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Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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genommen, Ihre Gnaden in ihrer Witwenschaft zu trösten.«
    Und dabei zweifellos auf ein Vermögen spekuliert, dachte Gareth. »Wie uneigennützig von ihnen.«
    Coggins zog beredt die Augenbrauen hoch. »Das vermag ich nicht zu beurteilen, Sir.«
    Doch Gareth konnte sehen, dass Coggins seine Meinung teilte. In Anbetracht der dunklen Wolke, die nach Warnehams Tod Antonias guten Namen bedrohte, waren Halunken vermutlich die einzigen Bewerber, die die Duchess anzog.
    Spontan griff Gareth nach dem Stapel der für Antonia bestimmten Briefe. »Ich bin auf dem Weg ins Obergeschoss, um mit der Duchess zu sprechen«, sagte er. »Ich werde ihr die Briefe bei der Gelegenheit überbringen.«
    Coggins konnte kaum widersprechen. »Vielen Dank, Euer Gnaden.«
    Gareth ging die Treppe hinauf in das Wohnzimmer, das die beiden herzoglichen Schlafzimmer miteinander verband. Sollte die Zofe tatsächlich das Haus verlassen haben, wäre es Antonia nun unmöglich, ihm aus dem Weg zu gehen. Sie würde ihm öffnen müssen.
    Er klopfte an und war erleichtert, als sie ihm kurz danach gegenüberstand. Aus ihrem Gesicht wich augenblicklich alle Farbe. »Euer Gnaden«, murmelte sie. »Guten Morgen.«
    Er fragte nicht, ob er eintreten durfte. Er spürte, sie würde ihm seinen Wunsch verwehren. Also legte er Coggins’ sauber aufgeschichteten Briefstapel auf den Sekretär aus Rosenholz, der gleich neben der Tür stand. »Ich bringe die Morgenpost.«
    »Danke.« Sie stand an der offenen Tür, ihre Hand lag noch auf dem Türknauf. »Gibt es ... gibt es sonst noch etwas, Euer Gnaden?«
    Er verschränkte die Hände auf dem Rücken, als müsste er sich selbst daran hindern, etwas zu tun, was er nicht verstand. Verdammt, er wünschte, sie wäre nicht so unglaublich schön. So zartgliedrig und zerbrechlich. Wahrhaftig eine Porzellanprinzessin. Er ging zu dem der Tür gegenüberliegenden Fenster und dann wieder zurück.
    »Lass es mich so ausdrücken, Antonia«, sagte er schließlich. »Es macht keinen Sinn, es zu leugnen. Ich denke, wir müssen über das reden, was letzte Nacht geschehen ist.«
    Sie verharrte noch immer am Türrahmen. »Letzte Nacht?«
    Da sie nicht in der Lage zu sein schien, die Tür zu schließen, tat Gareth es für sie. Ihre Hand fiel kraftlos vom Türknauf. »Antonia, geht es dir gut?«, fragte er. »Ich habe mir große Sorgen gemacht. Als du nicht zum Frühstück heruntergekommen bist, habe ich befürchtet, du könntest krank sein.«
    »Aber wie Ihr seht, bin ich wohlauf«, entgegnete sie, während sie einige Schritte zurücktrat.
    In Anbetracht ihrer Blässe war Gareth sich nicht ganz sicher, ob er dieser Aussage zustimmen wollte. Und ihm gefiel die Distanz nicht, die heute Morgen zwischen ihnen herrschte; eine Distanz, die zu bewahren sich die Duchess größte Mühe gab, sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinn. Sie stand jetzt hinter einem mit Blattgold verzierten Sofa, als könnte das Möbel sie schützen.
    »Antonia«, fuhr er schließlich fort, »wir haben in der letzten Nacht einen schrecklichen Fehler begangen. Es war ... unbesonnen. Und ich gebe zu, dass ich die Hauptschuld daran trage. Du warst nicht du selbst. Du warst offensichtlich durcheinander und –«
    Etwas wie Erschrecken glitt über ihr Gesicht. Abrupt wandte sie sich ab und ging zum Fenster. Er folgte ihr und berührte sie leicht an der Schulter. »Antonia?«
    Er fühlte, dass sie zitterte.
    »Antonia, es tut mir leid. Ich denke, wir sollten alles vergessen, meine Liebe.«
    Sie beugte sich vor und presste die Fingerspitzen gegen die Scheibe, als würde sie sich danach sehnen, mit ihr zu verschmelzen und sich aufzulösen. »Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht«, sagte sie heiser. »Würdet Ihr jetzt bitte gehen?«
    »Wie bitte?« Sein Griff wurde fester.
    Ein weiteres Zittern durchlief sie. »Ich danke Euch für Eure Sorge, Euer Gnaden«, sagte sie. »Ich ... ich habe nicht gut geschlafen, doch das ist des Öfteren so. Was immer ... das auch heißt, falls in der letzten Nacht etwas geschehen ist, dann kann ich nicht –«
    Bei diesen Worten drehte er sie zu sich um. » Falls etwas geschehen ist?«, fragte er fordernd. »Falls? Bei Gott, Frau, du weißt so gut wie ich, was wir getan haben.«
    Sie schüttelte den Kopf, ihre Augen waren ausdruckslos. »Nein«, wisperte sie, »ich kann ... ich kann mich wirklich nicht erinnern. Bitte, lasst es uns einfach vergessen.«
    »Antonia.« Er legte ihr die Hände auf die Schultern. »Antonia, warum lügst du?«
    Als

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