    »Soll ich jemanden holen?«, fragte Travis.
    »Nein«, sagte ich schnell. »Mir geht’s schon besser. Jetzt, da ich sitze, noch viel mehr.« Ich warf Stark einen Blick zu.
    Er nickte. »Sag ihr, was du gesehen hast, egal, was es war. Wir vertrauen ihr.«
    Ich sah Lenobia an. »Vertrauen Sie Travis?«
    Ohne zu zögern sagte sie: »Ich würde mein Leben in seine Hände legen.«
    Der hochgewachsene Cowboy lächelte und trat dicht neben sie. Ihre Schultern berührten sich.
    »Also, die Sache ist, dass mein Seherstein sich aufgeheizt hat. Und als Travis aus dem Auto stieg, wurde er so richtig heiß. Und da haben Stark und ich beschlossen, dass ich mir, na ja, Sie beide durch ihn hindurch anschauen sollte, damit ich vielleicht anfange zu verstehen, was er mir zeigt. Also hab ich Sie durch ihn hindurch angeschaut.«
    »Seherstein?«, fragte Travis. Nicht fassungslos, sondern einfach nur neugierig.
    »Ein magisches Amulett, das Zoey von einer uralten Vampyrkönigin bekommen hat«, erklärte Lenobia. »Was hast du gesehen?«
    »Also, zuerst nichts, bis Sie sich geküsst haben.« Ich grinste verlegen. »Sorry, dass ich Sie beim Küssen beobachtet hab.«
    Travis legte Lenobia lächelnd den bandagierten Arm um die Schultern. »Wenn’s nach mir geht, wirst du ab jetzt noch öfter sehen, wie ich das süße Mädel hier küsse, kleine Miss.«
    Ich dachte, Lenobia würde ihn mit ihrem Todesstrahlen-Blick durchbohren. Aber sie sah ihn nur hingerissen an, legte die Hand auf seine Brust über sein Herz und lehnte den Kopf vorsichtig an seine Schulter. Dann drängte sie: »Was hast du gesehen, als wir uns geküsst haben?«
    »Travis hat sich in einen großen dunkelhäutigen Mann verwandelt, und Sie wurden einfach nur jünger. Und überall um Sie herum waren solche flitterigen blauen Seifenblasen-Glücksdinger. Ich bin ziemlich sicher, dass sie eine Art Geister waren.« Meine Augen weiteten sich. »Oh, jetzt, wo ich darüber nachdenke, erinnern sie mich ans Meer. Hu. Komisch. Aber egal, ich war ganz davon gefesselt, als würde ich hochgehoben und in eine blaue glückliche Meeresblase versetzt. Sorry, ich weiß, das klingt durchgeknallt.« Ich hielt den Atem an und wartete darauf, dass Lenobia anfing zu lachen und Travis

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