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Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Verloren in deiner Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Post ist heute sehr früh gebracht worden«, empfing sie der Butler, während sie die Treppe hinaufgingen.
    Gareth sah Antonia an. »Doch hoffentlich keine schlechten Nachrichten?«
    Der Butler machte eine vage Handbewegung. »Nun, ich denke nicht«, sagte er. »Aber Mr. Kemble scheint sehr viele Briefe aus London erhalten zu haben. Einen hat er sehr hastig geöffnet und dann gesagt, er müsse sofort nach West Widding.«
    »West Widding?«
    »Ja, Euer Gnaden«, entgegnete Coggins leicht verärgert. »Ich fürchte ... nun, ich fürchte, er hat Euren Einspänner genommen, Sir.«
    »Nun, es ist nicht so, als würde ich ihn ständig benutzen«, sagte Gareth. »Außerdem habe ich Kemble Anweisung gegeben zu fahren. Es gibt eine besondere Angelegenheit, um die er sich auf meinen Wunsch hin kümmern soll, und wahrscheinlich gab es keine andere Möglichkeit, nach West Widding zu gelangen?«
    Coggins wirkte erleichtert. »Nicht unbedingt, Sir«, antwortete er. »Es liegt fünf Meilen entfernt.«
    In diesem Moment kam Dr. Osborne eine der Treppen des Hauses herunter. »Da seid Ihr ja, Euer Gnaden«, sagte er beim Anblick der Duchess. »Ich bin froh, Euch doch noch anzutreffen.«
    Antonia eilte auf ihn zu. »Habt Ihr etwa die ganze Zeit hier auf mich gewartet, Doktor?«, fragte sie atemlos.
    »Nein, nein, ich musste noch einmal ins Dorf, um Medikamente zu holen. Ich bin gerade erst in diesem Moment zurückgekommen.«
    »Wie geht es ihr, Dr. Osborne«, fragte Antonia besorgt. »Wie geht es meiner armen Nellie?«
    Der Doktor lächelte auf die Duchess hinunter. »Sie ruht sich aus. Ich habe ihr und Jane etwas gegeben, was den Husten lindern und sie gut schlafen lassen wird. In einigen Tagen sollten beide wieder auf dem Wege der Besserung sein.«
    »Danke, Osborne«, sagte Gareth und trat zu den beiden. »Und wie geht es unseren Patienten in den Stallungen?«
    Der Blick des Doktors wandte sich ihm zu, als würde er Gareth’ Anwesenheit erst jetzt bemerken. »Oh, guten Tag, Euer Gnaden. Es geht ihnen schon viel besser, Gott sei Dank. Hoffen wir, dass alle anderen jetzt gesund bleiben.«
    Nach einigen weiteren Höflichkeitsfloskeln entschuldigte sich Antonia, um nach Nellie zu schauen. Osborne stand neben Gareth und sah ihr nach.
    »Sie ist ein bezauberndes Geschöpf, nicht wahr?«, sagte der Doktor.
    »Ja«, sagte Gareth ruhig. »Ein bezauberndes Geschöpf, in der Tat.«
    Das Dorf West Widding lag eingebettet zwischen Fluss und Wald. Ein kleines Juwel – abgesehen von dem hässlichen Anblick des großen Armenhauses, das sich am Flussufer erhob. Die Gemeinde verfügte über ein Gasthaus, zwei Schankwirtschaften, einen Friedensrichter und eine kleine, aus dem Mittelalter stammende Kirche, deren Glockenturm während der Regierungszeit Cromwells eingestürzt und nicht wieder aufgebaut worden war. Es war jedoch die drittgenannte Attraktion, der George Kembles vorrangiges Interesse galt.
    Er fuhr an der gedrungen wirkenden, turmlosen Kirche vorbei, bog nach der zweiten Schänke links ab und fand am Ende der schmalen Gasse das, wonach er gesucht hatte. Das Haus von John Laudrey war ein weitläufiges, abscheulich modernes Cottage aus Mauerwerk und stand in einem Garten, der noch so frisch angelegt war, dass er vollkommen kahl war. Ein Hausmädchen in einem Kleid aus grauem Serge öffnete die Tür und ließ den Blick über Kembles Erscheinung gleiten. Er bestand die Prüfung mit Bravour, sodass sie ihn in einen Salon führte, der auf der Rückseite des Hauses lag.
    Als Laudrey eintrat, machte er auf Kemble sofort einen übermäßig wichtigtuerischen und nur wenig intelligenten Eindruck – eine gefährliche Kombination. Der hochgewachsene Mann mit den borstigen Haaren sah aus, als könnten seine Schultern die Nähte seines Gehrocks jeden Augenblick zum Platzen bringen. Als der Richter den Brief, den de Vendenheim aus London geschickt hatte, öffnete und ihn las, breitete sich eine bemerkenswerte Röte auf seinen Wangen aus, bis sein Gesicht einem Furunkel kurz vor dem Aufbrechen ähnelte.
    »Nun«, sagte er, »es ist immer hilfreich, wenn sich das Home Office in unsere Angelegenheiten einmischt, nachdem wir sie abgeschlossen haben.«
    Kemble lächelte und nahm Platz, ohne dazu aufgefordert worden zu sein. »Ich vermute eher, dass Mr. Peel einen Mord als ureigenste Sache des Home Office betrachtet«, erwiderte er bissig. »Besonders dann, wenn er seit Monaten ungelöst geblieben ist.«
    »Oh, jetzt ist es also doch ein Mord?« Laudrey gab

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