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Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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sie den Blick abwandte, schüttelte er sie sanft. »Antonia, etwas ist letzte Nacht zwischen uns passiert.« Seine Stimme klang seltsam rau, nicht wie seine eigene. »Wie kannst du so etwas sagen? Wie kannst du so tun, als wäre nichts geschehen?«
    Sie schüttelte den Kopf und schwieg.
    »Antonia, wir haben uns geliebt. Es war wild und leidenschaftlich – und ja, es war auch Wahnsinn –, aber es war keineswegs etwas, das man am nächsten Tag vergessen könnte. Lüg mich nicht an. Dafür ist es zu wichtig.«
    »Es tut mir leid.« Die Worte klangen heiser und ein wenig zittrig. »Ich kann darüber nicht reden.«
    Unbewusst hatte er sie mit dem Rücken gegen die Wand neben dem Fenster gedrückt. »Aber warum nicht? Macht es dir so große Angst? Nun, mich hat es weiß Gott erschreckt, doch niemand kann diese Art von Leidenschaft leugnen.«
    »Aber Ihr sagtet doch, es sei ein schrecklicher Fehler«, keuchte sie. »Wie ... wie kann es das sein, wenn ich mich nicht erinnere? Wie kann es das sein? Bitte, Euer Gnaden, lasst mich allein. Ich möchte keine Leidenschaft in meinem Leben. Begreift Ihr das nicht?«
    »Nein, bei Gott, das kann ich nicht begreifen.« Und dann küsste er sie, während seine Hände noch immer auf ihren Schultern lagen. Wild eroberte er ihren Mund, war sich nur halb dessen bewusst, was er tat. Antonia presste ihre Hände gegen seine Brust und stieß ihn weg, aber er ignorierte ihre Gegenwehr, vertiefte den Kuss. Sie stieß einen seltsamen Laut aus; eine Mischung aus Schluchzen und Seufzen des Sichergebens, dann öffnete sie ihm endlich ihre Lippen. Mit einem Gefühl des Triumphs drang er wild und verzweifelt in ihren Mund ein. Wie warme Seide verbanden sich ihre Zungen zu einem heißen Tanz der Leidenschaft. Ihre Hände verkrampften sich in der weichen Wolle seines Rockes, ihr Gesicht hob sich voller Unterwerfung dem seinen entgegen.
    »Das ist es, Antonia«, stieß er hervor, als ihre Lippen sich voneinander lösten. »Das, was so heiß und wild zwischen uns pulsiert. Leidenschaft. Wahnsinn. Du täuschst mich keinen Augenblick lang.«
    Sie rang noch um Atem, als sie den Blick von ihm abwandte und die Hände flach an die Wand hinter sich legte. Er spürte, dass sie sich in sich zurückzog, ihn ausschloss. Erneut fühlte er sich, als hätte sie ihm das Herz aus der Brust gerissen.
    »Ist es meinetwegen, Antonia?«, verlangte er zu wissen. »Ist es das? Du willst mich, aber ich bin nicht gut genug für dich? Dann sprich es aus, um Himmels willen!«
    »Ihr würdet nichts von dem glauben, was ich sage«, entgegnete sie und weigerte sich noch immer, ihn anzusehen. »Und warum sollte ich auch etwas sagen? Ihr habt mir Euren Willen aufgezwungen, Euer Gnaden. Ihr habt mich dazu gebracht, auf ... Eure Zärtlichkeiten zu reagieren. Können wir der Charade nicht ein Ende machen?«
    Ihre Worte waren eine kaum getarnte Ohrfeige. Obwohl sie ihn begehrte, würde sie sich nicht dazu herablassen, ihn zu haben. »Ja, das sollten wir«, entgegnete er heftig. »Und ich hoffe sehr, dass Ihr Euren Spaß hattet – denn nun wird eher die Hölle zufrieren, als dass ich noch einmal Euer Bett wärmen werde.«
    Erst als er schon wieder zur Tür ging, bemerkte er seinen Fehler: Es hatte in der letzten Nacht weder ein Bett noch Wärme gegeben. Nein, er hatte Antonia gegen eine kalte, feuchte Mauer gedrängt und sie wie eine Hure aus Covent Garden genommen. Doch statt darüber nachzudenken, warum sie sich daran nicht erinnern wollte, war es einfacher für ihn, die Tür aufzureißen und aus dem Zimmer zu stürmen. Zu seinem Ärger flüchteten sich in dem Moment zwei Hausmädchen in die Schatten des Ganges, und er erhaschte noch einen Blick auf etwas, das aussah wie ein Diener, der um eine Ecke bog.
    Großartig. Jetzt würden die Dienstboten noch mehr zu tratschen haben – außer über seine nicht standesgemäße Abstammung und die Frage, ob ihre Herrin eine Mörderin war oder nicht. Trotz seines Zorns trug Gareth den Kopf hoch und schlug die Richtung zu seinem Arbeitszimmer ein. Er brauchte einen abgeschiedenen Ort, an dem er seine Wunden lecken konnte.
    Doch seine Einsamkeit hielt nicht lange an. Nachdem er fast eine Schneise in den Teppich gelaufen und schließlich zögernd eine Entscheidung bezüglich seiner nächsten Schritte getroffen hatte, rauschte eine Furie in Form der rotgesichtigen Zofe der Duchess in das Zimmer. Gareth schob die Papiere zur Seite, auf denen er sich etwas notiert hatte, und erhob sich, obwohl er beim

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