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Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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wirklich so?«
    »Was glaubst du denn?«, fragte sie. »Ich will mir das an Glück nehmen, was möglich ist, so wenig es vielleicht auch sein mag.«
    »Du verdienst mehr als nur ein bisschen Glück, Antonia«, sagte er. »Jetzt, da wir Osbornes Geständnis haben, wird sich dein Leben zumindest in dieser Hinsicht ändern. Ich kann dir deine Märchenträume oder deine verlorenen Kinder nicht zurückgeben, aber zumindest ist nun dein Name wieder reingewaschen.«
    »Ich will keine Märchen mehr, Gabriel«, entgegnete sie. »Ich will nur das, was wirklich und wahrhaftig ist.«
    Er neigte den Kopf und nahm ihre Hände in seine. »Antonia, ich weiß, dass ich in meiner Vergangenheit Dinge getan habe, für die ich mich ... schäme, aber ich will nur –«
    Antonia schnitt ihm das Wort ab. »Oh, Gabriel, du siehst das alles vollkommen falsch«, wisperte sie, und ihre Augen wurden sanft vor Mitleid. »Dir wurden diese Dinge angetan. Das ist ganz und gar nicht das Gleiche! Und ich spreche nicht nur von ... den körperlichen Dingen, die du gezwungen warst zu erdulden, sondern auch von der Weise, wie du von mir behandelt worden bist, von deinem Cousin, von anderen Menschen. Deine Einsamkeit. Das alles ... es bricht mir das Herz.«
    Er sah sie an, und der alte Schmerz lag in seinen Augen. »Wir alle treffen unsere Entscheidungen, Antonia«, sagte er. »Ich habe so einige getroffen, die ich bereue. Dinge, die dir widerlich vorkommen, und –«
    »Gabriel, Jungen treffen keine solchen Entscheidungen«, sagte sie heftig. »Sie treffen die Wahl, ob sie ihre Lateinverben konjugieren wollen oder lieber Steine im Wasser hüpfen lassen. Ob sie barfuß durch hohes Gras laufen oder ohne Hut im Regen tanzen wollen. Oder sie begehen tausend andere dumme kleine Dinge, die man ihnen verboten hat zu tun. Aber sie wählen nicht, ob sie geschlagen werden wollen oder ob sie zulassen, dass sie –« Sie schloss fest die Augen.
    »Du kannst es ja nicht einmal aussprechen«, flüsterte er. »So sehr widert es dich an.«
    Antonia nahm alle Kraft zusammen und zwang sich, die Augen zu öffnen und ihn direkt anzusehen. »Ich kann es nicht einmal aussprechen«, wiederholte sie hohl. »Es widert mich an. Aber nicht, weil du dich dafür entschieden hattest. So emotional zerbrechlich bin ich nicht, Gabriel, dass ich den Unterschied nicht kennen würde.«
    »Du bist nicht zerbrechlich«, sagte er leidenschaftlich. »Du bist stark, Antonia. Du hattest einen emotionalen Zusammenbruch – und das aus gutem Grund. Aber du wirst dich eines Tages völlig davon erholt haben, wenn das nicht bereits geschehen ist.«
    Antonia begann zu glauben, dass er recht hatte. »Es gab eine Zeit, da galt ich als gute Partie«, sagte sie. »Damals war ich sehr jung und naiv und wusste nichts von der Grausamkeit der Welt. Jetzt kehren meine Kraft und meine Entschlossenheit zurück. Und dennoch fürchte ich an manchen Tagen, ich könnte nicht fähig sein, eine gute Ehefrau zu sein. Die Ärzte haben gesagt, es ›ginge mir nicht gut‹, aber das klingt, als sei ich ... krank. Und ich bin nicht krank. Ich bin in Stücke gebrochen, auseinandergefallen. Und an jenen dunkelsten Tagen habe ich manchmal Angst, dass ich nie wieder ganz sein werde.«
    Sein Lächeln wärmte sie mit seiner Zärtlichkeit. »Vielleicht, Antonia, bist du für den richtigen Mann besser so, wie du bist, als wenn du ein vollkommener, aber anderer Mensch wärst?«
    In Antonias Miene spiegelte sich ihr Schmerz. »Oh, Gabriel«, flüsterte sie. »Mein Lieber, das ist so wunderschön. Und leider weiß ich auch, dass es diesen vollkommenen Menschen schon einmal in deinem Leben gegeben hat. Lange Zeit vor mir. Ich wünschte, ich könnte sagen, mir tut es leid, dass die Dinge damals nicht gut für dich ausgegangen sind. Aber ich ... nun, es tut mir nicht leid. Ich bin habgierig, und ich würde dich nicht an sie zurückgeben. Nicht einmal dann, wenn es in meiner Macht stünde. Ich liebe dich zu sehr, als dass ich uneigennützig sein könnte.«
    Er zog sie an sich und legte seine Wange an ihre. »So war es nicht, Antonia«, sagte er. »Ganz gewiss war es nicht wie das, was wir haben. Was ich für sie empfunden habe, für Zee, war mehr ein Gefühl der Sicherheit. Wir sind teilweise unter armseligen Umständen aufgewachsen, sie und ich. Und damals hatte ich Angst, die einzige Familie zu verlieren, die ich hatte. Aber was ich für dich fühle, Antonia, lässt sich nicht erklären. Die Liebe zu dir raubt mir schier den Atem. Sie

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